Hallo!
Ich kann mich nicht allein aus meinem Gefühlskarussell befreien. Ich bin seit fast 6 Jahren mit meinem Freund zusammen, seit 4 Jahren wohnen wir auch zusammen. Wir sind beide 27 Jahre alt und es ist für uns zwar nicht die erste Beziehung, aber die erste längere. Vor 1,5 Jahren hatten wir eine Krise, da mein Freund das Gefühl hatte, vielleicht etwas zu verpassen, da wir schon "so lange" zusammen wären, aber ja auch noch sehr jung seien. Kurz darauf hat er noch eine andere Frau kennengelernt, die er sehr anziehend und attraktiv fand. Letzten Endes hat er sich aber für unsere Beziehung entschieden und ich dachte, dass das Thema damit auch durch sei. Pustekuchen. Vor 1,5 Wochen hat er mir gestanden, dass er die Frau wiedergetroffen hat. Er wäre nicht in sie verliebt, fände sie aber immer noch toll und die Angst, etwas zu verpassen wieder da. Er wüßte nicht, was er machen soll. Gleichzeitig sitzt er vor mir und weint, dass er wüßte, dass ich die Frau seines Lebens bin und er sich eine Zukunft und Kinder mit mir wünscht. Er sagt, dass er zwar Angst hätte etwas zu verpassen, dass er aber auch zu glauben wisse, dass er ohne mich total fertig wäre, sich denken würde SCheiße, was habe ich nur gemacht und na so toll ist mein Single-Leben jetzt aber auch nicht. Ich sehe in jeden seiner Blicke, dass er mich liebt. Wir haben so viel zusammen durchgemacht, angefangen bei meiner Bulimie, dem Alkoholismus meines Vaters, der Tod eines Freundes... wir haben immer zusammengehalten. Selbst nach sechs Jahren ist da immer noch dieses Kribbeln - wie er sagt auf beiden Seiten. Ich bin so unendlich traurig darüber, dass er alles was wir haben für irgendwelche ungewissen Erfahrungen aufs Spiel setzten will.
Manchmal muss man gewisse Sachen einfach ausprobieren, ich will, dass er glücklich ist und nicht bei mir bleibt und in Wirklichkeit eigentlich gehen will. Auf der anderen Seite denke ich mir, dass es eine Utopie ist, dass wir - vor allem in längeren Beziehungen - nie jemanden treffen werden mit dem wir uns auch eine Beziehung vorstellen können, den wir attraktiv finden, faszinierend, in den wir uns vielleicht verlieben. Aber deshalb gehen wenn wir unseren Partner wirklich so sehr lieben? Die Gefahr etwas zu verpassen ist doch immer da, egal wie alt wir sind oder wieviele Beziehungen wir hatten...
Vielleicht sollte ich noch hinzufügen, dass wir uns nie eingeengt haben. Waren sehr oft getrennt weg, haben getrennte Zimmer...
Ich will ihn einfach nicht verlieren. Und ich verstehe nicht, warum er ernsthaft überlegt zu gehen, obwohl er meint, dass wir für ihn die perfekte Beziehung führen und er mich so liebt.
Ich will ihn nicht überreden zu bleiben, dass würde uns beide nicht glücklich machen. Aber ich kann ihn doch auch nicht so einfach ziehen lassen?
Ich bin einfach nur noch total traurig und kann nicht verstehen, dass er vielleicht geht, obwohl wir so glücklich miteinander sind.
Was meint ihr, wie soll ich mich verhalten? ER meint, es läge nicht direkt an der anderen Frau, sie hätte es nur ausgelöst. Soll ich ihm sagen, dass er sich mit ihr Treffen soll, damit er für sich Gewissheit bekommt?
Ich bin so durcheinander...
Danke!!! M.