Aus eigener Erfahrung...
... und zwar als Betroffene.
Man ist in unserer Gesellschaft so auf das "ich kann jemanden nicht im Stich lassen, weil er krank ist" konditioniert, dass man oft nicht im Ansatz hinterfragt, ob man das schaffen *kann*. Man macht sich keine Gedanken, was das für Folgen hat, was der Preis dafür ist, da man von vorn herein das Gefühl hat, man wäre moralisch inkontinent, wenn man so etwas auch nur überlegen würde.
Aus dem gleichen Grund vernachlässigen die Angeöhrigen / Partner / Freunde von psych. Kranken (und chronisch Kranken allg, aber psych.Krankheiten wirken sich eben direkt und unmittelbar auf die Menschen in unserer Umgebung aus, andere Krankheiten eher mittelbar.) auch die eigenen Bedürfnisse, achten nicht auf sich selbst und werden mit hineingezogen.
Wenn sich hier der "Gesunde" überschätzt - und das geht schnell - endet das sehr sicher übel schmerzhaft für beide.
Die Flucht ergreifen muss vor mir (und Depressionen sind bei mir der kleinste Teil) nicht jeder, aber warnen, *wirklich* und *genau*darüber nachzudenken, werde ich immer. Wenn man das zu leicht nimmt, ist keine geholfen, im Gegenteil.