Hey ihr Lieben,
möchte nichts falsch machen und fühle mich gerade selbst wie ein Alkoholiker, der seinen kalten Entzug in einem Weinkeller verbringen muss. Daher meine Frage:
Ist es menschlich vertretbar seinen Ex zu "ignorieren"?
Es ist so, daß wir uns zwar friedlich getrennt haben, es aber danach noch zu heftigen Streitereien kam, weil ich einfach immer wieder reden und reden und reden wollte. Ich wollte keine Versöhnung... nur Erklärungen, um Verstehen zu können.
Das hat schon bald zu einer sehr heftigen Auseinandersetzung geführt. Mit bösen Vorwürfen von ihm.
1 Tag später, die Entschuldigung.
Hab mich immer wieder gemeldet. Er konnte bisher gar keine Zeit haben, mich zu vermissen. Weil ich in seinem Handy immer präsent war. Hat mir gesagt es würde ihn nicht stören, wenn ich mich ständig melde. Aber er meldet sich von sich aus eben nicht, weil er nicht weiß warum er das tun sollte....
Ein weiteres Hoch passierte am vergangenen Freitag. Wir waren beide in unserer gemeinsamen Stammkneipe. Es kam wie es kommen musste. Zunächst begann es mit einem recht angeregten Gespräch. Dann endete es darin, daß er mich ignorierte, um mir vermeindlich zu zeigen wie wenig er auf mich angewiesen ist. Als er sagte er hätte keine Lust mit mir zu reden, bin ich gegangen.
War am Tag danach nicht erreichbar. Für keinen. Handy aus. Telefon ignoriert. Er hat alle 10-30 Minuten angerufen. Bis ich spätabends doch weich wurde und er sich so entschuldigen konnte.
Gestern mein Rückfall. Hab ihn zig mal angerufen. Immer wieder für mich unerklärliche Dinge auf den Tisch gebracht. Versucht die Gefühle zu sortieren. Meine und seine. Hingefahren. Geredet, geweint. Heefahren... Seinen Vorschlag es erneut mit uns zu versuchen abgelehnt. Weil es mir mehr aus purer Genervtheit erschien, aus Liebe.
Danach noch ein paar Telefongespräche. SMS. Heute morgen ein weiteres Gespräch... alles ging von mir aus. Brings nicht fertig ihn los zu lassen.
Und ich seh einfach keinen anderen Ausweg als "abzutauchen".
Wir wohnen 2 Straßen voneinander entfernt. Ich fahre ständig an seinem Haus vorbei. Unsere Firmen liegen direkt gegenüber. Dieses Kaff hat genau 3000 Einwohner. Man kann sich einfach nicht aus dem Weg gehen.
Und so komm ich nie davon weg. Und das muss ich, da es nicht gut für mich ist. Dennoch ruft ständig meine Sucht nach ihm. Und die Angst ihm irgendwann "egal" zu sein.
Habe nun seit heute Morgen das Handy aus. Nur mal um SMS zu kontrollieren an gehabt. Er hat geschrieben, was ich heute Morgen genau wollte. Habe nicht geantwortet. Aber ich fühl mich dabei so dreckig.
Wie gesagt... ich komm mir vor wie ein Alki im Weinkeller. Überall ist die Versuchung... aber wenn ich ständig Kontakt suche, mache ich es noch schlimmer. Und mir fehlt die Gewissheit, daß er nicht einfach nur mit mir spielt. Weil er genau weiß, daß ich immer wieder ankomme, egal was er tut, egal was er sagt. Weil ich ihn so liebe....
Deshalb will ich auch nicht hingehen und sagen "hey, ich brauch eine Pause von dir". Das wäre gerecht... aber er taktiert so sehr, daß er daraus wieder seinen Nutzen ziehen würde.
Ich will einfach keine Figur auf seinem Schachfeld sein.
Aber ich fühle mich als würde ich durch diese Abtaucherei meine Liebe verraten... während ich einfach nur dafür sorgen möchte, daß ich mich nicht weiter selbst verrate.
Deshalb: Ist es okay sich einfach eine Auszeit von allem zu nehmen? Kontakt abzubrechen? Mal 2 Wochen abzutauchen, um Abstand zu gewinnen? Einfach nicht mehr "da" zu sein? Nicht mehr selbstverständlich zu sein? Ihm das Gefühl zu geben, daß "sie sich nicht sowieso meldet"?
Oder ist das nicht vertretbar, weil er sich evtl. doch Gedanken macht? Verletzt ist? Denkt ich würde ihn nicht mehr in meinem Leben haben wollen?
Sehr verwirrte Grüße
Schwarze Flocke