kimey_12840733Eifersucht ist ein wichtiges, natürliches und gesundes Gefühl, das davor warnt, dass wichtige Sozialbeziehungen, insbesondere auch eine Partnerschaft, durch eine dritte Person bedroht wird. In diesem Sinne ist Eifersucht nützlich und hat sich biologisch-evolutiv optimiert. Der Mensch empfindet keine Gefühle, die nicht einen faktischen, bewährten Nutzen hätten. Gefühle sind Teil des Menschseins und gehören einfach zum Leben dazu -- auch Eifersucht.Genau wie andere Gefühle kann auch Eifersucht zu schwach oder zu stark auftreten. Wie nützliche, begründete und bewärte Ängste in Phobien übergehen können oder Angstfreiheit zu Risikolastigkeit führen kann, so kann auch übertriebene oder mangelnde Eifersucht zu Problemen führen.Mangelnde Eifersucht ist meist assoziiert mit einem Mangel an Empathie, mit Desinteresse oder Ignoranz, also werden Frühwarnsignale nicht wahrgenommen oder ausgeblendet. Im schlimmsten Falle zeigt ausbleibende Eifersucht, dass keine Bedarf an dem sozialen Kontakt mehr besteht, man den Partner also zum Beispiel gar nicht mehr ausreichend liebt, um Eifersucht hervorzurufen: Er ist einem einfach egal geworden.Übertriebene Eifersucht liegt vor, wenn man die Partnerschaft bedroht sieht, obwohl faktisch gar keine Anzeichen für eine Bedrohung sprechen, man sich der Liebe und Treue also eigentlich sicher sein könnte. Auch hier gilt aber: Selbst übertriebene Eifersucht muss nicht gleich krankhaft sein, sondern kann einfach der ungewohnten Situation geschuldet sein. So wie Höhenangst trotz bester Sicherung auftreten kann, so kann Eifersucht trotz bester Treue auftreten, einfach weil die Situation es hergibt.Vorausgesetzt beide lieben eineinander und sind sich true, empfindet man dann am wenigsten Eifersucht, wenn beide unmissverständlich agieren, also entweder Situationen vermeiden, die zu Eifersucht Anlass geben könnten, oder im Falle der Unvermeidbarkeit offen, transparent und empathisch reagieren.