Wenn Dein Freund ...
auch nur ein halbwegs funktionierendes Selbstschutzsystem hat, wird er in absehbarer Zeit das Weite suchen oder er hat einen Hang zum Märtyrer und bleibt bei Dir.
Du verlangst von ihm, dass er Dein Problem der Verlustangst löst. Das kann auf Dauer nicht gut gehen. Ein Mensch kann sich eine Zeit lang verbiegen, aber irgendwann (zumindest wenn er gesund ist) federt er zurück und nimmt wieder seine ursprüngliche Haltung an.
Es ist Deine Aufgabe, einen für alle verträglichen Weg zu finden wie Du mit Deinen Ängsten umgehen kannst. Dein Freund kann Dir sicherlich dabei helfen und wird das bestimmt auch tun, denn ihm muss ziemlich viel an Dir liegen, wenn er über einen längeren Zeitraum derartigen Stress mit Dir auf sich nimmt.
Eine andere Alternative wäre, dass Du Dir einen Freund suchst, der es ganz genau so sieht wie Du. Zwei Menschen, die völlig aufeinander fixiert sind und von sich aus auf Kontakt zu anderen verzichten, wenn sie alleine sind. Dann ist es von beiden gewollt und beide fühlen sich damit wohl.
In Deinem Fall ist es nun so, dass Deinem Freund die Konzentration auf einen Menschen nicht reicht und entweder lernst Du damit umzugehen oder suchst Dir jemand anderen, aber zu fordern und zu verlangen, dass er genau so reagiert wie es für DICH passend ist, wird ihm nicht gerecht und geht dann über kurz oder lang schief.
Versetz Dich mal in seine Lage: Wie wird es ihm wohl ergehen, wenn alles für Dich so ist wie Du es Dir wünschst? Könnte es sein, dass er sich dann unglücklich fühlt, weil er spürt, dass seine Bedürfnisse da sind, er sie sich aber nicht erfüllen kann, weil Deine Verlustangst Vorrang hat?
Vielleicht klingen meine Sätze für Dich hart und böse, aber das sind sie nicht. Ich glaube, dass diese nicht aufgearbeiteten Verlustängste sehr häufig die Grundlage für Konflikte und daraus resultierend für Trennungen von Paaren sind.
Einen lieben Gruß
Larsen