hello ihr,
ziemlich verrückt, ich bin schon so verzweifelt, dass ich bei google eine Antwort auf eine eigentlich längst beantwortete Frage suche. Nur warum akzeptiere ich sie dann verdammt nochml einfach nicht? Im Gegenteil, machmal habe ich das Gefühl gewollt, ja lechzend nach dem Gefühl der Gleichgüligkeit zu streben.
Ich, ein Mädchen -ja eine Frau verhält sich nicht so-, Studentin, hat wohl offensichtlich seit längerer Zeit den Boden unter den Füßen verloren.
Dann erzähle ich euch mal von meinem selbstverschuldeten Leid:
Kaum im Studium angekommen nahm das Drama seinen Lauf. Es scheint mir wie ein Stück, dass so unglaublich schlecht ist, dass ich, als Teil der Regie mit allen Mitteln versuche meinem beschissenem Stück noch zu retten. Koste es was es wolle. Koste es den Regisseur selbst!
Ja, ich fande ihn schon immer irgendwie toll. Doch zu Beginn eben nur toll. Und für ihn war ich -wie ich im Nachhinein erfahren habe- einfach alles. Sein Tagesbefinden war bestimmt von einer SMS seiner Herzdame. Komisch zu glauben, dass das jemals so war. Doch die Dame hatte drei Asse im Ärmel und schaffte es nicht, zwei davon abzulegen und sich mit einem auf das Spiel des Lebens einzulassen. Naja und eines Tages mischte eine andere Dame das Spiel auf und ich erkannte -seltsamerweise- das ich nur mit ihm das Spiel gewinne wollte. Naja nur hatte ich wohl irgendwie verpasst, dass die Karten neu gemisch wurden und er nun das Spiel spielte.
Ich hab ihm gesagt, wie viel er mir bedeutet und ich es mit ihm probieren will. Seine Ausrede war bemerkenswert "Sorry, ich kann nicht. Ich habe zu viel zu tun. Ich will mich auf die Arbeit konzentrieren." Noch heute streitet er ab, dass es wegen der Anderen war. Sie haben unglaublich viel Zeit miteinander verbracht ... habe ich eben immer alles erzählt bekommen. Ein paar Tage später habe ich beide auf einer Party angetroffen. -Ich war einfach so unglaublich verletzt, sie haben sich nicht geküsst, aber ich habe gesehen wie sie sich angeschaut haben.- Ich hab mich betrunken, mir den gut aussehenden Typen von nebenan geschnappt und mit ihm rum gemacht. Natürlich! ... Er hat es gesehen und die Party in windeseile verlassen. Ehrlich gesagt war mir das in diesem Moment egal, ich habe mich von ihm einfach nur verarscht gefühlt.
Gefühlte ein oder zwei Tage später war er mit ihr zusammen. Ich habe ihn so gut wie jedes Wochenende gesehen, mit ihr, rumknutschend, ohne jede Rücksicht. Kein Gewissen, nichts!
Nach außen habe ich ihm die kalte Schulter gezeigt, aber innerlich habe ich eine Wasserfall produziert. Ich habe so unglaublich viel geweint.
Nur weil zum Zeitpunkt als ich das Spiel noch führte nicht fähig war eine Bezeihung zu führen? Weil ich zwei Jahre gebraucht habe um über die "Einbahnstraße" meiner ersten Liebe wegzukommen? Das Leben ist nicht fair.
Die Zeit heilt alle Wunden. Bei mir wohl die Aufmerksamkeit anderer Männer! Männer, die mich unglaublich schätzen und die Scheiße der anderen gerne ausbaden. Ich ging eine Beziehung mit einer dieser Typen ein und gleichzeitig begannen ich mit ihm (=das Leid aller Dinge/Person X) eine Art Klausurenfreundschaft aufzubauen. Wir tauschten Wissen aus und unterstützten uns wo es nur ging. Kurz vor Ende des Semesters stellte ich wieder fest, dass ich erschreckenderweise immer noch Gefühle für ihn habe. Ich schrieb ihm eine unglaublich lange Nachricht. Wir beendeten unsere Beziehungen und kamen zusammen. Endlich!
Happy End! Wohl eher Sad Beginning.
Das Beste was hätte passieren können war eingetreten.
Man muss dazu sagen, geschlafen habe ich erst nach drei Monaten mit ihm. Und mit der kurzen Beziehung dazwischen, gar nicht. Ich habe so eine unglaubliche Angst verletzt zu werden. Und wenn einem "die" Person so nahe kommt, geriet einem das Ruder schnell aus der Hand. Zumindest glaube ich das von mir behaupten zu können.
Aber dann ...
Keine Frage, dieses Mal öffnete ich mich ihm, gab mich ihm hin, liebte ihn wie noch nie jemaden zuvor. Was hätte passieren können? Schließlich hatten wir uns endlich.
Fehler Nr 1: verbringe trotz anfänglicher Naivität nicht dein gesamtes Leben mit deiner scheinbar großen Liebe.
Ich meine es bot sich an, wir studierten im gleichen Semester, schrieben uns für die selben Klausuren ein und hatten dann ... ach Mist ... leider auch die Möglichkeit zusammen zu lernen. Meinem dummen Ehrgeiz wegen, kam es selten dazu, dass wir richtige Abende als "Paar" zusammen verbracht haben.
Naja und so ging es nicht lange bis es ständig Streit gab.
