kaya_11877307Ein sehr schwerer Tag liegt hinter mir...
...Er war eigentlich auch wieder wichtig für mich, hat viele neue Erkenntnisse zutage befördert, aber er war auch schrecklich.
Morgens gings schon los, wo ich erfahren habe, dass ein recht guter Freund von mir wieder Krebs hat, nach 4 Jahren Genesung. Das hat mich mitgenommen, ich habs zu einem Zeitpunkt erfahren, wo ich seelisch eh schon wieder recht labil war, weil ich an meinen Freund nicht ran gekommen bin.
Ich hatte ihn ja seit Sonntag nicht gesehen und am gestrigen Mittwoch war er so wie ich im Büro, bevor er ab heute auf Dienstreise ist. Ich wollte ihn unbedingt sehen. Im Büro nicht lange und ausführlich, aber ich wollte ihm die CD geben, die ich ihm auf seinen Wunsch hin gebrannt hatte und ich hatte es mir schon wieder in den Kopf gesetzt, ihn dazu zu kriegen, mir ein wenig seiner freien Zeit am Nachmittag zu widmen. Zwar hab ich nicht an bei ihm Übernachten gedacht, ich wollte eher, dass er vielleicht doch mal wieder in meine Wohnung kommt, wo er seit der ersten Krise nicht mehr war. Ich hab dort Internet, meine Schwester wäre abends nicht da gewesen, freie Bahn also.
Nun war ich aber schon so verunsichert durch sein Abstandsgerede, dass ich mich nicht klar geäußert habe. Ich bin, durch die Nachricht über meinen guten Freund recht aufgewühlt, zu ihm, nachdem ich ihn mehrmals nicht in seinem Büro erwischt habe, weil er bei anderen Kollegen unterwegs war. Aber dann hab ich ihn abgepasst und er hat auch gemerkt, wie ich ihn gebraucht und gedrängt habe.
Ich brauchte Trost. So richtig hab ich den wieder nicht bekommen, seine Gedanken kreisten um die Arbeit und wenn schon privat, dann doch um die Feriengestaltung ab dem 10.7., wenn er seinen kleinen Sohn ganz allein betreuen muss. Da geht ihm sicher verständlich- richtig die Muffe. Mir gehts aber mittlerweile auf den Geist. Abnehmen kann ich ihm nichts und wenn es zum hundertsten Mal um den Ferienpass geht, den er besorgen will, weiß ich nicht mehr, was ich dazu noch sagen soll. Wieso erzählt er mir das so oft? Ich hab ihm bei unserer ersten Begegnung dann gesagt, dass er auch bei mir ins Internet könne und meine Schwester sei heut Abend eh nicht da. Das musste er eigentlich mitgeschnitten haben. Auch, dass ich ab 5 wieder zu meiner Therapie musstedas ist Routine und den Termin kennt er schon. Also, ich hab gedacht, alles klar, er würde warten und wenn nicht, eine Nachricht geben.
Am Nachmittag bin ich dann auf dem Weg in die Tiefgarage an seinem Büro vorbei. Es war sehr laut, weil nebenan Arbeiten an der Fassade durchgeführt werden und so konnten wir uns nicht immer gut verstehen.
Er war vertieft in seine Arbeit und ich hab ihm nur schnell die CD gebracht und gesagt, dass ich nach 6 noch mal rein kommen könneEr reagierte recht abwesend und nur so, dass er auch noch gar nicht wüsste, wie lange er hier noch für die Arbeit brauchen würde und dann müsse er ja noch ins Internet und den Ferienpass besorgen ...wieder: der Scheiß-Ferienpass!- und ich hab erwidert: Ist ja eh erst nach 6
Bin gegangen und nach dem Termin bei meinem Dr., der sehr aufschlussreich war, zurück ins Büro.
Alle Türen zu und mein Schatz über alle Berge!
Sofort kam die alte Angst wieder hoch und die Panik: ist er dir wieder weg gelaufen? Wo ist er? Und wenn er gegangen ist, warum dann keine SMS, damit ich Bescheid weiß? Auch Angst, es könnte was passiert sein und er hätte weg gemussttausend Panik-Gedanken.
Ich hatte wieder diese Schreckensszenen vor Augen wie im Dezember, im Januar, wo er einfach gegangen ist. Und ich allein war mit meinem Schmerz.
