Ich habe mich extra angemeldet, um dir antworten zu können,..
... denn deine Beitrag erinnert mich haargenau an eine Situation, in der ich selbst steckte. Ich kann dich unglaublich gut verstehen!
Damals war ich 16, heute bin ich 25 - kann also die Sache mit einem gewissen Abstand betrachten ;)
Ich war ebenfalls schon etwas über einem Jahr mit meinem Freund zusammen. Er war 19. Eigentlich lief es mit ihm auch wunderbar. Jedoch machten mich meine Freundinnen irgendwann darauf aufmerksam, dass ich kaum noch Dinge mit ihnen unternehmen würde und nur noch für ihn Zeit hätte. Das Gespräch war damals der Auslöser, der mich zum Nachdenken brachte (und ich bin ihnen heute noch sehr dankbar dafür!).
Meine Mädels fehlten mir tatsächlich. Als ich ihn darauf ansprach, dass ich in Zukunft wieder mehr mit meinen Freundinnen machen wollte, brachte er mir kein Verständnis entgegen - er reagierte beleidigt und eifersüchtig. Er dachte, ich hätte ihn weniger gerne oder er würde mir nicht mehr "ausreichen". Es gab viele Diskussionen zu dem Thema. Auch große Streits, weil ich dann tatsächlich auch öfter losgezogen bin (er konnte mich ja schlecht festhalten ). Das war für ihn jedes Mal ein Weltuntergang und er terrorisierte mich an solchen Abenden ständig mit SMS und Anrufen, bis er wusste, dass ich wieder zu Hause war.
Ein paar Monate hielt ich das durch... bis mir ganz langsam klar wurde, dass diese ständigen Streitereien und seine Unreife unsere Beziehung kaputt gemacht hatten. Ich war nicht mehr glücklich. Es war einfach so furchtbar anstrengend.
Natürlich gibt es in Beziehungen auch mal anstrengende Phasen - und oft lohnt es sich zu kämpfen. Aber dieses Thema war ist eine Grundsatzfrage.. und wir kamen einfach nicht auf einen gemeinsamen Nenner.
Ich machte also schweren Herzens Schluss. Es fiel mir unglaublich schwer und natürlich fehlte er mir zu Beginn. Das ist normal, wenn man über einen längeren Zeitraum sein Leben mit jemandem geteilt hat.
Er konnte kaum mit der Trennung umgehen, versank für ein paar Monate in völliger Trauer und brach seine Ausbildung ab.
So gemein es klingt, aber das hatte mich im Nachhinein in meiner Entscheidung bestätigt. Ich will jemanden an meiner Seite haben, den ich ergänze und der mich ergänzt - keinen, der von mir abhängig ist.
Das ist meine kleine Geschichte dazu.
Du solltest dir deine eigenen Gedanken dazu machen.
Ich wage die Voraussage, dass deine Beziehung früher oder später in die Brüche gehen wird, wenn sich nichts ändert.
Du scheinst ein schlaues Mädchen zu sein... und jede normale Sechzehnjährige will ihre Jugend genießen. In deinem Alter bekommst du vermutlich noch genung Vorschriften von deinen Eltern gemacht - eigentlich brauchst du nicht noch eine Person mehr, die dich einschränkt. Ich bin der Meinung, dass es mit Sicherheit jemanden gibt, der viel besser zu dir passt und deine Ansichten teilt. Es ist ja nichts völlig Absurdes, das du verlangst.
Alles Gute! :)