girard_12512069Ich hab eine stationäre therapie gemacht,
richtig in einer klinik. 12 lange wochen.
nach der entlassung hab ich geübt, richtig viel geübt.
anfangs bin ich nur rausgegangen, wenn ich mein fahhrad mitnehmen konnte. ich bin nicht gefahren damit, ich brauchte es zum festhalten, damit ich nicht ohnmächtig wurde. (man kommt auf die unglaublichsten einfälle, um wieder normal agieren zu können. :lol: )
dann hab ich einen riesenschritt getan, ich bin aus der wg ausgezogen, hab mir eine wohnung für mich allein gesucht. damit MUSSTE ich lebensfähig werden, ich musste mich ja versorgen.
dann hab ich mein studium geschmissen und mir einen job gesucht.
das ging alles, aber nur weil ich es wollte. und es war so schlimm, so anstrengend. du hättest mich im ersten jahr in einem supermarkt sehen müssen. ich hab stunden gebraucht, bis ich die nerven hatte, da überhaupt hineinzugehen.
heute geht es mir gut, ich bin völlig selbstständig. es gibt immer noch angsteinflössende situationen (menschenmengen z. b.) aber die weiss ich zu bewältigen.
harte arbeit, aber nur so geht es.
was dir vielleicht hilft, ist der gedanke daran, dass deine frau dich mit deinem "fehltritt" erpresst. sie benutzt das, um ihren zustand bewahren zu können. sie macht dir ein schlechtes gewissen, sie benutzt dein mitleid, um bloss nichts ändern zu müssen. denn das ist der horror für alle panikattacken-geplagten menschen: änderung.
aber mit genauso einer änderung des jetzigen zustandes hilft du ihr. und natürlich dir.
ich würde dir raten, mach du erstmal einen termin bei deinem hausarzt, erzähl ihm eure situation und bitte ihn um hilfe. fag ihn nach guten psychologen, therapeeuten. und dann holst du dir einen termin. DU brauchst anleitungen und hilfe, wie du diese situation bewältigen kannst.
du bist erstmal wichtig, denn deiner frau geht es ganz "gut" mit ihrem leben ohne verpflichtungen, in der sicherheit ihrer wohnung und vor ihrem pc.