Diese alten Wunden bluteten wieder, aber dennoch nahm ich an, dass es sich auch irgendwie um ein Missverständnis handeln könnte.
Ich versuchte, mich krampfhaft zu beruhigen, bin raus, hab dort geguckt, wo das Internet-Café war, aber auch dort war er nicht.
Hab ne SMS geschrieben: Na, wie siehts aus? Bist du noch irgendwo in der Nähe? X Betont ruhig und gelassen. Ich wollte noch nichts unterstellen und er sollte meine Panik nicht merken.
Keine Antwort. Nach ner Viertelstunde hab ich erneut getextet: Was passiert? Alles okay bei dir? und darauf antwortete er dann: Akku fast leer. Muss j in die Einkaufspassagen wegen Ferienpass
Da hats mir gereicht! Ich dachte: WAS? Hat er sich einfach verpisst? Und wenn schon, hätte er das nicht wenigstens sagen können und ich lauf hier rum wie blöd?! Ich war verzweifelt, nicht mal böse, nur entsetzt.
Dann bin ich ins Auto und hab ihn angerufen. Noch bevor ich aufgeregt- was erklären konnte, brach das Gespräch ab. Er hatte nur gesagt, dass der Empfang in der U-Bahn immer schlecht sei, was sicher stimmte. Und trotzdem kam der böse Gedanke in mir hoch: wenn er mal nicht aufgelegt hat! Wenn das nicht auch mal zum Weglaufen gehört!
Misstrauen.
Und da fiel der Entschluss: ich fahre zu seiner neuen Wohnung, stell mich da vor die Tür und dann wird das geklärt! Ich wollte mich nicht mit diesem Scheiß-Gefühl in meine Wohnung setzen und warten, bis er vielleicht mal anruft. So geht das nicht.
So hab ichs gemacht und als er vom Einkaufen rein kam, war er etwas überrascht, mich zu sehen, aber nicht sehr. Er hat nicht mal gefragt: Was machst du denn hier?, wollte offensichtlich keinen Stress, denn er merkte sofort, welch böse Welle da auf ihn zurollte. Er tat erstaunt, wieso ich so angezickt wäre.
Richtig sauer war ich da schon nicht mehr, ich hab ihn auch nicht angeblafft, nur gesagt: Na, wenn du nicht zu mir kommst, komme ich eben zu dir. Und ob wir das vielleicht vor der Haustür besprechen wollen, (Er: Was denn?) er solle überlegen, ob er mich wirklich mit hoch nehmen wolle. Er hat den Angriff natürlich gleich gespürt und war aber zunächst sehr platt und konnte nicht sofort reagieren.
Oben dann hat er kurz ausgepackt, auch um sich zu Sammeln und dann Nun sag, was ist.
Ich habe gefragt, was er denn verstanden habe und ob wir uns evt. missverstanden hätten, in einem vernünftigen Ton. Was denn?, das Telefonat sei doch zusammengebrochen, das Akku leer (dann hat ers gleich raus genommen und geladen, es war also an dem)..ich hätte was wegen Internet gesagt, aber sonst? Was er denn normalerweise gemacht hätte, wollte ich wissen. Na, das Ding nun nach seiner Rückkehr geladen und dann hätt er mich angerufen und dann hätten wir ja noch sehen können, aber er musste doch erst noch die wichtigen Dinge erledigen: den Ferienpass, die Adressänderungen einstecken und eigentlich hätte er noch zur Reinigung gewollt, aber die würden ja um 18Uhr zu machen
Ich hab gefragt, was er denn nachmittags bei meinem Aufbruch zum Dr. verstanden hätte. Wie was? Na, hab ich dann gesagt, vielleicht dass ich hinterher noch mal rein komme? Nein, das hätte er nicht gehörtdas wüsste er nicht mehr
Kann ich ihm das glauben? Ich meine jetzt, er hat es weg geschoben. Jede Anforderung, die von mir kam, erstmal weg. Der Kopf ist voll: Arbeit und dann die drohende Langzeitkinderbetreuung im Juliwas will sie denn da nun schon wieder für unwesentliche DingeSo wirds gewesen sein. Nachrangig eben.
Das hab ich ihm dann vorgeworfen; Du hast nicht zugehört. Und das hat zum Missverständnis geführt Sicher hab ich mich auch nur vorsichtig und gewunden ausgedrückt, die Gefahr bestand, dass er das nicht verstehen konnte, aber es hat ihn in dem Moment eben auch nicht interessiert.
