Hallo Zusammen,
Ich bin mit meinem Freund jetzt 1,5 Jahre zusammen. Wir führen eine Wochenendbeziehung, sehen uns aber eigentlich jedes Wochenende. Meistens fahre ich dort hin. Ich selber wohne noch nicht so lange in meiner Stadt, er aber schon immer in seiner, daher ist er dort mit Familie und Freunden wesentlich verwurzelter und eingebundener also ich. Mir geht jedoch die Fahrerei manchmal ziemlich auf die Nerven. Wir verstehen uns super, auch wenn wir gerade erst eine kleine Beziehungskrise hinter uns haben, mit dem Ausgang, dass wir uns mehr um uns bemühen wollen, was auch gut klappt. Er ist 29 und ich 31 Jahre. Er ist noch (wieder) Student und arbeitet nebenher viel. Ich arbeite schon einige Jahre ziemlich erfolgreich.
Beruflich bin ich sehr unglücklich und habe mich entschlossen einen neuen Job zu suchen. Daher stellt sich die Frage WO ich mir einen Job suche, Ich möchte einen,bei dem länger bleibe und nicht 2 Jahre später wieder gehe.
Gestern war ich ziemlich fertig wegen der Situation. Wir haben dann darüber zum ersten Mal wirklich gesprochen. Ich würde mir gerne was bei Ihm in der Nähe suchen, da wir irgendwann eh mal zusammenziehen wollen. Dadurch hätte ich die Fahrerei nicht mehr. Er meinte daraufhin, dass es ihm mit zusammenziehen zu früh wäre. Er hat noch nie mit einer Frau zusammengewohnt und ich bin seine erste ernsthafte und längere Beziehung nach 7 Jahren single bzw. kurzfristige Partnerschaften. Er hat Angst seine Freiheit und Unabhängigkeit zu verlieren und Angst vor der Veränderung. Er möchte nicht die Verantwortung für mich tragen, wenn es nicht gut gehen sollte. Zumindest noch nicht. Das sind seine Ausagen.
Ich war sehr geknickt nach seinen Aussagen und habe jetzt Angst, dass sich das nie ändern wird und er mich die nächsten Jahre weiterhin hinhalten wird. Im Grunde ist es ja für ihn bequem so, da ich meist dorthin fahre. Denn ich bin sehr gerne dort .
Ich will Ihn aber auch nicht unter Druck setzten. Ich bin mir auch selber nicht sicher, ob unsere unterschiedliche Lebenssituation (er Student, ich arbeitend) eine Zusammenwohnen nicht belasten würde. Außerdem haben wir ja gerade erst eine Krise überstanden und ich weiß nicht ob unsere Beziehung wirklich stabil genug ist so viel Nähe und Verantwortung auszuhalten. Mit dieser Unsicherheit gebe ich auch ungern mein Leben auf.
Ein Zwischending wäre, dass ich mir einen Job suche, bei dem ich von beiden Städten aus fahren könnte So wäre ich beruflich unabhängig von unserer privaten Situation. Rein rational scheint es mir die beste Situation zu sein. Gefühlmäßig fühle ich mich aber vor den Kopf gestoßen, obwohl ich es auch irgendwie zu früh finde.
Er meinte zwar, dass er vielleicht ein bisschen Druck von mir braucht, um sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Aber was, wenn es ins Gegenteil ausschlägt?
Bin ich einfach zu ungeduldig und erwarte zu viel, oder vielleicht zu egoistisch, dass er nur weil ich mir einen neuen Job suchen will, erwarte, dass er mit mir zusammenzieht?