Hallo! :-)
Würde mich freuen, wenn mir jmd. bei meinem Problem weiterhelfen könnte!
Versuche mal, es ganz kurz zu halten:
Habe vor 4,5-5 Jahren meinen Geliebten kennen gelernt; ich war Single und sehr unerfahren, Anfang 20; er ist 20 Jahre älter gewesen und sagte, er "lebe in Trennung".
Ich habe mir nichts weiter dabei gedacht, war froh, dass ich mal einen Mann getroffen habe, mit dem ich mich verstanden habe, unterhalten konnte.
Wir sind ganz langsam zusammengekommen, haben Urlaube gemacht, um uns kennen zu lernen.Irgendwann durchschaute ich die Situation, weil ich ihn nicht besuchen konnte. (War am Anfang mehr als naiv!)Er sagte, seine Frau würde sich umbringen und schob immer wieder Stichtage und neue Termine vor, wann er sich trennte und mit mir zusammenzog.Die Frau, das muss ich noch erwähnen, wusste von Anfang an über uns Bescheid und er sagte zu ihr, er werde mich nicht aufgeben. Dennoch versuchte er auch, vieles vor ihr zu verstecken, was sie aber sowieso mitbekam (Frauen sind ja nicht blöd!).
Dann wollten wir uns trennen, immer wieder, doch es ging dauerhaft nicht, obwohl wir über ein halbes Jahr fast keinen Kontakt mehr hatten.Es war nur ein einziges Hin und Her; ich aber war ausschließlich mit Studium und Beruf beschäftigt und verdrängte dabei vieles...
Irgendwann war es so weit. Ich wollte nicht mehr, war psychisch einfach am Ende und schrieb seiner Frau einen netten Brief. Ich brauchte endlich Klarheit und den letzten Kick, um ihn loszulassen; wollte mich auch bei ihr entschuldigen.
Wir verabredeten uns und das Gespräch lief extrem positiv. Sie hat einen neuen Mann gefunden oder hatte schon lange einen. Sie sagte, ihr Mann liebe mich und ich solle ihn nicht aufgeben. Die Ehe sei seit Jahren schon zu Ende.Sie hätte endlich eine Gelegenheit, um auszuziehen.
Ich finde die Frau sehr nett.
Seit ein paar Wochen übernachte ich nun bei meinem Freund am Wochenende, wenn sie bei ihrem Freund ist. Er hat ihr ziemlich viel Geld gegeben und sie ist m.E. nach mit sehr wenig Aufwand in der Ehe an viel Geld gekommen (war vorher Hausfrau).
Das Übernachten macht wirklich Spass und ich könnte mir sogar vorstellen, ganz zu ihm zu ziehen, obwohl ich meine Autonomie nie aufgeben wollte und natürlich als Ex-Geliebte immer unsicher bin und an allem zweifle. Trotzdem frage ich mich:
Ist das getroffene Arrangement nicht ein Konstrukt, was wir beiden Frauen (Geliebte/ich und Ehefrau) uns ausgedacht haben?
Wo bleibt sein Anteil; was hat er gemacht? Wie lange hätte er es so weiterlaufen lassen?
Die Spuren (bei mir) und Verletzungen durch die Geliebtenbeziehung sind noch da, dabei läuft alles in meine/unsere Richtung.
Wenn ich bei ihm bin, freue ich mich sehr, trotzdem macht es mir etwas aus, dass überall noch ihre Sachen rumliegen und ihr komischer Einrichtungsstil dominiert (Ist das normal, dass mich das stört?)Ich muss auch erstmal alles dort putzen, um mich wohl zu fühlen, d.h. ich putze "ihren Dreck" auch weg. Ist das nicht erniedrigend?
Außerdem muss ich immer dann gehen, wenn die Ehefrau wieder im Anmarsch ist und darf erst dann kommen, wenn sie das Haus verlässt, um das Wochenende bei ihrem Freund zu verbringen. Auch das finde ich irgendwie meiner nicht würdig. Ich habe durch die Geliebtenbeziehung scheinbar den Blick für solche Sachen verloren.
Auch fange ich an, mich mit der Frau ununterbrochen zu vergleichen, möchte jetzt am liebsten auch so auffallende Kleidung tragen wie sie und ihre Hobbys haben etc. Zudem musste sie in der Ehe immer nur sagen "ich will" und bekam von ihrem Mann alles- auch ich erkenne jetzt Züge an mir, die dieses Verhalten provozieren. Ich möchte auch mit dem Finger schnippen und alles von meinem Freund bekommen, was ich mir so vorstelle.Dabei ist das gar nicht meine Art? Ich möchte einfach nur nicht immer der Idiot sein.Ich habe immer Rücksicht auf die Frau genommen.
Meine Frage: Bin ich zu empfindlich? Würdet ihr mit den Besuchen so lange warten, bis die Frau endgültig ausgezogen ist? Erniedrige ich mich zu sehr?
Es stört mich auch, dass mein Freund noch nicht mal 1 Zimmer für mich freigeräumt hat, sondern "ihre" Sachen wirklich überall sind. Kann ich das erwarten?
Ich muss dazu sagen, dass die Frau momentan wohl sehr verliebt und glücklich ist, d.h. sie leidet wirklich nicht.
Wenn ich mit meinem Freund darüber spreche, sagt er, ich hätte doch jetzt alles, was ich wollte und ich müsse doch nur noch ein wenig Geduld haben; ich solle jetzt mit meinen Bedenken mal endlich aufhören.
Bin gespannt auf Eure Antworten und würde mich freuen!
Karla