Hallo!
Mein mann und ich sind seit einem knappen Jahr verheiratet, aber seit 15 Jahren zusammen. Vor rund zwei Jahren lernten wir ein Ehepaar kennen, das und auf Anhieb sympathisch war. Da sie einen Hof betreiben, bekommt mein Pferd dort sein Gnadenbrot. Es hat sich zwischen uns vieren eine wunderbare Freundschaft entwickelt, sowas ist wirklich selten.
Vor etwa vier Wochen sprach mich mein mann abends an, wir müssten an unserer Beziehung arbeiten. Sicher gibt es nach 15 Jahren auch Probleme (Bett, Alltag usw.), also haben wir darüber gesprochen und uns versichert, alles versuchen zu wollen. ICH habe auch alles versucht, hatte aber immer den Verdacht, da ist irgendetwas zwischen uns. Ich wusste, dass es zwischen dem anderen Paar kriselt und hatte auch ein schlechtes Gefühl, aber ich wollte wohl keine Gewissheit haben. Am letzten Dienstagmittag habe ich erfahren, dass x und y sich getrennt haben. Am letzten Dienstagabend hat mir mein Mann eröffnet, dass es aus sei. Dass er jetzt mit X und deren Tochter zusammenleben möchte, dass er seit 12 Jahren unglücklich ist in unserer Beziehung, immer zurück gesteckt habe, sich aufgegeben hat usw..Dann ist er zu ihren Eltern gefahren, wo sie auch war. Ich habe mich mit y getroffen, der ja genauso betroffen war wie ich. Nach drei Stunden kam mein Mann mit sack und Pack wieder und bat um Verzeihung. Er hätte erst jetzt überlegt, was er alles aufgibt, er liebt mich und will mit mir leben.
Ich habe durch den Kontakt zu y und durch Antworten meines Mannes auf meine Fragen eine Rekronstruktion der Affäre (sie sind allerdings nicht im Bett gewesen, das glaube ich auch, aber mein mann hat zugegeben, dass es im Prinzip fremdgehen war) vorgenommen, die es mir nun allerdings extrem schwer macht: Angeblich gab es wohl seit Beginn unserer Viererfreundschaft eine gewisse "Grundsympathie". Mein Mann hat seit einigen Monaten immer wieder zweideutige Mails an x geschrieben. nachdem es bei x und y krieselte hätte man sich ausgetauscht und festgestellt, dass beide Beziehungen nicht mehr optimal wären und so "ergab" es sich dann. Zwei Wochen ging das wohl immer so hin und her: x hat sich in der Zeit zweimal von y getrennt, sowohl dieser als auch ihre Eltern und ihre Tochter, mit denen wir ebenfalls sehr engen Kontakt hatten, wussten Bescheid. Nur ich nicht. Weh tun vor allem die Einzelheiten die man erfährt: Heimliche Treffen in abgelegenen Wäldchen, teure Konzertkarten, Kastanien mit eingeschnitzten Initialen, Mials und Telefonate, in denen eweige Liebe geschworen wird. Und in denen mein Mann auch schreibt, dass sie die Frau seines Leben sei, dass er alles in ihr hat, was er bei mir nie gefunden hat und dass er seit Jahren eigentlich nur mein Therapeut gewesen wäre (Ich frage mich allerdings, wofür??).
Wir leben jetzt seit 5 Tagen irgendwie so zusammen, spielen Alltag, der durchbrochen wird von Fragen, von Antworten, die weh tun, von Bekundungen seinerseits, es täte ihm alles so leid und er habe sich doch für mich entschieden.
Durch die ganze Geschichte haben y und ich uns sehr eng zusammengeschlossen, dadurch dass ich täglich zum Pferd fahre, sehen wir uns regelmässig und heulen uns aus. Denn nachdem mein Mann wieder zu mir zurückgekehrt ist, ist x auch wieder zu y zurück gegangen. So nach dem Motto "Wenn das eine nix wird, habe ich ja noch den Alten!". y und ich sind derzeit natürlich in einer sehr, sehr emotional aufgewühlten Lage, wir beide fragen uns, ob es jemals wieder Vertrauen geben kann, ob man soetwas verzeiht. ich habe große Angst und weiß nicht, was wird und wie man/frau mit soetwas umgehen kann....