Gut, das wärs für mich gewesen. Entschuldigung und auch er hätte einen Fehler einräumen können und das wärs gewesen.
Da kam er dann aber erst richtig ins Nachdenken. Wir hatten schon lapidarere Themen besprochen, da packte er sich aufs Sofa und fing an zu grübeln, Augen zu, weg, alles musste erstmal einsinken bei ihm. Und dann kam, erst in lustigem Ton, dann ernsthafter: Ich kann es ja nicht fassen. Nicht zu fassen. Nicht zu fassen so was. Ich hab dann versucht, es mit Humor zu entdramatisieren, denn nun fing er mit dem Drama an.
Und dann hab ich bezahlt für meine Konfrontation, die ich gesucht habe.
Es ginge so nicht. Der Satz kam immer wieder. So geht das nicht. Und den Satz kenne ich aus unseren schlimmsten Trennungsszenen.
Er traue sich ja gar nichts mehr zu sagen, es würde alles von mir auf die Goldwaage gelegt. Worauf ich gesagt habe: war doch gar nicht der Fall, du hast nicht richtig zugehört, das wars doch diesmal und nun dramatisiere es nicht. Er: Du hast doch ein Drama gemacht. was sogar stimmt.
Das Schlimmste war: Das kenn ich. So wurde ich (in der Ehe) schon öfter behandelt, dem bin ich grade entronnen, und immer wird mir eine böse Absicht unterstellt. Das will ich doch nicht gleich wieder. Da bist du ja nicht anders als sie. Da hats mir dann bei allem mea culpa gereicht: ich wie sie?! Ich hoffe doch wohl sehr, dass ich nicht wie sie bin. Nach dieser gereizten Reaktion hat er es dann relativiert und es auf das Verhalten meinerseits am heutigen Abend beschränkt.
Ich habe gesagt, dass mir schon klar ist, dass ich zu sehr klammern würde und habe Besserung gelobt. Ich würde ja bei meinem Dr. genau daran arbeiten. Was der denn gesagt hat, hat er dann sogar gefragt, Skepsis in der Frage. Ich habe ihm geklärt, dass es um meine Verlustängste ginge und das die alles andere als leicht in den Griff zu kriegen seien. Und dass auch ich nur ein Mensch sei und auch Fehler mache.
Ob es ihm lieber gewesen wäre, ich hätte mich nach Hause verkrochen. Ja, da hätte er ja dann angerufen. Und wenn nicht? Dann hätten wir uns doch vielleicht morgen gesehen. Er wär sich doch keiner Schuld bewusst gewesen. Ja, aber ich hätte gelitten und das habe ich nicht gewollt, deswegen bin ich her gekommen. Es muss aber nicht immer alles ausdiskutiert werden! War seine Meinung dazu. Und ich meinte, dass es doch wichtig sei, dass wir solche Sachen ausräumen würden und nicht in uns hinein fressen und so was am Telefon oder per SMS zu klären, sei doch grundfalsch.
Der absolute Tiefschlag war dann Das geht alles so nicht. Wenn es so ist, dann geht eben doch nur ein Kontaktabbruch - für eine gewisse Zeit. Ich muss Zeit haben, alles zu regeln. Ich schaff das nicht alles gleichzeitig. Da war sie wieder die Trennungsbedrohung, sehr eingeschränkt zwar, deswegen war die bei mir resultierende Angst nicht so groß, aber sie war da.
Er weiß genau, wenn er mich mit Trennung bedroht, kriegt er mich diszipliniert. Gut, das klingt sehr hart und ich unterstelle wieder einen bösen Zug, aber er weiß definitiv um die Wirkung solcher Aussagen. Ich habe aber diesmal einfach gar nichts dazu gesagt. Wenn er das noch öfter macht, werde ich irgendwann so weit sein, einzuwilligen. Damit rechnet er nicht und er sollte da lieber nicht zu hoch pokern. Denn er hat nicht sein altes Leben weg geworfen, um dann ohne Frau dazustehen, dafür braucht er eine Frau viel zu sehr trotz derzeitiger Bindungsängste ist das meine feste Überzeugung.
Ich bin gestern sogar so weit gegangen, ihm zu sagen, dass bei manchen Dingen, z.B. Ausdiskutieren, Frauen eben so seien und damit müsse er umgehen, sonst müsse er sich nen Mann suchen!
