Na, tough bedeutet zäh .
Um als Alleinerziehende durch zu kommen, alle Bedürfnisse abdecken, Kinder und Arbeit unter einen Hut zu bringen - den Rest der noch hinzu kommt zu meistern, ich denke das kann nicht jede(r) .
Nie nach Hause gehen und die Füße hochlegen oder tun was man will . Sich den Bedürnissen anderer beugen müssen, weil man Verantwortung trägt - ist Alltag . Kranksein ist ein Spießrutenlauf !
Dann kommt noch der Aspekt hinzu - bei uns z.B. sehr auffällig, dass man Alleinerziehende nicht wahrnimmt, ihre Leistungen nicht anerkennt . Sich Demütigungen aussetzen müssen, dass einem der Mann weg gelaufen ist udgl . - das bei den Haaren herbei gezogen ist .
Wir sind wandelnde Organisationstalente und ich kenne die wenigsten die ein gut ausgebautes soziales Netz haben . Bei uns schlichtweg gar nicht möglich, wenn Großeltern schon weg fallen und der Rest selbst arbeitet . Die nehmen sich dann keinen Urlaub, damit sie deine Kinder betreuen .
Ich habe NIE Urlaub . Der geht drauf, damit ich einen Teil der Ferienzeiten meiner Tochter abdecke - bei 15 Wochen im Jahr einem schlecht ausgebauten Netz, eine Tradödie . Die Politik verlässt sich darauf, dass man Tanten und Co dafür hat - das ist aber schon lange nicht mehr so . Eine Erhebung bei uns hat ergeben, dass 92% der Alleinerzeihenden Mütter mit den Betreuungszeiten ihrer Kinder den Beruf nicht vereinbaren können und 88% der verheirateten Paare oder in einer Lebensgemeinschaft wirtschaftenden - dasselbe gesagt haben .
Bei den meisten Frauen hierzulande kommt der finanzielle Aspekt dazu . Fast 50% der alleinerziehenden Mütter verdienen so wenig, dass sie für die Lebensunterhaltungskosten nicht laufend aufkommen können . Wegen fehlender Betreuungszeiten, zu wenig flexibel und daher müssen sie auf Jobs zurückgreifen die das Minimum bezahlen !
Also meine Schwester - Führungsposition - keine Kinder sagt zu mir : Sie zieht den Hut vor mir - sie könnte das nicht, dass ich tag- täglich und Jahr für Jahr leiste . Dabei fällt bei mir der finanzielle Aspekt weg ;)
Ein guter Freund, männlich, 50 Jahre alt - sagte neulich zu mir - dass er keinen Mensch kennt, der so viel Stärke hat wie ich .
Mein Sohn verglich mich jahrelang mit Optimus Prime - weil ich sein Fels bin, seine Hafen, diejenige die alle Feuer löscht und meine Tochter sagt immer - sie weiß, dass sie sich in allen Punkten auf mich verlassen kann .
Nur ich möchte manchmal gar nicht tough sein - ich wäre mal gerne ganz Frau, weich, möchte mich zurücklehnen, nichts tun, Verantwortung abgeben und es ist nicht möglich . Tage verstreichen lassen, vor mich hinleben, als wenn es kein Morgen mehr gibt - ohne den Gedanken noch 1000 Dinge die zu erledigen sind und nicht vergessen werden dürfen . Also macht man eben weiter und das ganz ohne den Aspekt, dass es andere leichter haben, das kommt mir gar nicht in den Sinn - weil es mein Leben ist und weil ich situationsbedingt wahnsinnig viel gelernt habe .