Ich habe ja schon über mein Problem geschrieben. Kurz: Kurz nach unserer Hochzeit habe ich herausgefunden, daß mein Mann mich vor und kurz nach der Hochzeit betrogen hat. Das erste Mal mit seiner Ex, das zweite Mal waren erotische chats mit mehreren Frauen. Er hat mir damals geschworen, daß es nie wieder passieren wird und ich habe seinen Erklärungen geglaubt, auch einen Teil der "Schuld" bei mir gesehen und versucht, die Situation zu ändern. Es lief wieder alles gut, ich konnte ihm nach einiger Zeit wirklich verzeihen unter der Prämisse: Jeder macht mal Fehler...
Anfang dieses Jahres hat er mich dann wieder betrogen. Die Affäre lief ca. 6 Wochen. Ich war im 5. Monat schwanger. Er hat es mir nicht gesagt, ich habe es selbst durch Zufall erfahren, als ich über eine ihrer ICQ-Nachrichten gestolpert bin.
Er hat erst alles auf sie geschoben, vieles abgestritten und alles heruntergespielt. Erst ein Gespräch mit ihr brachte die ganze Wahrheit ans Licht, die er dann auch nicht geleugnet hat (wie auch?).
Wir haben viel geredet und ich dachte, ich schaffe es noch einmal, wie schon im Jahr davor, mit der Geschichte umzugehen. Muß jetzt aber feststellen, daß dies viel schwieriger ist und ich oft zweifle, es zu schaffen.
Ist es überhaupt möglich, vollständig zerstörtes Vertrauen wieder aufzubauen?
Es ist so verdammt schwer, ihm zu glauben, weil ich weiß, daß so vieles, das er mir sagte, schon gelogen war... Durch diese Lügen hat er mehr Vertrauen zerstört, als durch die eigentliche Affäre...
Wie gehe ich mit der Angst um, daß es wieder passiert?
Ich habe bei allem, was er tut, wenn er (beruflich) unterwegs ist, telefoniert, am Rechner sitzt, etc. ein mulmiges Gefühl und denke: "Tut er es schon wieder?"
Wie verarbeite ich die Verletzungen, die durch die wiederholte Untreue entstanden sind?
Niemand kann die Vergangenheit ändern, was passiert ist, ist passiert. Man kann nur versuchen, nach vorn zu schauen und es besser zu machen. Soweit, so gut... Dennoch schmerzt mich jeder Gedanke daran, die Wunden sind auch nach einem halben jahr noch nicht verheilt und immer wieder muß ich daran denken. Hass, Wut und Trauer überfallen mich immer wieder. Dabei würde ich so gern einfach nur unsere kleine Familie genießen können. Er gibt sich große Mühe, aber ich fühle mich oft wie eine Schallplatte mit Sprung, die immer wieder die gleiche Stelle abspielt.
Hat es jemand von euch geschafft, einen wiederholten Betrug zu verzeihen und wieder glücklich zu werden?
LC, die unbedingt mal ein positives Feedback braucht, wenn draußen schon depressives Novemberwetter ist ;-)