ich habe mich hier als Mann angemeldet, weil ich mir Hilfe von direkt Betroffenen erhoffe, ehrliche Aussagen und die mich nicht an den Pranger stellen.
Ich bin über 20 Jahre mit meiner Frau verheiratet, wir haben fast zwei erwachsene Kinder. Vor drei Jahren haben wir uns unseren Traum vom eigenen Haus erfüllt. Vor 5 Jahren bin ich für 6 Wochen fremd gegangen, bis es aufgeflogen ist. Dieser Ehebruch war sexuell orientiert, mit Sicherheit hing es auch mit unserem Liebesleben zusammen. Verliebt oder so, habe ich mich in die andere nicht. Es kam zu einer intensiven verbalen Auseinandersetzung, mit dem Ergebnis, dass mir diese Ehe, meine Kinder und die zusammen verbrachte Zeit sehr wichtig sind in meinem Leben. Danach war meine Frau im Bett wie verwandelt, anders, ich fand es super, leider hat dieser Zustand nachgelassen. meine Frau ist heute Mittvierziger. Ich glaubte die ganzen Jahre, dass Gras über diesen Affäre wächst. ich wollte es auch, weil es mich zusehends belastet hat. Ich gehe zwar regelmässig 4-5 im Jahr mit Kumpels (ohne Frauen) weg. Fremdgegangen bin ich nie mehr.
Durch den Alltag und die Arbeit blieb immer weniger Zeit für uns beide, vielleicht haben wir auch nicht genug über Alltägliches geredet. Mit meiner Frau alleine bin ich fast nie unterwegs, entweder die Kinder oder Freund sind dabei, dann schon häufiger. Echte Zugenküsse gab es schon seit Jahren nicht mehr. Eigentlich habe ich mich nie getraut zu fragen. Und wenn ja, dann gab ich mich mit einer ausweichenden oder gar keiner Antwort zufrieden.
Vor kurzem kam es zu einer Diskussion, die Auslöser für eine längere Funkstille war. In der Zeit begann meine Frau wieder mit Sport, lackierte sich die Fingernägel usw. also Dinge, die sie vorher selten oder gar nicht tat, eigenes Handy mit eigener Nummer usw. Ich habe dann das Schweigen gebrochen. Sie sei momentan gefühlsleer, sie wüßte selber nicht was los sei, ich solle ihr Zeit geben, ein halbes Jahr dann sehen wir weiter, seit dem Streitausbruch hatten wir auch keinen Sex mit einander. Alles andere erledigt sie so wie gewohnt im Haushalt, ich helfe ihr wie früher auch, sie kocht mein Lieblingsessen, fragte nach eine gemeinsamen Musicalbesuch. Wenn ich nach Hause komme, gibt es einen Kuß auf den Mund, aber auch nicht mehr. Jüngst auf ihr Verhalten angesprochen, sagte sie, dass dieser Ehebruch noch immer in ihrem Kopf ist und immer wieder hoch kommt. Ich denke, dass ist der heikelste Punkt, alles andere wird sich geben, hoffe ich. Ich weiß nicht mehr weiter ...