Hallo allesamt,
ich hoffe jeder von euch hatte eine besinnliche Weihanchtszeit. Bei mir war es besonders besinnlich, weil ich viel nachgedacht habe.
Ich (28 J, w) bin seit kurzem mit meinem 45 j. Mann verheiratet. Er hat eine Tochter Ende 16 J. und eine Tochter, die 20. ist. Mit seiner Exfrau ist er seit 5 Jahren getrennt und geschieden. Ich habe ihm aus einem tief geholfen. Vor mir lebte er vier Jahre mit einer Freundin zusammen (40J.), die ihn von den Töchtern vernhalten wollte, weil sie den Hass der Exfrau gegenüber sich als Vorsatz genommen hat, um ihn nur für sich zu vereinnahmen. Nach dem Motto, deine Exfrau zerstört unsere Beziehung und die Kinder halten soweiso zu der Mutter.
Er hat am Ende sehr darunter gelitten. Ich habe ihm damals als Arbeitskollegin und Freundin beigestanden und auch nicht das Verhalten der Ex gegenüber den Töchtern, verstanden. Ich liebe allgemein Familie und alles was dazu gehört. Das hat ihn etwas aufgeweckt und er hat verstanden, dass er seine Kinder viel zu lange für seine Ex vernachlässigt hat ( das Verhältnis zu seinen Töchtern wurde aber vor mir schon etwas besser). Jetzt haben wir uns sehr lieben gelernt und den Turbo angeschaltet. Wir haben sehr schnell geheiratet, aber ich empfinde es als die beste Entscheidung.
Mein Problem sind die Gedanken, die ich zu seiner jüngsten Tochter habe. Sie ist sehr anhänglich und er kümmert sich auch mit täglichem Kontakt. Was auch toll ist. Vor allem aber bei Familienfesten, stellt er komplett die Rolle um. Nennt mich beim Vornamen, berührt mich kaum, aber kuschelt sich ununterbrochen an die jüngste Tocher an. Der Älteren begegnet er mit einer zärtlichen aber nicht so extrem innigen Art und Weise. Sie ist auch deutlich selbständiger als die jüngere (auch charakterlich gefestigter).
Ich fühle mich in der großen Familie (mind. 17 Personen pro Feier) noch etwas fremd. Die Themen sind oberflächlich, es wird zu jeder Gelegenheit gefeiert (mind. zwei Mal im Monat). Das ist mir zu viel.
Bin etwas erstaunt über mich, obwohl ich mich als Familienmensch sehe, spüre ich da die Wahrhaftigkeit nicht oder ist es die Wärrme? Alle gehen etwas automatisiert miteinander um...
Auf jeden Fall habe ich das Problem mit seiner jüngsten Tochter, dass ich mich überhaupt nicht wohl fühle in ihrem Beisein. Sie hat auf mich eine unangenehme Ausstrahlung. Wäre sie eine Kollegin würe ich nie mit ihr ins Gespärch kommen wollen. Nun bin ich im Dilemma, dass es die Tochter ist von dem Mann den ich ser liebe und von dem ich schwanger bin.
Ich wünsche mir auch sehr, dass er den Konktakt zu seinen Töchtern mindestes so aufrecht hält, wenn nicht noch besser gestaltet. Ich ermutige ihn noch mehr Wochenenden zu ihnen zu fahren (andere Stadt). Aber ich möchte diese Töchter, die fast meine Geschwister sein könnten nicht an mich ran lassen. Nicht weil ich sie nicht nett finde, sondern weil es sich für mich so falsch anfühlt eine Rolle einnehmen zu müssen.
Jetzt sagen viele, du wusstetst doch das er Töchter hat. Natürlich wusste ich das und ich finde es nach wie vor toll das er ein guter Vater ist, aber ich hätte nicht planen können, das in dieser Konstallation mein Herz bei seinen Kindern nicht mitmacht.
Deshalb habe ich auch besonders dieses Jahr gelernt, tue nicht klug, bevor du nicht selbst in der Situation bist.
Nächste Woche will sie zu uns kommen. Ich würde am liebesten weg gehen können, damit sie ihre Vater-Tochter-Zeit haben können. Fühle mich sehr Fehl am Platz und noch schlimmer ist es wenn er darauf besteht, ich muss Zeit mir ihr verbringen.
Wie soll ich daran arbeiten? Darf ich darüber mit meinem Mann reden? Oder sollte ich es mit mir ausmachen um ihn nicht zu verletzen?
Ich bin sehr dankbar für eine unbefangene Meinnung von außen; von euch!:kikou:
Grüße