Hallo liebe Community,
mein Problem betrifft in erster Linie meinen Partner, mit dem ich seit ca. 9 Monaten eine On-Off Beziehung führe.
Anfangs hatte ich Schwierigkeiten, mich in der Beziehung einzufinden, weil ich zuvor lange alleine war und ich ein Mensch bin, der eine gewisse Zeit benötigt, um sich zu öffnen, Vertrauen zu fassen etc.
Er war in diesen ersten 1-2 Monaten sehr bemüht, hat mir jeden Wunsch von den Augen abgelesen, seinen Urlaub nach meinem ausgerichtet und von der Zukunft gesprochen.
Nachdem ich auch so weit war, an einer gemeinsamen Idee vom Leben zu arbeiten, hat er sich nach und nach immer mehr verändert. Er ist oft genervt und gestresst, hält Termine nicht ein und vergisst oder überhört Dinge.
Mehrfach hat er sich getrennt, ist -mal auf eigenen Wunsch, mal auf meinen Hin- zurückgekommen.
In vielen sehr anstrengenden Gesprächen habe ich herausgefunden, dass er es als Kind nicht leicht hatte; seine Mitschüler haben sich über ihn lustig gemacht und ihn auch ausgegrenzt, zudem empfinde ich die Beziehung zu seinen Eltern als sehr distanziert und eher auf materiellen Reichttum als auf Geborgenheit ausgelegt.
Anfangs hat er mir immer erzählt, dass er sich freut, in mir endlich eine Schulter zum Anlehnen gefunden zu haben, aber wirklich an ihn ran kam ich nie.
Mitte Oktober haben wir uns dann zuletzt getrennt, auf seinen Wunsch hin.
Nachdem ich drei Wochen durch die Hölle gegangen bin und mich tatsächlich langsam wieder gefunden hatte, hat er sich gemeldet und wir haben uns seitdem häufig gesehen, übernachtet und viel unternommen. Es gab keinen Streit und sehr viele schöne Momente, und doch sagt er, er kann sich nicht dazu durchringen, eine Beziehung zu führen, da er mir immer wehtun und mich nur verletzen würde.
Seine letze Aussage ist, dass er sich so fühlt, als könne er es keinem recht machen. Mir scheint, er mutet sich auf der Arbeit und auch privat zu viel zu, lässt sich sogar vom Bofrost-Menschen in die Ecke drängen, ist bemüht, Bestellungen für ihn pünktlich abzugeben etc.
Er wechselt in seinen Aussagen immer zwischen "ich kann nicht, weil ich dir wehtue" und "mir ist alles zu viel"...
Ich empfinde mich als sehr verständnisvoll und auch er sagt, dass noch nie eine Frau so viel positives für ihn getan und sich so bemüht hat.
Er hat absolut keine Selbstwahrnehmung und sieht an sich nur das Schlechteste, ist unzufrieden und abgehetzt und ich vermute stark, dass hier ein psachologe helfen sollte. Das weiß er auch und gelegtnlich hat er auch die idee, sich Hilfe zu suchen, aber bevor es dazu kommt, trennt er sich lieber mal wieder.
Unabhängig davon, dass ich weiß, dass diese Beziehung Gift für mich ist, möchte ich Euren Rat, wie ich ihm als Freundin -nicht mal vordergründig als Partnerin- helfen kann.
Mit Lob, Bestätigung und vielen Hinweisen, wie toll er ist, habe ich es bereits versucht. Er kann das nicht annehmen.
Auch mit Problemen befasst er sich nicht, sondern lenkt sich eher ab; ich denke auch, dass der berg an Verpflichtungen, der ihn zwar sehr überfordert, gewollt ist, um vor lauter Stress keine Möglichkeit zu haben, nachzudenken.
Habt ihr ein paar ideen?