Hallo,
es sind nun schon fünf Wochen vergangen, aber es kommt mir vor, als sei es gestern gewesen.
Meine beiden Kinder waren in der Schule, mein Mann zur Arbeit. Ich erhielt einen Anruf, am anderen Ende ein fremder Mann, der sich mit Namen meldete. Er sagte, ich sei nun das letzte Bindeglied in der Kette und er müsse mir etwas "unangenehmes" sagen. Seine Freundin hätte mit meinem Mann ein Verhältniss und er hätte auch schon mit meinem Mann gesprochen und der hätte alles szugegeben. Es gab eindeutige SMS und auch seine Freundin hatte ihm wohl bekannt das sie zusammen waren, dass sie auch intim miteinander gewesen wären.
Für mich brach alles zusammen. Dieser Tag war für mich die Hölle, denn ich weinte und musste aber immer wieder "Haltung" bewahren, als ich meinen Kindern die Tür öffnete, als sie von der Schule kamen und weil meine Tochter noch eine Freundin mit zum Essen nach Hause gebracht hatte. Ich wollte meine Freundin anrufen, aber ich erreichte auch sie nicht.Mein Vater war auch nicht da. Es war so schwer es allein zu ertragen, den ganzen Tag.Schließlich kam er abends spät von der Arbeit und ich machte hinter uns die Tür zu und fragte, ob er mir nicht etwas zu sagen hätte. Zweimal sagte er "nein". Dann sagte ich , das da jemand angerufen hätte und innerhalb von ein paar Sekunden wußte ich alles. Er leugnete nichts. Was ich so schlimm empfunden habe ist, das er mir es nicht selbst gesagt hatte, obwohl er einen Anruf von diesem Mann bekam, der ihm damit schon drohte mich einzuweihen. Dann folgte ein langes Gespräch und ich fühlte mich erstmal schuldig.
Unsere Ehe verlief nicht immer ohne Schwierigkeiten. Mein Mann hat mir schon öfter angedeutet, das er sich zurückgesetzt fühlte. Ich habe ihm versichert, das es für mich keine Nummer 1 gibt, dass ich ihn und die Kinder lieben würde. Ich bin ein Mensch, der ständig unter Druck steht, ich hab auch oft Bauchweh, manchmal sogar ständig, weil ich das Gefühl habe, ihm nie (oder anderen) nicht gerecht zu werden. Ich weiß, das das für mcih nicht gut ist und versuche an mir zu arbeiten und auch Dinge zu tun, die mir schwer fallen. Mein Selbstbewußtsein Fremden gegenüber läßt sehr zu wünschen übrig. Ich leide auch darunter.
Nimmt ein Kind mich in den Arm , verdreht er die Augen. Sitzen wir zusammen am Tisch und essen, kann es passieren, wenn die Kinder zu viel erzählen, das er einfach verstummt, anstatt sich an den Gesprächen zu beteiligen. Ich fange an zu fragen, unsinnige Dinge, ob es schmeckt ...irgendwas halt nur damit er redet.
Ich hatte ein tolles Elterhaus und bei uns ging es am Tisch fröhlich zu. Irgendwas läuft so falsch hier bei uns. Aber er sieht es nicht so, denn er sagte auch, die Kinder wären nicht der Grund.
Ich versuche viel zu viel allen gerecht zu werden, damit meine ich nicht nur meine kleine Familie, sondern allen um mich herum, besonders auch seiner Familie. Die letzten vier Jahre waren sehr hart, wegen Krankheitsfall und schließlich Tod seines Vaters. Wir alle haben uns sehr in die Pflege investiert und als er starb war es für ihn die Erlösung von Schmerzen und Leid. Ich vermisse meinen Schwiegervater sehr, aber so konnte er nicht mehr leben.
Wir haben uns darauf gefreut, das unser Leben jetzt wieder entspannter verlief, zwar mit großer Trauer aber auch mit einem Lichtblick in die Zukunft....denn wir hatte gegenüber vorher wieder vielmehr Zeit.
Unsere Kinder bedeuten mir sehr viel und ich frage mich, ob ich ihnen wirklich zu viel Beachtung geschenkt habe....aber ich kann nicht gegen mein Gefühl handeln, ich liebe sie , so wie eine Mutter ihre Kinder liebt.