Zwei Schlüsselsätze von ihm waren für mich an diesem Abend bedeutsam: einmal, dass er, wenn er was tue (und es sei vielleicht mal falsch), es aber doch nie mit böser Absicht tue. So was Ähnliches hab ich ihm übrigens andersrum auch schon mal gesagt. Das habe sie (seine Ehefrau) auch immer unterstellt und er fühle sich ungerecht behandelt.
Und zweitens, dass ich nicht so viel grübeln und interpretieren solle, es gäbe keinen Grund.
Ich hab ihn immer mal berührt, auch geküsst, erst mehr, nachher weniger oder gar nicht mehr, er hat in den extremen Bock-Phasen nichts mehr gemacht, am Anfang war es noch anders, da wollte er mich kitzeln und alles runterspielen, dass gar kein Konflikt aufbricht. Aber dann, als ihm alles aufging und er meine Ernsthaftigkeit spürte, machte er die Augen zu und verkroch sich in sich selbst. Mir hat er dann beim Gehen vom Balkon mal auf den Po gehauen und auch nicht weg geguckt, sondern wieder den Blick aufgenommen und gesucht. Es lag ihm schon an einer harmonischen Lösung. Und wie üblich hab ich die große Konfliktunfähigkeit gespürt, lieber alles hinschmeißen, lieber weglaufen, als sich auseinandersetzen, als auch mal Schuld einzugestehen.
Allerdings ging er immerhin so weit, seine Überforderung darzustellen. Er könne das jetzt nicht haben, so eine überempfindliche Andrea, er sei durch all die Probleme selbst überempfindlich, das könne schon sein. Das war übrigens das einzige Eingeständnis. Es sei eben alles nicht so leicht für ihn grade. Für mich eben auch nicht, hab ich gesagt und ich möchte, dass das auch mal anerkannt wird, bei allem, was ich selbst verursache.
Er habe auch so wenig Zeit. Er müsse eben alles abends erledigen. Und es sei ja viel: der ganze Papierkram und es ginge alles doch nicht so schnell, wie ich das gern würde haben wollen. Ich sei zu ungeduldig. Und dabei mache er doch!
Da kam dann was sehr Positives: er hat seine alte Fußball-Mannschaft, die es früher in unserer Firma gab, reaktivieren wollen, alle angeschrieben, ob sie nicht wieder Lust hätten und ein Treffen angeregt. Da war er mächtig stolz drauf und ich sollte ihn dafür loben, was ich auch gemacht habe. Und das finde ich auch wirklich sehr sehr gut, denn er hat die letzten Jahre überhaupt nichts mehr gemacht. Und dieses Hobby war ihm wirklich mal wichtig.
Aber er müsse eben auch mal allein sein. Er könne nicht immer jemanden um sich haben. Ob nun mich oder ein Kind. Das fordert alles so viel von ihm.
Ich habe (erneut und ich hoffe, es kommt mal an) dargestellt, dass er nicht immer denke müsse, er müsse mit mir sonst was unternehmen oder immer bester Laune sein. Hat er sich geduldig angehört. Ich wollte einfach mal diese Anforderungen runterschrauben. Es ist ja wirklich so, mir reicht seine Anwesenheit, Hally-Gally muss ich nicht mit ihm machen, dafür habe ich Freunde.
Am Ende bleibt noch eine positive Sache zu vermerken: die Bettenangelegenheit klärt sich. Hatte ich erzählt, dass er nur diese merkwürdige harte Auflage hat, auf der er bei Besuch immer geschlafen hat und nie zugeben wollte, wie unbequem die ist? Nächste Woche gibt es ein Gästebett im Angebot bei Lidl. Ich hatte es Dienstag am Telefon erwähnt, allerdings nie gedacht, dass er es ernsthaft in Erwägung zieht! und ihm dann ne Mail mit den Daten und einem Bild geschickt, woraufhin er gestern Nachmittag, noch von der Arbeit aus, geantwortet hat: Das ist echt gut, dafür finde ich bestimmt auch einen Platz. Also fast gekauft das Ding, wobei er nächste Woche gar keine Gelegenheit hat, es zu kaufen, da er komplett auf Dienstreise ist. Habe ihm angeboten, das für ihn zu erledigen, was er auch angenommen hat. Für so was bin ich dann gut und ich will auch wirklich keinen Dank dafür. Aber ich möchte seine Aufmerksamkeit.
