Es ist nun 4 Monate her, dass mein Freund und ich uns getrennt haben. Die Krise begann eigentlich schon im Sommer letzten Jahres, da ich eine Depression bekam und uns als Paar sehr vernachlässigt habe. Wir haben uns mehr und mehr distanziert, v.a. war diese Depression im Weg. Mein (nun) Exfreund konnte seine Gefühle für mich nicht mehr erkennen, er beschrieb es so, dass sie "verdeckt" seien. Da wir in quasi in dieser unbefriedigenden, schwierigen Situation feststeckten, haben wir uns entschieden, dass ich für drei Monate in eine Wohnung auf Zeit ziehe. Nach einem Monat in getrennten Wohnungen, wussten wir immer noch nicht weiter, es war, wie in einer Sackgasse. Wir haben uns dann für die Trennung entschieden- weinten aber beide und fanden auch, dass wir gut zueinander passten.
Mein Exfreund hat dann recht schnell für sich erkannt, dass es für ihn so richtig ist, die Trennung, stopfte meine Sachen in Kartons usw. Wenn man auf das letzte halbe Jahr zurückblickt, ist es ja auch kein Wunder, aber davor waren wir sehr glücklich zusammen. Er meinte auch immer zu mir, ich wäre genau die Richtige.
Wir haben seit der Trennung mal mehr, mal weniger Kontakt. Es gab (von meiner Seite aus) sehr emotionale Begegnungen, ich wollte ihn unbedingt zurück, er hat total abgeblockt. Und nun hat er auch eine Affäre, die v.a. auf Sex basiert- hier ist nämlich der eigentliche Knackpunkt unserer Beziehung (die übrigens 6 1/2 Jahre lang war! und für uns beide die tiefste). Ich habe mich eigentlich nie richtig mit meinem Körper befasst uns hatte oft Schmerzen beim Sex- Vulva Vestibulitis-Syndrom, das kam allerdings erst vor 2 Jahren heraus. Ich konnte nicht akzeptieren, dass ich keinen "normalen" Sex haben kann, ich wollte Sex wie jeder andere auch. Die Betäubungscreme habe ich also nicht genommen. Und es kam immer wieder zu Frustrationen bei uns im Bett. Nicht nur, es hat auch des öfteren geklappt, aber mein Exfreund meinte kürzlich in einer Mail, dass dieser Teil immer "gefehlt" hätte und an der Beziehung genagt hat. Ich musste erstmal im Kopf so weit sein, dass ich mich mit meinem Körper beschäftige und auch erkenne, das Sex ein wichtiger Teil einer Beziehung ist. Das habe ich erst nach der Trennung richtig begriffen. Es gäbe nun neue Wege für meinen Ex und für mich- aber er will nicht mehr. Er "mag" mich noch, aber die Gefühle seien nicht da. Ich kann es wirklich kaum glauben, weil wir sonst sehr glücklich miteinander waren und uns sehr gut verstanden haben. Gestern haben wir uns getroffen, wir wollten nicht über die alten Sachen reden. Das haben wir auch geschafft. Dann gab es eine Situation, in der er seinen Arm irgendwie angehoben hat und ich dachte, das sei eine Aufforderung an mich, in seinen Arm zu dürfen- er blockte total ab, hat jegliche Berührung vermieden. Wir wollten eh dann los, jeder ist ohne sich groß zu verabschieden in die andere richtung gegangen. Soetwas tut sehr weh. Er war meine große Liebe und ich war es irgendwie auch mal für ihn und nun ist das futsch. Er sieht mich überhaupt nicht mehr als Sexualpartner. Aber durch die Trennung bin ich in dieser Hinsicht deutlich reifer geworden, was ich ihm auch mitgeteilt habe. Es bringt alles nichts- er will nicht und ich laufe immer wieder gegen die Mauer. Es macht mich so fertig, ich vermisse ihn so. Ich muss nun versuchen einen Cut zu machen, aber es ist so schwer. Wir wollten Kinder und alles, nun ist alles futsch. Er ist noch so sehr in meinem Herz und ich kann mir nichts mit irgendeinem anderen vorstellen. Würde mich über Meinungen/ Anregungen/ Tipps sehr freuen. Danke für das Lesen dieses ellenlangen Textes.