Wir sind fast 17 Jahre verheiratet und ich fühlte mich glücklich, trotz der ständigen Spannungen meist wegen der Kinder. Wenn er mich für sich hatte, war alles ok und es gab auch glückliche Tage mit den Kindern. Er sorgt sich auch um sehr viel, das es uns gut geht. Er hat einen verdammt harten Job, mit vielen Überstunden und an den Wochenenden arbeitet er auch oft, so bin ich auch viel allein.
Vor drei Jahren ertappte ich meinen Mann , als er im Bett lag und SMS versandt. Als ich das Schlafzimmer betrat flog das Handy unters Bett. Zu mir sagte er immer: " Nacht Schatz, ich geh noch lesen." Ich blieb meist noch länger auf, schaute Fern oder las ebenfalls, aber im Wohnzimmer auf der Couch. ER ging hoch ins Schlafzimmer, damit er sein Handy benutzen konnte.
Ich wurde mißtrauisch und habe mich dafür gehasst. Mein Vertrauen war so verletzt, als ich die SMS laß. Manchmal hab ich mir gewünscht, nie dieses Handy angefasst zu haben.Ich fand Handyrechnungen von 100 bis 400 DM. Als ich ihn schließlich darauf ansprach, sagte er mir das er nur reden wollte, das er nie eine Frau angefasst hätte. In den SMS stand z.B. Kein Stern am Himmel.....trinke Rotwein bis ich nichts mehr spüre...was soll das werden, das mit uns....
Mag sein das da nichts war, ich habs sogar versucht zu glauben, dennoch hab ich daruner gelitten. Ich bin nachtragend und kann nicht gut verzeihen. Ich hab an ihn und mich geglaubt, ihm nie zugetraut, dass er nicht mit mir reden würde. Ich dachte , ich sei die Person, auf die er zugehen würde. Ich war der Meinung, ich wär sein ein und alles. Alles kam zusammen, die Krankheit seines Vaters, mein Vertrauen war gestört, aber ich hab alles überspielt, die Situation war eh schrecklich. Und ich hab versucht ihm zu glauben.
Wir waren im Mai zusammen weg, ganz allein ohne Kinder und es war schön.
Und jetzt weiß ich , das er schon seit letzem Herbst diese Frau kennt, und zwischen ihnen ist seit dem frühen Sommer mehr.
Sie rief mich sogar an und bat mich meine Ehe zu "retten". Ich konnte mich gut mit ihr unterhalten, hab versucht sie zu verstehen. Sie sagte, das mein Mann mich lieben würde. Das hat mein Mann mir auch an dem Tag gesagt, als alles aufgeflogen war. ER saß ziemlich geknickt bei mir, hatte eigentlich erwartet, ich würde in rausschmeißen. Ich hab nur gesagt, ob er von mir so schlecht denken würde. So hart könnte ich nie sein. Dann meinte er , er hätte nicht richtig mit dieser Frau geschlafen, weil es nur mit mir ginge. Von ihr musste ich dann erfahren, das sie mehrmals Sex hatten, und sogar sehr gut, und das sie verhütet hätte, er aber nicht.
Ich war so enttäuscht und ich habe ihm gesagt, dass ich doch danach gar nicht gefragt hätte und warum er mir versucht hat diesen "Bären" aufzubinden, wo das doch eh alles schlimm genug war.
Musste so viel schreiben, damit ihr euch Bild machen könnt.
Ich fühle mich so allein, vor allem, weil ich nur wenigen davon erzählen kann. Seine Familie weiß nichts. Seine Mutter würde im Moment daran zerbrechen. Ich finde das so ungerecht, den nich halte es nicht mehr aus. Mein Mann sagt, das er mich liebt. Ich aber weiß nicht, ob ich das je vergessen kann. Ich fühle mich so verletzt, wie noch nie in meinem Leben. Ich habe Angst vor mir selbst, fühl mich wie versteinert und leer. Er war der erste Mann und der einzige mit dem ich jemals "SeX" hatte. Er war der, dem ich vertraute. Alles ist hin. Ich habe Angst es zu versuchen und das immer wieder dieses Mißtrauen in mir hoch kommt, denn es werden Tage kommen, an denen ich nicht stark bin, das weiß ich genau. Und ich mag nicht daran denken, wie ich mich fühle, wenn wir versuchen miteinander intim zu werden. Wir können uns noch in den Arm nehemn, denn jeder von uns fühlt sich schlecht. Er hat mir gesagt, ich müsste auf ihn zu gehen.
Was soll ich nur tun??? Kann mir jemand helfen???
Danke, das ihr dies gelesen habt!
Ventio.