Es geht nicht um das Treffen von Entscheidungen -
Cupido hat da mit vielem den Nagel auf den Kopf getroffen, die meisten Männer wollen im Grunde ihre Frau nicht verlassen, sondern wollen einfach beides - die Nähe und Vertrautheit einer langjährigen Beziehung, die Sicherheit, dort ein verlässliches Netz zu haben, ein eingespieltes Umfeld - und aber das prickelnde Gefühl einer Affäre. Wie Zelda ja sagt, sie wollen gar keine Entscheidung treffen und wenn sie es doch müssen, weil die Sache auffliegt, ist die Entscheidung meist ruckizucki getroffen, nämlich bei der Ehefrau zu bleiben, wenn sie von der nicht rausgeworfen wurden. Sinn einer Affäre ist ja nicht, mit der Geliebten irgendwann das gleiche "eingefahrene" Leben mit Verpflichtungen zu führen, das man sowieso schon hat, sondern einfach nur Romantik und Erotik zu erleben, ohne den lästigen Kram drumrum. Deswegen können Männer, die ihre Frauen betrügen, ja auch so unglaublich hartnäckig um die Geliebte werben, es geht ja nicht wirklich um was. Sie müssen sich keine Gedanken machen, wie weit lasse ich mich ein, will ich mich wirklich fest binden, vielleicht zusammenziehen, ist mir die Nähe doch zu viel, ist es diese Frau tatsächlich? All das fällt weg, sie agieren ja quasi mit einem Sicherheitsnetz im Hintergrund, können alle Forderungen nach mehr Verbindlichkeit bedauernd durch Hinweis auf ihr Gebundensein zurückweisen und nur das Gefühl des Verliebtseins ausleben. Dass man mit der eigenen Frau keinen Sex mehr hat und die Beziehung schon lange nix mehr ist, sind ja die absoluten Standardlügen, die der Mann seiner Geliebten vorsetzen muss, um sie bei der Stange zu halten, da die Geliebte eine solche Affäre ja meist in der Hoffnung eingeht, das eine verbindliche Beziehung draus wird. Auch hier gilt natürlich, es gibt auch andere Fälle, man kann nicht alles über einen Kamm scheren, aber die Standardsituation stellt sich sicher so dar.