Hallo,
vielleicht kann mir jemand einen Rat geben. (?)
Anfang des Jahres habe ich etwas mit einem Arbeitskollegen angefangen. Er schien auch interessiert an mir. Kolleginnen hatten mich aber vorgewarnt, dass er naja, sagen wir mal, ein aktives Sexualleben hat. Ich bin ziemlich schnell von ihm schwanger geworden. Wir wollten das Baby zunächst auch bekommen und er hat sofort gesagt, dass er dazu steht. Etwa drei Wochen nach Bekanntwerden der Schwangerschaft haben wir uns kurz und heftig gestritten. Danch war er zwei Wochen nicht erreichbar. Das einzige was kam, war nachts eine SMS, dass er zwar zahlen würde, der Rest ihm aber am Arsch vorbei gehen würde. Ich hatte zwei Wochen Zeit, mir Gedanken zu machen, wie ich mit Kind, ohne Familie und ohne arbeiten gehen zu können über die Runden kommen soll. Das Ergebnis war der Entschluss abzutreiben. Auf eine SMS hat er sich dann schließlich doch gemeldet. Ich sagte ihm, das ich das Kind nicht bekommen möchte. Seine Reaktion war: Ob ich es bekomme oder nicht, das sei meine Entscheidung. Zur OP selbst ist er dann mitgekommen.
Wir haben nach wie vor Kontakt. Ich übernachte bei ihm und wir verbringen das Wochenende miteinander. Es scheint mir, dass er die Mitverantwortung für den Abbruch von sich weist. Ich selbst leide nicht darunter, weil das Kind nicht in ein sicheres Umfeld hineingeboren worden wäre. Komischerweise mache ich ihm auch keinen Vorwurf, weil ich es verstehen kann, dass er überfordert war. Was mich nervt, ist die Scheinheiligkeit. Er tut so, als habe ich entschieden, quasi über seinen Kopf hinweg. Er hat aber keinen einzigen Einspruch gegen den Entschluss eingelegt, das Kind abzutreiben! (Und dazu die SMS).
Nun mag ich ihn immernoch sehr und bin auch verliebt in ihn. Wenn wir uns sehen, ist er lieb und aufmerksam zu mir - er macht z.B. Essen, bringt mir die Decke und wir können uns auch gut unterhalten. Das einzige, was aus ihm rauszubekommen war, ist, dass er mich mag. Vor zwei Monaten mal hat er mir eine SMS geschrieben, dass er glaubt, sich in mich verliebt zu haben. Die kam aber nachts und ich glaube, er war betrunken. (Und hat das Gefühl evt. mit einem anderen Bedürfnis verwechselt.) Das war auch vor dem Abbruch.
Mich nervt es sehr, dass ich so oft an ihn denke. Die Situation ist ungeklärt. Er sagt, er brauche Zeit. Das Unangenehme ist jetzt, dass ich ihn liebe. Es kommt aber nicht in gleichem Maße zurück. Wenn ich mit ihm darüber spreche, kommt er mir immer so weit entgegen, dass es keinen wirklichen Grund gibt, die (Liebes-) Sache mit ihm abzuhaken.
Was soll ich denn jetzt nur machen? Jedesmal, wenn ich mir innerlich sage, dass mir das nicht gut tut, dass nicht das zurückkommt, was ich mir erhoffe (Liebe) und dass ich für mich einen Schlußstrich ziehen sollte, dann geht es mir besser. Auf der anderen Seite denke ich dann wieder, dass es ja vielleicht noch wird. Aber ich habe nicht so einen langen Atem.
Wenn wir uns sehen, ist er immer so nett, dass er mich lieben könnte. Mir ist es sehr wichtig, ihn zu sehen. bei ihm hab eich den Eindruck, dass es zwar angenehm ist, er aber nicht so eine Sehnsucht hat. Sonst würde er es mir doch sagen, oder? Eine Beziehung will er, glaube ich nicht. Aber wir haben doch schon eine (...). Wie kann man denn mit jemandem Zeit verbringen, zärtlich zu ihm sein und mit ihm schlafen, aber keine Beziehung wollen?
Vielleicht kann mir jemand sagen, was er/sie dazu denkt?
Vielen Dank!