Hallo liebes Forum,
gerade habe ich mich hier angemeldet, weil ich nicht weiß, wem ich von ihm erzählen kann.
Es geht darum, dass ich (16) seit ungefähr 8 Monaten mit einem jungen Lateinamerikaner (19) aus El Salvador schreibe. Ihr müsst nicht denken, dass er ein schlechtes, armes Leben führt. Nein, er studiert, seine Eltern haben ihn auf eine amerikanische High-School geschickt und er macht einen intelligenten Eindruck auf mich.
Eigentlich war ich immer gegen eine echte Freundschaft im Internet. Ich dachte, dass das niemals funktonieren kann, aber mit ihm ist es einfach anders. Seit der ersten Minute verstanden wir uns gut. Wir waren auf der selben Wellenlinie und konnten uns einfach über alles unterhalten, selbst über Geschichte und Politik und über Dinge, die uns zur Zeit beschäftigen.
Seit einigen Monaten telefonieren wir regelmäßig über Skype. Wir singen und spielen Gitarre. Er ist lustig. Er bringt mich zum Lachen. Ich habe mich bereits mit seinem Bruder ,,unterhalten'' Seine ganze Familie kennt mich bereits, zumindest soweit, wie das möglich ist.
Ich spreche nämlich kein Spanisch, allerdings ist unser beiden Englisch ziemlich gut, sodass wir uns auf Englisch unterhalten können. Seit einigen Wochen treffen wir uns jeden Abend zum Spanisch, bzw. Deutsch lernen. Es macht mir Spaß, da wir wirklich voneinander lernen und nun lerne ich Spanisch an einer Volkshochschule, ich weiß, dass das verrückt ist, denn mittlerweile weiß ich mehr über El Salvador als über jenes viel bedeuteneres Land, von den Problemen, vom Krieg, von Vulkanen, großen Städten, Kriminalität.
Das Problem an der Sache ist, dass ich ihn mittlerweile wirklich brauche. Ich denke andauernd an ihn und wenn wir mal einen Tag nicht schreiben oder telefonieren fühle ich mich schlecht. Ich weiß, dass wir uns wahrscheilich niemals sehen werden können, zumindest kann ich ihn nicht besuchen. Schließlich bin ich erst 16.
Ich brauche ihn, selbst wenn es alles sinnlos ist, alles was ich mache, aber es lenkt mich von meinen Problemen ab, wisst ihr. Das ist ein anderes Thema, aber nur so viel, dass ich ein Problem habe mit mir selbst und mit meinem Leben.
Ihr müsst nicht glauben, dass ich nur eine dumme Träumerin bin, die im echten Leben keinen abbekommt und auf den Latino-Lover-Typ steht. Das ist nicht wahr.
Eigentlich ist er nichteinmal mein Typ, eigentlich wollte ich das alles garnicht.
Er hat einfach einen Einfluss auf mich, der nicht normal ist.
Ich weiß nicht, was er empfindet, eigentlich sollte es mir auch egal sein. Ich schätze er fühlt sich ähnlich wie ich, zumindest deutet er es immer mal so an.
Klar ist nur, dass ich irgendetwas machen muss, oder?
Es kann doch nicht sein, dass etwas so Unreales mein Leben durcheinander würfelt und mich von der Wahrheit ablenkt, wenn es doch alles garkeinen Sinn mit uns macht?
Andererseits brauche ich ihn, er macht mich glücklich.
Er lässt mich meinen Hass auf mich vergessen. Er lässt mich lachen, mich singen, einfach ICH sein.
Was soll ich tun? Ihn abservieren? Einfach so lange glücklich mit ihm sein, bis alles in einem Knall endet und dem Fall zurück in die Realität?
Ich brauche ihn. Ich brauche ihn.
Ich freue mich über alles, Tipps, Anregungen.
Mfg