jutte_12719229Hallo missyouso,
ich möchte nicht mit einer PN antworten; der Sinn erscheint mir zweifelhaft, bitte nicht falsch verstehen. Mein Mann hat hier alle meine Postings gelesen;-)
Es gibt sicher einige Unterschiede zwischen unseren Situtaionen. Du hast vorher schon gesagt, dass Du es sicher schaffen könntest Dich von Deinem Mann zu trennen und ein neues, lebenswertes Leben zu beginnen, wenn Du Dich in eine neue Beziehung begeben könntest. Ich halte diesem Weg für problematisch. Mein Mann weiss, dass ich mich von ihm trennen könnte; ich hatte alle Ängste bereits gedanklich hintenan gestellt...mir Gedanken über ein "Realisierung" der Trennung gemacht. Da bin ich leider schon sehr weit gewesen. Und ich hätte mich nicht von ihm getrennt um mit meinem Geliebten zusammenzuleben. Man mus sicher erst wieder in sich gefestigt sein um zu erkennen, was man will und wie man es will. Von einer Beziehung in die Nächste ist da sicher nicht der passende Weg, wenn wohl auch der einfachere.
Anders aber empfinde ich sehr wohl Momente der Nähe zu meinem Mann und Vertrautheit. Meine Gefühle haben sehr darunter gelitten, dass ich ihn belügen und betrügen "musste". Die Schuld daran, dass ich das tun musste, habe ich in den letzten Wochen ihm gegeben. Ich wollte, nachdem er rausbekommen hat, dass ich einen anderen habe, nicht von meiner Affäre lassen und habe ihm das auch gesagt. Er konnte das nicht akzeptieren - ist ja auch viel verlangt - und so habe ich dann irgendwann wieder gelogen. Das brauche ich jetzt nicht mehr und dafür bin ich sehr dankbar und kann entspannter mit der Situation umgehen. Wie lange mein Mann das ertragen kann, werden wir sehen. Mein Innerstes wehrt sich nicht gegen ihn, aber es zieht mich auch mit Macht zu dem anderen hin. Ich weiss jedenfalls jetzt, was es bedeutet, wenn man von einem "gebrochenen Herzen" spricht. Einen Knacks hat meins auf jeden Fall und das tut einfach sehr weh. Es macht auch teilweise "blind" für den Schmerz anderer; ich hätte nie gedacht, dass ich so "abgebrüht" seine kann.
Du sagst, du denkst manchmal, Du müsstest Dich nur ein bischen zusammenreißen. Ich weiss nicht ob das geht, wenn es um emotionale und körperliche Ablehnung geht. Und wie soll eine Nähe entstehen, wenn Du dich zu etwas zwingst, was dir widerstrebt; Du wirst Deinen Mann in der Folge sicher noch mehr ablehnen.
Vielleicht solltet ihr Euch von außen helfen lassen; wenn Gefühle sich schon eingenistet haben, ist es schwer sie aus eigener Kraft zu ändern, sofern sie sich überhaupt ändern lassen.
Ob der "Wiederbeginn" oder vielmehr die Entwicklung meiner Ehe zur erfüllenden Partnerschaft ( die sie mal war ) gelingt, wird die Zeit zeigen. Wenn man jahrelang in eine Sackgasse trudelt, die zu eng zum Wenden ist, dann braucht man sicher rückwärts mindestens so lang. Ich bin aber von Natur aus kein Optimist.;-)
Eine Chance geben, möchte ich uns; auch wenn ich grosse Angst habe wieder vor dem "Abgrund" zu stehen in dem ich mich in den letzten Jahren schon fast eingerichtet hatte. Dorthinein gehe ich nicht wieder..so oder so.
Du siehst also, letzten Endes ist wohl alles nur eine Frage der Leidensfähigkeit. Irgendwann stehen Entscheidungen einfach an und dann muss man sie treffen.
Aber ein bischen trudeln und treiben bis dahin, ist sicher menschlich....
LG
Täschchen