Er verlor den Respekt vor mir, beschimpfte mich und forderte mich bald darauf sogar auf zu gehen. Ich war enttäuscht. Was passierte da? Nach keinem Streit bemühte er sich mehr um uns, jeder Anruf, jede SMS kam vom mir. Am Anfang ... ja da stand er vor meiner Tür nachdem ich ihn abgeweisen hatte. - Wie unglaublich gut sich so ein Satz anfühlen kann- Und nun?
Wir stritten ständig. Ein kleiner Funke löste ständig ein Feuer aus. Dabei war jedes dieser ... Feuer so unglaublich nachgiebig und hätte mit Wasser problemlos gelöscht werden können. Aber nein, es musste erst ein Wald abbrennen und dann, vor jedem gegenwirken, mit einem alt bekannten Problem die Gluht noch aufgeheizt werden.
Mein Problem: Nach keinem Streit bemüht er sich um mich.
Sein Problem: Ich gebe ihm die Zeit nicht, die er nach einem Streit braucht.
Ich bin eine Person, ich muss Probleme einfach gleich aus der Welt schaffen. Ich kann mit so einem Gefühl nicht Tage lang stehen gelassen werden. Es ist für mich eine Qual, nicht zu wissen wie es weiter geht. Was soll den das? Ich will lieben, nicht streiten. Was für Gedanken gehen in ihm vor, wenn er mir erzählt "Ich brauche eben meine Zeit und evtl. melde mich mich dann oder auch nicht". Wunderbar, ich stehe quasi vor verschlossenen Türen und darf mir meinen Kopf zerbrechen ob er mir endlich mal die Tür öffnet, ohne das ich immer anklopfen muss, ja mich ihm aufdrängen muss. Wie loyal!
Gut ehrlich gesagt, nein ich habe es nie soweit kommen lassen, es länger als 24h ruhen lassen.
Mittlerweile verbringen wir beide unser Praxissemester in der gleichen Stadt. Ich habe mir das alles anders vorgestellt.
Situation 100(?):
Wir hatten einen angenehmen Abend bei einem bekannten Pärchen. Ich habe mich zurück gehalten, bin nicht auf ihm gehangen. Auf dem Heimweg die übliche Situation:
Er nimmt mich schon lange nicht mehr bzw. selten freiwillig in den Arm, küsst mich oder zeigt mir dass er mich liebt.
Ich hab das tatsächlich schon festgestellt. Kommt nichts von mir, kommt selbstverständlich auch nichts von ihm. Logisch.
Er hat mir auch mal erzählt, dass er mich eigentlich auch total ungern mit zu seinen Freunden nimmt. Er fühlt sich mir gegenüber so verantwortlich. Gut, unüblicherweise rede ich in der Gegenwart mancher seiner Freunde kaum etwas. Aber das hat Gründe! Die Aussage hat mich so verletzt, dass ich darauf kaum noch mit bin und wenn habe ich mich nicht gut gefüllt
... ich bin doch eh nur eine Last.
Zum Stand der Dinge:
Ich finde kein Wort für "das" was es gerade ist.
Er sagt er hat keine Gefühle mehr für mich, er kann mir in so Situationen nicht sagen ob er mich noch liebt. Und "wenn", das Wort Liebe bedeutet für ihn sowieso etwas anderes. Für ihn reicht Liebe nicht aus um um eine Beziehung zu kämpfen. Ich hingegen finde, dass gerade Liebe der ausschlaggebende Punkt ist, um dem ganzen noch eine Chance zu geben.
Letzte Woche Mittwoch hatte ich dann Geburtstag und auch er tauchte um 23Uhr auf. Nach einer guten Flasche Wein bin ich natürlich -wer hätte es gedacht- in die Offensive gegangen und bin wieder mit der alten Leier gekommen:
Warum gibst du uns keine Chance?
Bist du dir sicher, dass du keine Gefühle mehr für mich hast?
Versuchen wir es doch bitte nochmal.
BITTE: das von mir häufig genannteste Wort in den letzen zwei Wochen.
BITTE liebe mich. BITTE bleib mit mir zusammen.
Schon krank.
Ja das bin ich.
An diesem Abend bin ich dann auch noch mit zu ihm.
Naja ich hab ihn dann auch gefragt, ob er das nur aus Lust getan hat.
Er meinte "Natürlich nicht, dass weiß ich aber auch."
Achso, dass habe ich noch gar nicht erwähnt. Wie wir eigentlich verblieben sind:
Ich warte auf ihn und er versucht erstmal herauszufinden, ob er wieder Gefühle für mich entwickeln kann.
Ich fühle mich beschissen, nichts wert und zu allem Übel schlafe ich dann auch noch mit ihm. Ich frage mich oft, ob ich nicht tatsächlich so wertlos bin, wenn der dem ich meine Liebe schenke mich behandelt wie Abfall.
Erst am Freitag habe ich ihm wieder geschrieben:
"Wenn ich doch einfach mit dir zusammen sein könnte und alles schön wäre. Es sind wohl nach wie vor die Gefühle, die nicht reichen ... nicht wahr?"
Seine Antwort: "Ja schon, ich glaub das kann auch nicht so schnell gehen. Aber ich würde die Situation nicht eingehen, wenn ich von ausgehen würde, dass es keinen Wert hat"
Seither reise ich mich zusammen und versuche ihn nicht anzurufen und ihm zu schreiben.
Ich habe nur so Angst, dass er mich vergisst :(
Er meinte auch, ich sei immer so schlecht drauf, traurig, eben ein negativ eingestellter Mensch. Wie soll ich mich auch anders fühlen können?