Ich war dann irgendwann so weit zu gehen. Klar, dass ich das würde tun müssen. Die Stimmung war noch immer zu ruiniert und er kaputt und müde. Hunger habe er jetzt keinen mehr, vorher vielleicht, hatte er mir noch vorwurfsvoll an einer Stelle entgegengehalten. Ich hatte aber welchen und war gerädert.
Ich wollte den Streit endgültig geklärt und vom Tisch haben und hab ihn festgehalten, die Arme um den Hals gelegt, er hat mir tief in die Augen geschaut und ich ihm. Auf Vergebung wollte ich ihn festnageln, was mir auch gelungen ist.
Ich habe gesagt: Ich liebe dich. Und er: Na ja, manchmal. Und hat mich angegrinst. Und dann kam sie, diese Aussage mit dem keinen Grund zum Grübeln. Was ich als Bekenntnis für mich aufgefasst habe, genauso wie ein optimistisches das wird schon vorher während unseres Gespräches und dann habe ich geantwortet: Das habe ich gebraucht. hab ihm einen Kuss zugeworfen und bin gegangen.
Geblieben ist auch heute noch ein Kater von der Auseinandersetzung. Sie war wichtig, denn so stecken wir beide unseren Bereich ab und ich muss einsehen, dass ich manchmal zu verständnisvoll bin mit ihm. Er muss lernen, mit mir zu streiten. Das hilft nichts, auch wenn er das nicht liebt. Ich werde Konflikte auch künftig nicht totschweigen oder verniedlichen, wenn ich sie für wichtig halte.
Diese ewigen Vergleiche mit seiner Ehefrau sind auch nur zum Teil akzeptabel. Klar, dass er vergleicht, schon sowieso nach so langer Zeit, aber ich bin ANDERS und das will ich bemerkt haben. Da werde ich sonst fuchtig.
Schön einfach vielleicht, alle Frauen über einen Kamm zu scheren, so wie wir Frauen das gern mit den Männern machen. Sicher hatte er auch nur wenige Frauen bisher, vielleicht nur 3 insgesamt und so ist er unerfahren. Nicht ganz so wie ich, aber doch unerfahren, da sollten einen 20 Jahre Dauerbeziehung nicht drüber hinweg täuschen.
Ein Freund sagte gestern zu mir: er scheint, ehrlich gesagt, nicht viel Ahnung von Frauen zu haben und Probleme im Umgang mit ihnen. Aber bleib mal ruhig, er trennt sich ja nicht, um dann dauerhaft alleine in einer 1-Raum-Wohnung zu sitzen, dafür macht er nicht dieses ganze Theater mit und nimmt die Einschränkungen in Kauf. Und er ist sicher kein Womanizer, hat doch auch vorher keine angeguckt, nicht mal hinterher geschautEr will schon mit DIR ein Leben aufbauen. Vielleicht sollte ich mal selbstbewusster sein und die optimistische Einstellung meines Freundes teilen. Klar, alleine sein will er dauerhaft nicht, aber, wie auch mein Dr sagt, das ist total normal, er merkt, wie schwer es ist, aus einer so festen Bindung Abschied zu nehmen und da raus zu kommen und nun wartet schon ne neue Frau und will ihn wieder binden da hat er bei aller Liebe grad keinen Bock drauf.
Immer wieder erstaunlich ist, wie gut er mich einschätzen kann. So oft wars schon so, dass er sogar vor mir wusste, was mit mir los ist. Erstaunlich, welcher Instinkt ihm zueigen ist. Das bewundere ich.
Gestern kam dann, dass ich große Probleme mit dem Abstand habe, den er brauche. Ich hab gesagt, dass ich mich sehr mühe und wie schwer das für mich sei. Er meinte, ja, das Bemühen spüre er schon, aber der Erfolg sei nicht so da, was ich recht desillusionierend fand. Ich fand mich schon viel besser im Loslassen als noch vor einem halben Jahr! Und ich denke, ich bin es auch, er macht sich n Haufen Druck wirklich selbst.
Puh, so vielund noch mehr Stoff zum Denkennatürlich denke ich drüber nach und versuche, meine Schlüsse zu ziehen.
Zunächst melde ich mich nicht. Es steht ja noch dieses halbe Versprechen mit dem Samstagabend im Raum, da muss er sich ja zu äußern, nicht ich. Und mal schauen, sollte das klappen, wies dann ist und ob er den Konflikt weg gesteckt hat.