Ich verstehe, was Du meinst...
in der Tat haben wir im Moment einige Probleme unsere persönliche Lebenssituation betreffend, die es uns nicht einfach machen, fröhlich und relaxed zu sein.
Wir wollten es beide trotzdem versuchen, weil wir uns eigentlich sehr lieben. Dieses "eigentlich" ist eine Einschränkung, die bedeuten soll, dass sich Gefühle auch ändern können. Nämlich dann, wenn der eine - in diesem Fall mein Freund - sehr oft ungerecht ist. Wenn man den Blick nur noch auf die vermeintlichen Probleme lenkt, ohne die Freuden zu sehen. Unglücklich kann ich auch alleine sein - und meine Launen an meinem Sofakissen auslassen, oder nicht?
Ich denke, man kann einem anderen Menschen nicht alles zumuten. Genauso wenig, wie man einem Tier alles zumuten kann. Z.B. eine aggressive Athmosphäre. Aber "das Gute" - ironisch gemeint - an Tieren ist ja, sie können sich nicht wehren oder widersprechen. Klar, dass sie einen so nehmen müssen wie man ist. Aber gerade deshalb sehe ich in einem Tier keinen Partnersersatz.
Ich denke schon, dass ich immer für ihn da bin - obwohl ich genau dieselben Probleme wie er hatte, genau dieselbe Ausgangssituation. Aber ich versuche meine Dinge zu lösen, während er immer noch zu Hause sitzt und Angst hat. Aber nich einmal DAS werfe ich ihm vor, sondern bin immer für ihn da.
Nur: Wenn man dann am Ende gesagt bekommt, er liebt diesen Hund mehr als mich - dann ist das erstens eine Art von Provokation gegen mich, gegen die menschliche Welt im allgemeinen und zweitens auch ziemlich undankbar.
Ja, es stimmt, in diesem Momenten fährt sich mein Gefühlsbarometer von 100 auf 0 herunter. Würde ein Tier all diese Zusammenhänge verstehen, ich bin sicher, dass es genau das gleich wäre. Daher kann man leicht sagen, Tiere lieben bedingungslos. Ich glaube nicht, dass das so ist - man sollte Liebe nie mit Unterwürfigkeit verwechseln.
Liebe entsteht nach meiner Meinung aus einem Gefühl der Vertrautheit und des sich Aufgehobenfühlens. Wenn beide Dinge ständig in Frage gestellt werden, wo ist dann noch die Liebe?!