Wünsche mir Unterstützung, Hilfe durch Sichtweise von aussen auf die Entwicklung unserer Beziehung, indem ich hier die Probleme und den Verlauf der letzten Wochen schildere.
Ich lebe seit einiger Zeit mit meinem Lebenspartner in einer gefühlt sehr vertrauensvollen, innigen Beziehung, in der "alles" zu stimmen schien.
Seit Jahresbeginn haben wir uns nach gemeinsamen Wohnmöglichkeiten umgesehen, beabsichtigten, zusammen zu ziehen, miteinander alt werden zu wollen. Diesem Entschluss sind viele Gespräche vorausgegangen, und wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht.
Wir sind beide in den 60ern, haben Ehen und gescheiterte Beziehungen hinter uns und, wie ich glaube, unsere Entscheidung für einander sehr gut durchdacht. Unsere Beziehung hat schon einige Tiefs, aber auch sehr viele Hochs durchlaufen; wir hatten bisher beide das Gefühl, und blind aufeinander verlassen zu können.
Es ist ein Gefühl tiefer Liebe zwischen uns gewachsen.
Vor einigen Wochen haben diverse massive Veränderungen in den finanziellen Verhältnissen meines Mannes zu einer massiven Veränderung in unser beider Leben geführt; ER fiel in ein tiefes Loch, Probleme mit dem Finanzamt, sicher zu einem grossen teil selber verursacht, und zum ersten Mal im Leben zumindest von ihm so empfunden eine ausweglose Zukunft, zumindest für einige Jahre - bis hin zu Kontensperrung, nicht Wissen, wie er seinen Alltag bewältigen soll.
Nur soviel - er teilte mir die Zuspitzung der Situation telefonisch mit, weiss zur Zeit nicht, wie "es weiter gehen soll", fühlt nurmehr eine grosse Leere und hat momentan überhaupt keinen Kopf für unsere Liebe, wie er sagt.
Er erbat sich Zeit, um sein Leben zu ordnen, will sich bei mir melden, kann mir aber "nichts versprechen", was auch immer er damit sagen will.
Ich weiss, dass diese Angaben durchaus der Wahrheit entsprechen, habe die Anfänge mitbekommen, Einblick in Unterlagen und Dokumente von ihm bekommen, kann mir vorstellen, dass er sich vom Selbstbild des Machers, Versorgers, Kümmerers verabschieden muss, was ihm wahrscheinlich ebenso grosse Probleme verursacht wie die Bewältigung seines neuen Alltags.
Habe versucht, ihm Unterstützung anzubieten und ihm klar zu machen, dass ich keinerlei Erwartungen an ihn hege, zumal ich durchaus mit schwierigen finanziellen Situationen in meinem eigenen Leben schon umgehen musste und für mich entschieden habe, dass dies nicht das Wichtigste in meinem zukünftigen Leben, nicht bestimmend sein kann und soll. ... möchte ihm die gewünschte Zeit geben und habe doch sehr grosse Probleme damit, dass ich nunmehr seit Wochen nichts von ihm gehört habe.
Weiss nicht, wie ich weiter verfahren soll. Will ihn nicht bedrängen und möchte doch Klarheit haben, auch, wie es in meinem Leben weitergehen wird. "Hänge" irgendwie.
Und würde ihn so gern auffangen und ihm zur Seite stehen. Wie kann, wie sollte ich mich verhalten - gibt es jemanden hier, der Erfahrung hat mit einer solchen Situation?