Mein Mann hat mich im September nach 20 Ehejahren einfach verlassen. Im Juli hat er mir noch 20 rote Rosen zum Hochzeitstag geschenkt - einige Tage danach sagte er mir, er ziehe jetzt endgültig aus. Danach hat er sich in unserem gemeinsamen Haus eingeschlossen und kam nur noch raus wenn ich zur Arbeit war oder nachts. Wir hatten vorher schon einige Probleme aber ich habe ihm immer angeboten, darüber zu reden, habe ihn einmal sogar dazu bekommen zu einer Eheberatung mitzukommen - er wollte auch hier nicht reden, ER habe keine Probleme. DAS war auch in den letzten Jahren unser bzw. SEIN Problem. Nicht reden, mich wütend anschweigen, sich einschließen. So dass ich immer nachfragen musste, was denn los wäre? Nur - ich konnte seelisch nicht mehr, ich habe von ihm nichts mehr an Aufmerksamkeit bekommen und dafür sollte ich auch noch ständig die Seelentherapeutin spielen? Das habe ich nicht mehr geschafft, bin selber in eine Gesprächstherapie gegangen und ihm gesagt, er solle sich auch Hilfe holen zumal er auch ein Alkoholproblem hat! Danach hat er total zugemacht.
Das Problem: Seit August hat er den Kontakt komplett abgebrochen, sowohl zu mir als auch zu unseren Kindern (17 und 19 Jahre). Er wohnt seit Oktober vorübergehend in einer Ferienwohnung im gleichen Ort, ich habe nur seine Handy- und E-mailnummer, genaue Adresse aber nicht. Ans Handy geht er nicht wenn er unsere Nummer sieht. Nach Streitereien um Unterhalt usw. die wir nur über E-mail oder Zettel geführt haben, ist nun "Ruhe" eingekehrt. Einmal die Woche holt er sich seine Post im Gartenhaus ab da er sich noch nicht umgemeldet hat. Unsere Tochter hat ihm eine mail geschickt, ob sie ihn mal treffen könnten - er hat abgelehnt, er wäre noch zu "durcheinander."
Ich weiß aber, dass beide Kinder unter der Situation leiden. Ihr Vater hat sich zwar auch schon vorher oft wie ein ... verhalten, aber er ist ja nun mal ihr Vater und er behandelt uns alle drei nun als hätte es uns nie gegeben, als hätte er keine Kinder, nie welche gehabt. Mir als erwachsene Frau tut das schon weh, wie geht es erst da den Kindern? Sie reden oft über sein Verhalten und sind wütend und traurig zugleich. Nach seinem abweisenden Verhalten auch in der Zeit als er noch mit uns wohnte, wollen sie nicht den Anfang machen. Ich darf mich nicht einmischen sonst behauptet er wieder, ich würde die Kinder gegen ihn ausspielen und auf meine Seite ziehen. Dabei sind sie alt genug selber zu urteilen, sie haben ja schließlich auch alles mitbekommen, seine Agressionen, sein tagelanges oder wochenlanges Schweigen, sein Alkoholproblem.
Was soll ich nur machen: ihn komplett in Ruhe lassen oder auf ihn zugehen? Ich war 20 Jahre lang immer die liebe und einfühlsame, ich will eigentlich nicht mehr. Zumal ich immer nur von ihm angepisst (Entschuldigung!) wurde, wenn ich nett zu ihm war. Aber nun steht Weihnachten vor der Tür - und ich habe irgendwo Mitleid mit ihm. Allerdings meine ich schon, dass er den Anfang machen muss. Was soll ich nur tun?