Hallo,
Ich habe eine etwas größere Geschichte.
Kurzfassung: Mein Freund (33) und ich (26) sind seit 14 Monaten zusammen. Er hat mich bei der Entscheidung zur Partnerschaft über 9 Monate hingehalten. Er sagte zwischenzeitlich, er sei beziehungsunfähig. Er kennt einen Großteil meiner Verwandtschaft, will aber zu keinen Feiern mit. Eine Freundin von mir heiratet, er kennt sie, will aber nicht mit zur Hochzeit. Ich kenne seine Familie nicht, er macht auch keine Anstalten, dass ich sie kennen lernen soll. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob seine Familie von unserer Beziehung weiß. Ich habe das Gefühl, dass er nicht verbindlich werden will. Und alles für ihn so wie es ist in Ordnung ist. Und gar nicht näher an eine gemeinsame Zukunft denkt.
Darauf angesprochen, wie er sich die gemeinsame Zukunft vorstellt, kommt nur ein "schauen wir mal" oder "wer weiß wie lange wir gemeinsame Wege gehen".
Was denkt ihr? Soll ich warten und ihm weiterhin Zeit geben oder denkt ihr, dass es einen Grund gibt, dass er es offen lässt und die Verbindlichkeit nicht darlegt?
Längere Fassung:
Er war nun schon auf viele meiner Familienfeiern eingeladen, zu keiner ist er mit. Den Großteil meiner Familie kennt er dennoch durch einzelne Treffen. Er sagt, er fühle sich unwohl bei größeren Veranstaltungen wo er Leute nicht kennt und will daher nicht mit. Andererseits erzählt er von früheren riesigen Veranstaltungen und seinen Ex-Freundinnen, mit denen er so viel unternommen hat (mit deren Familien und Freunden). Zu Weihnachtsfeiern (5 waren es bei mir) ist er nicht mitgekommen, obwohl ich ihn darum gebeten habe. Im Gegenzug musste ich zu der einen Weihnachtsfeier von seinem Verein, da er direkt sagte, dass es ihm sehr wichtig sei, dass ich mitkomme und er sehr enttäuscht wäre, wenn ich nicht mitkommen würde.
Diese Geschichten von Früher und sein Verhalten und die Aussage bei mir widersprechen sich.
Seine Familie kenne ich nicht, ich werde zu keinen Feiern eingeladen, er wohnt noch im Haus seiner Eltern (eigene Wohnung), aber dort war ich bisher 2 Mal, da er ein Zusammentreffen wohl vermeiden will.
Er spricht sehr viel über seine Ex und hat auch noch sehr viel Kontakt zu ihr, schickt ihr sogar während unseres gemeinsamen Urlaubs Bilder und Urlaubsgrüße. Er hilft ihr bei behördlichen Dingen, leert ihren Postkasten wenn sie im Urlaub ist und hilft ihr bei ihrer Finanzverwaltung. Was sonst noch alles weiß ich nicht genau, ich will auch ehrlich gesagt nicht alles wissen über seine früheren Beziehungen. Er sagte, er habe bei allen seinen Partnerschaften lange gebraucht, bis er sich festgelegt habe.
Er übernachtet sehr selten bei mir. Ich habe ihn nun schon mehrfach gefragt, ob er einen Schlüssel für meine Wohnung haben will und hier ein paar Klamotten unterbringen will, da es öfter momentan Streit mit seinen Eltern gibt, aber das will er nicht. Man muss dazu sagen, dass dies eine Eigentumswohnung ist, ich kann also nicht so einfach wo anders hinziehen (bin aber erst seit 1 Jahr dort, er kann komplett mitbestimmen bei der Einrichtung wenn er wöllte).
Ich wünsche mir so langsam einen gemeinsamen Alltag, da er an sich täglich bei mir ist, aber er weigert sich. Dh er kommt nach der Arbeit müde und erschöpft zu mir, wir trinken Kaffee und sitzen auf der Couch und er fährt meist nach 3-4 h heim und geht dann ins Bett. Am Wochenende macht er alles was unter der Woche liegen geblieben ist und kommt am späten Nachmittag zu mir. Samstag auf Sonntag übernachtet er mindestens einmal im Monat bei mir.
Ich kenne viele seiner guten Freunde, seinen Chef habe ich nun schon vier Mal getroffen.
Ich weiß nicht, ob er einfach nur Zeit braucht, bis er sich sicher ist um den nächsten Schritt zu gehen, oder ob ich einfach nur im Moment für ihn das Richtige bin und er weiß das es nicht auf Dauer sein wird.
Da er sich nicht wirklich dazu äußert wenn ich es anspreche, bin ich so langsam am verzweifeln. Ich bin nicht wirklich selbstsicher und brauche feste Strukturen, Regelungen, klare Aussagen, damit ich weiß woran ich bin, ansonsten spinne ich mir diverse Möglichkeiten im Hirn zusammen, die mich so lange beschäftigen dass ich nachts nicht mehr schlafen kann.
Ich bin nicht der Typ Mensch, der dauerhaft den Status des Wartens erträgt. Mir kommen mehr und mehr Zweifel an der ganzen Sache, was mich launisch und traurig macht. Diese Launenhaftigkeit merkt er und mag sie nicht, doch ich kann leider nicht immer das Happy face aufsetzen.
Um die Frage vorweg zu nehmen: es gibt sehr viel Positives an ihm. In der gemeinsamen Zeit sind wir sehr viel auf Reisen gewesen, die gemeinsame intensive Zeit war wundervoll, und daher würde ich auch gerne eine gemeinsame Wohnung, einen gemeinsamen Alltag haben.
Er sagte mir ich bin bisher seine längste Beziehung. Öfter mal kam schon der Kommentar dass er wohl mit mir seine Traumfrau gefunden habe. Dennoch lässt mich sein Verhalten so stark zweifeln.
Tue ich ihm Unrecht und trügt mein Gefühl oder sollte es da doch wirklich etwas geben, was meint ihr?