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Also ich gehöre zu den Frauen, die so etwas von ihrem Mann auch nicht tolerieren, aber da hat sicherlich jeder seine eigene Meinung. Wichtig ist, dass man ehrlich zueinander ist und darüber spricht. Ich z.B. habe meinem jetzigen Mann sehr früh in der Beziehung gesagt, dass ich derartige Filme menschenverachtend und abartig finde und nicht mit ihm schlafen kann, wenn ich weiß, dass er sich so etwas anschaut. Mir ist wirklich total egal, was andere machen, aber eben nicht der Mann, den ich liebe. Wenn der sich irgendwie unausgelastet fühlt, reden wir darüber, aber nicht einfach solche Ablenkungsmanöver starten, die unterm Strich keinen wirklich glücklich machen... Er akzeptierte das damals voll und ganz und erwartet gleiches auch von mir. Wir sind uns da einig, weswegen wir beide damit glücklich sind. (Es braucht also jetzt keiner laut aufschreien, dass ich "einen Sockenschuss habe", jedes Beziehungsmodell ist anders.)
Bei euch scheint es wohl auch so zu sein, dass deine Frau so etwas absolut nicht ab kann, diese Abneigung in Kombination mit eurer Ehekrise und einer zurückliegenden Schwangerschaft (ich bin momentan selbst schwanger und spüre, wie sich der Körper verändert), hat das Fass wohl zum Überlaufen gebracht. Wahrscheinlich sind durch deine Beichte alle ihre Ängste um eure Ehe wieder hoch gekommen, noch dazu hast du ihr Vertrauen schwer erschüttert. Das schlicht mit "die hat ne Macke" abzustempeln, finde ich ungerecht und vermessen. Jeder Mensch tickt anders, hat andere Vorstellungen von Moral und Ethik, also bitte etwas mehr Toleranz.
Es wird sicherlich sehr schwer für euch werden, eure Vertrauensbasis wieder herzustellen. Ich kann mir vorstellen, dass ein "sag ihr, dass sie zu weit geht" da nicht weiter hilft. Eher im Gegenteil. Sicher bringt es auch nichts, wenn du jetzt alles bedauerst und dich tausend Mal entschuldigst, nein, das hilft euch auch beiden nicht. Ganz ehrlich, da hilft wohl nur reden - reden - reden. Eventuell im Rahmen einer Ehetherapie. Das finde ich wirklich eine gute Sache, denn unter Anleitung kommt es nicht so oft zu Kommunikationspannen. Wenn da einer daneben sitzt, der euch zuhört, an den richtigen Stellen die richtigen Fragen stellt, euch (dich genauso wie sie) darauf aufmerksam macht, wenn einer den anderen gerade missversteht, dann kann das schon sehr viel helfen. Natürlich kann man auch versuchen, es alleine zu schaffen... aber wo anfangen? Ihr werdet immer wieder in den selben Strudel geraten: sie ist sauer, verletzt, du entschuldigst dich, aber keiner ist durch das Gespräch wirklich befriedigt. Genau dafür gibt es Fachleute, die sensibel und punktgenau ansetzen, um eure wahren Probleme zu erkennen und zu lösen.
Ergreif DU doch die Initiative. Mach einen Termin bei einem Paarberater und nimm sie einfach mit dort hin. Daran sieht sie ja auch, dass eure Ehe dir noch etwas bedeutet und ihr könnt gemeinsam an euren Problemen arbeiten. Denn mit Vorwürfen, Entschuldigungen oder mit "du übertreibst doch" werden die sicher nicht gelöst...