Ein Jahr ist es jetzt her, seit mein Mann (58), mit dem ich (55)über 25 Jahre lang verheiratet war, mich wegen einer Jüngeren(32)verließ. Für mich brach damals eine Welt zusammen und ich erinnere
mich an den Abend, als er mir sein Verhältnis das er seit bereits 2 Jahren mit ihr hatte, als wäre es gestern gewesen. Wieder und wieder sehe ich ihn auf dem Sofa sitzen, meine Hände halten, mit
Tränen in den Augen sagend das er SIE lieben würde und mit IHR leben wolle. Ich weiß nicht wie lange ich ihn anschrie, fluchend und weinend durch unser Haus lief, wieviele Bilder ich von der Wand riss.
Ich weiß nur, das unsere Tochter(20) und unser Sohn (23)
plötzlich im Zimmer standen (er hatte sie angerufen). Er redete mit ihnen, danach versuchten sie mich zu beruhigen. Mein Mann stand einfach nur da und starrte uns wehmütig an. Als ich
soweit wieder gefangen hatte, setzte er sich auf den Sessel und wir begannen zu reden, stundenlang. Er erzählte mir alles. Wie er sie kennengelernt hatte, wo und wie es zu seiner Affäre kam. Er
ist Fernfahrer, da kann man mit einem Seitensprung vielleicht rechnen.
Aber bei meinem Mann hatte ich das nie vermutet, sein
Beruf war nie ein Problem für uns, unser Vertrauen zueinander bedingungslos und unsere Ehe so dachte ich sehr harmonisch.Und jetzt gab er für eine jüngere Frau alles auf und so sehr er sich auch bemühte mir seine Gründe zu erklären, ich konnte
wollte es nicht begreifen. Ich bot ihm in meiner Verzweiflung sogar an ihm zu verzeihen, es zu vergessen. Aber er wollte es nicht, sagte er liebe sie, sie hätte etwas in ihm ausgelöst,
das er selber nie geglaubt hätte fühlen zu können und sie wäre so blablabla. Ja, ich hatte am Ende ein genaues Bild von ihr in meinem Kopf. Schlank, blond, Beine bis zum Hals, ein Vamp, dem kein Mann nichtmal meiner hat wiederstehen konnte. wie sollte ich
mit meinen damals 54 Jahren da mithalten? Etwas pummelig,solide Hausfrau, die mit meinem Mann gealtert war und immerhin hatte auch er einen kleinen Bauch bekommen im Laufe der Jahre.
Sonntags fuhr er ab-zur Arbeit-zu IHR. Ich hasste SIE und ich fasste den Entschluss um meinen Mann zu kämpfen. So packte ich kurzerhand ein paar Sachen und fuhr in die Stadt, in der mein Mann arbeitete und in der ich SIE finden würde-schließlich wußte ich ja von ihm wo ich SIE suchen musste. Als ich dann ankam war mir dann doch etwas mulmig und ich beschloss das
Geschehen zunächst aus der Ferne zu beobachten und da sah ich SIE.Er hatte IHR gerade einen Kuß auf die Wange gegeben und ich erstarrte. SIE war so ganz anders wie in meiner Vorstellung.Eine hübsche, aber reif wirkende Frau, nicht größer-vielleicht
etwas schlanker als ich, mit kurzen frech geschnittenen Haaren.
Sie hatte nichts von dem Männermordendem Vamp in meiner Phantasie.Ich ging an diesem Abend nicht zu ihr und auch an keinem anderen.Mein Mann lebt jetzt bei ihr, ich sehe ihn nur noch, wenn es
etwas zu regeln gibt bzgl. der Scheidung.Er sieht gut aus,glücklich, glücklicher als ich ihn je zuvor sah. Meine Kinder besuchen ihn des öfteren, sie sagen ihr Vater sei ein ganz neuerMensch. Und ich sitze hier und frage mich was wäre gewesen,wenn ich damals nicht zu feige gewesen wäre mit IHR zu reden.
Ich hoffe immernoch, das mein Mann irgendwann zu mir zurückkommt obwohl es eher nicht danach aussieht. Ich liebe ihnnach wie vor, würde im verzeihen.
Was habe ich denn nur falsch gemacht?????
Ich hasse SIE dafür, das sie ihn glücklich macht, dafür, das SIE ihn mir wegnahm.
Wie soll ich nur jemals darüber hinwegkommen?