Liebe Damenwelt,
Ich bitte um Rat.
Und zwar geht es darum; ich bin seit etwas über 1 1/2 Jahren mit einer wundervollen Frau zusammen. Wir hatten von Anfang an ziemliche Startschwierigkeiten, da ich ein sehr beziehungsoffener Mensch bin - und auch gut und offen über meine Emotionen sprechen kann - und sie war eher das Gegenteil. Sie war immer der Überzeugung sie wäre nicht "beziehungsgeeignet" und hatte mit ihren knapp 30 Jahren noch nie eine enge/intensive Partnerschaft geführt. Bei mir sollte es nun aber anders sein und sie gab sich einen Ruck. Sie sagte, dass ich der Mann fürs Leben bin und sie es dafür schaffen will.
Bis zum heutigen Tag war der Weg recht holprig, da sie ihre Gefühle nicht recht ausdrücken kann. Also, Liebe drückt sie z.B. durch "Scherze" aus - Zuneigung durch "Ärgern". Das hat sie auch ganz klar so benannt - dass sie es so macht und eben nicht anders kann. Wenn es intensiver wird, merkt man, dass sie sich richtig unwohl fühlt.
Wenn sie merkt, dass ich ihren Blick suche, starrt sie in eine andere Richtung, guckt überall hin, nur nicht zu mir. Weicht richtig offensichtlich aus. Wenn ich zärtlich bin, zieht sie den Arm oder das Gesicht weg und reagiert gereizt - sie sagt Streicheln würde sie "kitzeln" und, dass sie das eben nicht mag und das solle ich akzeptieren.
So reagiert sie allerdings nicht immer, sondern immer nur, wenn ich wirklich zärtlich bin. Streichel ich sie beiläufig z.B. nebenbei, bei nem Film, fällt es ihr nicht mal auf. Das Szenario beobachte ich schon länger und finde es sehr widersprüchlich.
Wenn ich sie küsse, gibt sie mir immer nur einen kurzen Hau-Ruck-Schmatzer. So einen "Schmatz und nun ist auch gut"Kuss.
Sexuell gesehen, geht es eben dann immer nur ums Sexuelle. "Liebe machen" gab es noch nicht. Es geht dann eher wild her - was nicht schlimm ist, nicht falsch verstehen :) Trotzdem fehlt immer diese Zärtlichkeit.
Es ist nicht so, dass ich blind in diese Situation gelaufen bin oder, dass sie völlig aus dem Nichts entstanden ist. Im Gegenteil, sie war ja von Anfang an so und hat immer mit offenen Karten gespielt - nur ich war wohl der inneren Überzeugung, dass es sich mit der Zeit legen wird, wenn sie erst einmal Vertrauen gefasst hat. Ich dachte dann kommt die Nähe automatisch dazu....
Aber nun 1 1/2 Jahre später sind wir keinen Deut weiter. ich bin da recht überfragt. Wir verstehen uns gut, meine Gefühle für sie sind nach wie vor da und sie sagt, ihre wären für mich da.
Aber wieso fühle ich es dann nicht?
ich hatte schon eine ernsthafte Beziehung davor. Im Nachhinein bertrachtet, habe ich diese Frau nicht ansatzweise so sehr geliebt, wie meine Freundin jetzt -
Trotzdem gab es in der damaligen Beziehung dieses Gefühl, das man eben nicht wirklich benennen kann.
Nähe und Verbundenheit.Zärtlichkeit eben. Und das fehlt mir so. Ich möchte diese Frau nicht verlieren - aber eine Beziehung ohne Nähe und Zärtlichkeit macht mich auf Dauer kaputt. Ich merke, dass ich selbst total unterkühlt und distanziert werde, Berühungsängste entwickele, weil ich jedes mal Angst habe ihr damit zu Nahe zu treten.
Ich rutsche in so ein ganz unterkühltes Fahrwasser und erkenne mich langsam selbst nicht mehr.
Sie sagt mein Bedürfnis, was all dieses betrifft wäre "extrem" - Aber ich weiß nicht, ob man von "extrem" sprechen kann, wenn ich nur darum bitte es überhaupt einmal in der Beziehung zu haben. Es fehlt ja bis heute.
Habt ihr irgendeinen Tipp für mich? Wie kann ich ihr vielleicht helfen ihre Ängste abzulegen - oder ihr Nähe und Zärtlichkeiten "schmackhafter" zu machen?
Und im Endeffekt die Frage; (ich kenne so Etwas bisher eben überhaupt nicht) - Ist es möglich von "Liebe" zu sprechen, wenn man weder Zärtlichkeiten noch Nähe gegenüber dieser Person zulassen kann?
Manchmal fürchte ich, dass sie eben mehr für mich empfindet, als für die anderen davor - aber, dass sie eventuell gar nicht weiß, wie LIEBE sich wirklich anfühlt.
Und deswegen denkt sie nur "das muss es doch sein" und hinterfragt nicht, wieso sie all diese Gefühle und Bedürfnisse, die ich habe, nicht hat......
Hiiiiiiilfee....
Liebe Grüße!