Sehr geehrtes Forum von gofeminin,
wegen der Lage meiner Beziehung und weil ich hier früher schon häufig Antworten auf einige Themen fand, habe ich mich hier registriert. Ich hoffe, ich kann auch ab und zu anderen helfen und diskutieren.
Ich bin 21 Jahre alt und seit drei Jahren in einer Beziehung. Zwei Jahre davon sind wir jetzt verheiratet. Sie ist 30 Jahre alt, meine erste Beziehung und gab mir meinen ersten Kuss und die ersten intimen Erfahrungen.
Wir haben uns durch das gemeinsame Ausgehen kennengelernt und führten von Anfang an ein sehr sexuelles Verhältnis mit viel Leidenschaft miteinander. Ich habe mich natürlich schnell in sie verknallt, während sie etwas Zeit brauchte, auch weil sie noch Probleme mit dem Ex (Fernbeziehung) klären musste.
Neben einem sehr erfüllenden Sex haben wir auch schnell Vertrauen zueinander entwickelt. Wir teilen unsere Werte, reden und unternehmen viel miteinander.
(Fast) alles hat gepasst und das tut es auch noch, wobei sie zurzeit durch Jobgesuche und -wechsel starkem Druck ausgesetzt ist. Sie ist häufig unruhig und auch verzweifelt, mit großen Sorgen um ihre Zukunft.
Das schlägt auf ihr Selbstbewusstsein.
Ich würde mich als sehr einfühlsamen Menschen bezeichnen. Offenheit und Kommunikation sind für mich sehr wichtig.
Unser Problem ist meine gelegentliche Erektionsstörung, die mir seit dem Sex vor ein paar Wochen große Sorgen und Zweifel bereitet:
Nach etwa 15 Minuten Sex mit langem und heißen Vorspiel erschlaffte meine Erektion. Das passiert, soweit ich mich erinnere, ab und zu mal, vielleicht in 10% der Fälle. Jedenfalls häufiger als es für mein Alter normal wäre.
Ich mache in dieser Situation dann kein großes Thema daraus, zeige mich nicht gekränkt und verfalle in keine Selbstzweifel, sondern mache mit meinen Fingern oder oral weiter, sodass wir uns entspannen können. Häufig "geht" es dann wieder.
Darüber haben wir noch nie geredet, bis zu dem besagten Mal vor einigen Wochen.
Es passierte mir wieder - also legte ich mich neben sie, um kurz zu pausieren. Schnell wurde sie sehr passiv, abblockend und ihr Blick verriet, dass etwas nicht stimmte. Also fragte ich, was es sei.
Darauf nur die Antwort "Ist schon okay... scheint ja nicht zu funktionieren".
Sie sagte mir, dass sie sich von mir nicht begehrt fühlt und es sie jedes mal in große Zweifel versetzt und "herunterzieht", wenn meine Erektion verschlafft. Sie sei ja nicht so jung und perfekt wie ich.
Im Verlauf des Gesprächs wurde klar, dass sie sich unattraktiv und um einige Kilos zu dick fühlt. Es mangelt ihr an körperlichem Selbstbewusstsein. Sie scheint das Problem schon seit über einem Jahr zu beobachten und ihr fiele auf, dass meine Erektion immer dann erschlaffe, wenn ich sie sehen kann (Tageszeit, mit Licht). Außerdem würde es immer dann vorkommen, wenn ich sie gut sehen kann (speziell: Cowgirl/Reiterstellung).
Sie mag es also nur noch bei kompletter Dunkelheit.
Leider habe ich das nicht so genau verfolgt und denke, dass es mir auch schon in der Dunkelheit passiert ist.
Sie ist eine junge, sehr attraktive Frau. Genau mein Typ. Ich sage ihr das sehr häufig und konkretisiere auch dabei, was ich an ihr heiß finde. Das weiß ich in meinem "tiefsten Innern" und habe auch nie daran gezweifelt. Sie erfüllt all meine Wünsche im Bett, es mangelt an nichts.
Wenn ich keine Erektionsprobleme habe, also ohne Hindernis, dann kommt sie auch.
