genna_12485427Hi Tina!
Ich glaube das schwerste ist zu akzeptieren, dass man unter etwas zu leiden hat, wofür man nichts kann, dass man weder beeinflussen konnte, noch verhindern.
Ich denke ein Mißbrauch ist so ziemlich das schlimmste was einem passieren kann. Es gibt auch andere Dinge die einem in der Kindheit angetan werden und an denen man dann ein Leben lang zu knabbern hat, aber der Mißbrauch ist das schlimmste.
Ich stell mir vor, wie schwer es sein muss zu sehen, wie die Tat eines anderen Menschen das eigene Leben so schwer beeinflusst, das Leben untragbar macht, man kämpfen muss gegen etwas, für das man doch gar nichts kann.
Was kannst Du dafür, dass dein Vater so sehr mit sich selber im Unreinen war, dass er soetwas fürchterliches getan hat.
Ich glaube aber auch von dort kommt Dein Gefühl des "nicht-wert-Seins". Du kannst es nicht mehr ändern, Du konntest damals nichts dagegen tun, leidest heute so schlimm und niemand ist da, dem Du das zurückgeben könntest. Deine Hilflosigkeit wandelt sich in Wut, die sich in Ermangelung eines Objektes, oder des Menschen der dir das angetan hat, auf Dich selber entlädt. Und dann kannst Du dich nur wertlos fühlen. Weil Du immer noch so hilflos bist.
Was kannst Du machen? Was Dir angetan wurde liegt weit zurück, kein Mensch kann es ungeschehen machen. Die (ich drück es mal ganz vorsichtig aus) Zerrissenheit/Verwirrtheit deines Vaters ist zu deinem Problem geworden. Man hat Dir etwas aufgebürdet. Du trägst das schon ziemlich lange und die Last ist sauschwer.
Es war nie dein Problem, deine Schuld, aber es wurde dir auf die Schultern gesetzt. Es ist sehr traurig, wirklich, ich weiß auch nicht was dir helfen könnte.
Nimm das Paket, dass dir jemand, der wirklich krank ist, auf die Schultern gelegt hat, und setz es ab. Du wirst die Spuren der Schulterriemen von der schweren Last immer sehen, den Rest Deines Lebens, aber die Last ist weg. Schau einfach das die Wunden ein wenig heilen.
Mehr weiß ich nicht zu sagen,
Wünsch Dir sehr viel Kraft!
Avalanche!