Vor über einem Jahr wurde die Erstkommunion der Tochter meiner damlas besten Freundin gefeiert und ich war auch dazu eingeladen.
Katrin, meine "Ex-Beste Freundin" und ich kennen uns seit wir 15 sind (heute sind wir 32), saßen in der Schule immer nebeneinander und standen uns immer schon sehr nahe. Vor allem als sie mit nur 18 Jahren ungewollt schwanger wurde, das Kind bekam und es nicht leicht hatte, da sie die Schule noch nicht beendet hatte. Ich stand ihr immer zur Seite, nicht nur weil sie meine Freundin war, sonder auch weil ich Kinder sehr liebe. 6 jahre später wurde sie wieder schwanger und bekam Anna, das Mädchen, das letztes Jahr besagte Erstkommunion feierte. Katrins beide Kinder lagen mir immer schon sehr am Herzen, irgendwie sind sie auch meine Kinder...zusammen sind wir auch schon einige Male mit den Kindern zusammen in den Urlaub gefahren und hatten immer eine sehr schöne Zeit. Als mein Vater und mein Bruder vor 7 Jahren ums Leben kamen stand sie mir sehr zur Seite, war immer für mich da, selbst als alle anderen nicht wußten wie sie mit mir und meiner Situation noch nicht umgehen konnten. Sie sagte nichts besonderes, sie tat auch nichts besonderes, aber sie war einfach da für mich...ohne daß ich sie darum gebeten hatte kam sie einfach zu mir und verbrachte viel Zeit mit mir.
Zurück zur Erstkommunion. Dort kam ich mit ihrem um 3 Jahre jüngeren Bruder ins Gespräch...er hatte mir immer schon sehr gefallen und seinen Blicken nach ich ihm wohl auch. Es kam sehr schnell dazu, daß wir uns ineinander verliebten und seit über einem Jahr bin ich, der hartgesottene Single (5 Jahre Single) mit ihm zusammen und unglaublich verliebt. Nach dem Unfall meines Bruders und meines Vaters ging es mir lange Zeit sehr schlecht, aber endlich geht es mir wieder gut und ich bin dank meines Freundes wieder richtig glücklich.
Schon bald zeigte mir Katrin ganz deutlich daß unsere Freundschaft vorbei war. Als ich das Gespräch suchte -um ihr zu sagen, daß sich für mich ihr gegenüber nichts ändern würde, daß sie immer meine beste Freundin sein würde, daß sie mir unglaublich wichtig sei, daß ich an ihrem und dem Leben ihrer Kinder unbedingt teilhaben wolle- da sagte mir eiskalt ins Gesicht, daß sie mit mir und auch mit ihrem Bruder nichts mehr anfangen konnte. Sie könne es selbst nicht begründen, aber es sei nun mal eben so.
Ich ließ ihr ihre Zeit, aber nach 4 Monaten eiserem Schweigen und Distanz schrieb ich ihr einen ehrlichen, offenen Brief darüber wie weh mir das täte, wie sehr ich darunter leide...aber von ihr kam keine Antwort, kein Zeichen, keine Regung, nichts. Auch mit ihrem Bruder, mit dem sie und ihre Kinder im Haus ihrer Eltern zusammenwohnt (klassische Großfamilie - alle unter einem Dach) spricht sie praktisch nur noch das nötigste.
Meine einzige Vermutung für ihr Verhalten ist, daß sie als alleinerziehende Mutter (sie hat sich von den Vätern ihrer Kinder getrennt) in ihrem Bruder eine Art Vaterersatz für ihre Kinder sah.
An diesem eiskalten Schweigen,der Distanz und der Verachtung? Geringschätzung? Gleichgültigkeit? die sie mich spüren läßt hat sie bis dato nichts geändert. Ich wache jeden Morgen auf und denke an sie, jedesmal wenn ich sie sehe, bricht es mir das Herz, breche ich in Tränen aus, versehe ich nicht warum sie sich so verhält. Mein Freund und ich lassen uns in userer Liebe davon nicht beirren und gottseidank steht er so über den Dingen, daß er zu mir steht obwohl sein eigene Schwester gegen uns ist. Seine Eltern, Katrins Kinder und ich haben übrigens nach wie vor ein sehr herzliches Verhältnis zueinander.
Trotzdem läßt es mich nicht kalt, trotzdem kann ich nicht einfach darauf pfeifen, trotzdem kann ich Katrin und ihr Verhalten nicht beiseite schieben...ich kann einfach nicht und leide sehr darunter.
Weiß jemand Rat, kann mir jemand sagen was ich tun soll? Kennt jemand diese Situation? ich finde keine Antworten mehr darauf...
Katzl73