Am Anfang unserer Beziehung, die ja sehr sexuell begonnen hat, konnte ich nach stundenlangem Sex häufig nicht zum Höhepunkt kommen, während sie schon teilweise mehr als 5 mal kam. Das war wohl die Aufregung/innere Unruhe, da es meine ersten intimen Erfahrungen waren. Dennoch wurde es erst jetzt zum großen Hindernis für unser Vertrauen und unser Sexleben. Nach diesem "Gespräch" war mein Selbstbewusstsein für einige Tage sehr gekränkt. Emotionales Tief: Ich fühlte mich verstoßen und misstraut.
Nach dem besagten Mal entschieden wir uns, einen Monat zu pausieren. Natürlich habe ich in der Zeit häufig an Sex gedacht und daher große Erwartungen und Druck aufgebaut. Gestern ist es mir dann wieder passiert - in kompletter Dunkelheit. Nach etwa 15 Minuten war "Schluss" und sie reagierte genau wie beim letzten Mal: Abblockend, passiv und genervt. Ich habe auch heute versucht, mit ihr darüber zu reden. Sage ihr dann immer, dass es mir sehr wichtig ist, miteinander zu reden, schließlich sind wir ein Ehepaar. Dass es mir Leid tut und ich sie nicht kränken will. Dass es mein Selbstbewusstsein auch sehr kränkt, wenn sie das Problem so abhandelt. Dass wir uns gegenseitig mit kleinen Schritten helfen könnten. Es habe nichts mit ihr zu tun und sie habe für mich einen Traumkörper.
Ganz offensichtlich glaubt sie mir das nicht. Sie meint, nicht zu wissen, was man da bereden soll und mit Worten lösen könnte. Es wäre schon alles gesagt.
Sie drehte mir den Rücken zu und schlief ein.
Mein Eindruck nach diesem Gespräch:
Für sie ist es "meine Schuld", sie möchte nicht darüber reden und es kommt überhaupt nicht in Frage, dass es eben nicht an ihr liegt. ICH verletze sie jedes mal, wenn das passiert und sollte erst zurückkommen, wenn das Problem gelöst ist und ich sie "wieder attraktiv finde". Das hat sie mir nicht so gesagt- ist aber das Bildnis, das ihre knappen Worte bei mir gezeichnet haben. Was natürlich nicht der richtige Weg ist. Es erinnert mich an die Art und Weise, wie ein Teenager mit solchen Problemen umgehen würde.
Während dem Sex gestern kamen auch Zweifel und Gedanken der Sorte "ich hoffe, dass es heute nicht wieder passiert" auf. Das erzeugte Druck und ließ sich nur schwer verdrängen. Mir ist klar, dass dieser Druck es zum Scheitern verurteilt.
Ich denke, dass das Problem besser würde, wenn wir uns öfter nur mit der Hand oder oral befriedigen würden, gern auch dem anderen zuschauen. Aber eben häufiger intim sein ohne Sex. Das habe ich ihr so gesagt. Leider meint sie, sie fühle sich jedes Mal so schlecht, wenn das passiere, dass sie dem nicht entgegenkommen möchte.
Ich bin selbst keineswegs frei von Selbstzweifeln. Vor allem ihre total passive, kalte und abblockende Haltung bereitet mir viele Sorgen um unsere sexuelle Zukunft. Mit dem Problem fühle ich mich allein gelassen. Sie möchte scheinbar nicht gemeinsam nach Lösungswegen suchen, da es sie zu sehr belastet/emotional kränkt.
Ich fühle mich entfremdet und weiß nicht, was ich tun kann, außer das Problem selbst mit Änderungen an meinem Lebensstil, aber mit Nikotin und gelegentlich Alkohol, zu beheben. Ich sagte ihr, ich würde gern zum Doktor gehen und mich untersuchen lassen. Ihre Antwort: "Nein, mach es nicht. Für mich ist es klar, dass das Problem nicht an dir liegt."
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Kann mir jemand in dieser sehr tricky Lage vielleicht ein paar Tipps geben, was ich tun kann und wie ich ihr Vertrauen in kleinen Schritten annähern könnte?
Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße,
EinNeuerNutzer