Hallo zusammen,
da ich meine Probleme nicht unbedingt bei gemeinsamen Freunden besprechen möchte, habe ich beschlossen, mich einmal hier anzumelden, um Meinungen zu bekommen.
Ich bin mit meiner Freundin seit 1,5 Jahren zusammen. Wir lernten uns kennen, da war sie gerade frisch von ihrer Ex getrennt (6 Wochen). Die Scheidung ist mittlerweile durch.
Unser Anfang war holperig, da sie über ihre Ex noch nicht hinweg war. Sie hat sich nach 2 Wochen Kennenlernen von mir getrennt, aber kam dann nach 1,5 Wochen doch wieder zurück.
In der ersten Zeit hat sie mir ziemlich viel verschwiegen (Kontakt mit der Ex, auch darüber, dass sie sie vermisst, generell für mich alles ziemlich schmerzhaft). Ich habe damals immer nur zufällig rausgefunden, dass die beiden noch so viel schreiben und so viel, das für mich als neue Partnerin wirklich verletzend war.
Des Weiteren hatte sie vor mir eine kurze Affäre, die sie mir als neue, platonische Bekannte vorstellte. Diese benahm sich aber mir gegenüber sehr eifersüchtig und sehr komisch, so dass ich mehrfach stark nachgebohrt habe und darüber erfahren habe, dass meine Freundin vor mir mit ihr etwas hatte und sie quasi für mich abserviert hat (ich bin nicht sicher, ob das nicht noch parallel lief bis sie sich für mich entschieden hat). Das sei auch nichts ernstes gewesen, sondern nur Ablenkung von der frischen Trennung. Was ich damit sagen will, meine Freundin war zu Beginn unserer Beziehung nicht ehrlich zu mir, was mir damals schwer zu schaffen gemacht hat und auch jetzt, ein Jahr später, noch nachwirkt.
Ich habe zwei Probleme:
Das erste ist ihre Ex. Ich weiß immer noch nicht, ob sie über sie hinweg ist. Sie spricht jeden Tag von ihr, was mir mittlerweile echt auf den Keks geht. Ich spreche von meiner Ex kaum, es gibt auch gar keinen Grund dazu. Meine Freundin sagt, das hat nichts zu bedeuten. Im letzten halben Jahr hatten die beiden kaum Kontakt, was mich erleichtert hat. Jetzt hat meine Freundin mir aber gesagt, dass sie ihre Ex angerufen hat, um zu hören, wie es ihr geht. Sie würde auch gern alle paar Monate einen Kaffee mit ihr trinken gehen. Und jetzt hat sie mich gefragt, ob wir nicht mit der Ex und deren neuen Freundin auf den CSD in Köln fahren wollen. Mich hat das alles sehr verletzt und extrem verunsichert. Ich möchte die Ex nicht in unserem Leben haben, da ich wie gesagt nicht sicher bin, ob meine Freundin das wirklich alles schon abgeschlossen hat. Mir tut das sehr weh. Auch ein Kaffeetrinken würde mir echt Bauchschmerzen machen. Das habe ich ihr alles auch so gesagt. Sie möchte sich von mir aber nicht in ihrer Freiheit einschränken lassen. Sie sagt, da ist nichts mehr, dennoch möchte sie die Ehe und die alte Beziehung nicht als Teil ihres Lebens ausradieren und ein gutes Verhältnis zur Ex haben. Einerseits finde ich die Einstellung gut, andererseits habe ich ECHT Bauchschmerzen. Und frage mich, ob das Treffen mit einer Ex wichtiger sein sollte als die Befindlichkeit der aktuellen Freundin. Ich würde mich z.B. nicht mit meiner Ex treffen wenn ich wüsste, dass meine Freundin darunter leidet. Sie sieht das anders. Ich frage mich, ob ich da falsch liege oder ob mein Bauchgefühl nicht auch berechtigt ist.
Das zweite Problem ist eine Arbeitskollegin. Diese hat ihr auf der Weihnachtsfeier gesagt, dass sie auch lesbisch ist. Die beiden haben Billard gespielt und sind auch immer zusammen rauchen gegangen. Nachts hat meine Freundin die Kollegin dann noch angeschrieben. Es sei schade, dass sie schon gegangen sei (Kuss-Smiley) und sie würde aus Frust darüber jetzt noch eine Rauchen gehen. Sie fand das Profilbild der Kollegin sehr schön. Für mich grenzte das schon an Flirten. Zumal sie auch sagt, die Kollegin sei sehr attraktiv (mein Typ wäre sie nicht, aber objektiv betrachtet ist sie attraktiv und ich finde sie auch hübscher als mich selbst) und rein hypothetisch gesprochen (Kollegen sind tabu und Neutrum, sagt meine Freundin) würde sie die für Sex auch nicht von der Bettkannte stoßen. Mir sowas zu sagen fand ich ebenfalls taktlos und richtig verletzend. Auch wenn das rein hypothetisch sein sollte. Jedenfalls beteuert meine Freundin, ich müsste mir keine Sorgen machen und sie will nichts von der Kollegin. Sie hat die auch gefragt, ob sie auf der Weihnachtsfeier geflirtet hätten und die Kollegin hat verneint, man hätte sich nur nett unterhalten und ich bräuchte mir keine Sorgen zu machen (die Nachricht hat meine Freundin mir auch gezeigt). Ich habe die beste Freundin meiner Freundin gefragt, die ebenfalls dort arbeitet, und auch die meinte, da wäre gar nichts zwischen den beiden und ich müsse mir keine Sorgen machen. Wenn ich aber an die nächste Feier denke oder dass die beiden gemeinsam auf Dienstreise müssen, dreht sich mir der Magen um.
Meine Freundin sagt, dass sie mich über alles liebt und zeigt mir das auch in der Regel. Sie ist extrem freiheitsliebend und lässt sich nicht einschränken und sich auch nichts verbieten.
Ich weiß nicht, ob ich Grund zur Eifersucht habe. Aber ich fühle meine Grenzen überschritten und nicht geachtet, und das verletzt mich sehr.
Ich weiß auch nicht, ob sie mein Vertrauen am Anfang schon so sehr zerstört hat, dass eine Beziehung schon zum Scheitern verurteilt war, als wir es nochmal versucht haben.
Mich belastet das alles sehr und ich merke, dass ich darunter leide und gar nicht mehr so lebensfroh bin, wie ich mal war. Reden kann ich über die beiden Themen mit meiner Freundin nicht mehr, da sie sofort extrem genervt und gereizt reagiert.
Hat jemand einen Rat für mich ? Danke für geduldiges Lesen.