Hallo,
ich habe dieses Forum hier zufällig gefunden und muss mir mal etwas von der Seele schreiben, da ich bisher mit niemandem darüber reden konnte. Ich weiss nicht, ob ich mich "nur" in einer Ehekrise befinde oder wirklich kurz vor der Trennung.
Meinen Mann kenne ich seit ca. 7 Jahre, wir sind seit 2 Jahren verheiratet und haben ein einjähriges Kind.
Vor der Ehe führten wir eine Fernbeziehung und mit der Schwangerschaft sind wir dann zusammengezogen. Mein Mann war immer ein unordentlicher Mensch, was ich im Rahmen der Fernbeziehung sagen wir mal akzeptiert hatte und nicht so ernst nahm, in der Hoffnung es werde sich beim Zusammenleben schließlich ändern.
Ja, worum geht es eigentlich. Seit der Geburt meiner Tochter und der gemeinsamen Wohnung gibt es keine Woche ohne Streit. Streitpunkt ist meistens die Wohnung und der Haushalt. Für den scheine nur ich zuständig zu sein. Wie für das Kochen, Wäsche und Kindererziehung und -pflege. Er kommt von der Arbeit nachhause und legt sich erstmal schlafen, isst für sich oder legt die Füße hoch und schaut Fern. Mich macht das innerlich so wütend für alles eine verantwortlich zu sein, daß wir natürlich immer wieder deshalb in Streit geraten. Es wäre ja nicht schlimm wäre ich nur für den Haushalt zuständig.
Er lässt ständig alles liegen und ich muß ihm wirklich alles hinterherräumen. Als hätte ich ein zweites Kind.
Ich befürchte er hat ein tieferes Problem, da er Sachen nicht wegwerfen kann und vieles Sammelt. Zeitungen, Behältnisse… Ich denke da an ein Messe-Syndrom. Alles ist wichtig, könnte noch gebraucht werden. Dementsprechend sieht die Wohnung aus - und ich bin tag ein Tag aus damit beschäftigt hier Ordnung zu bringen. Es stört ihn nicht einmal.
Ich verstehe nicht, wie man in aller Ruhe in solch einer Umgebung leben kann.
Nun kommt das ausschlaggebende weshalb ich mich hier angemeldet habe. Seit einiger Zeit beschimpft er mich in Konfliktsituationen derartig, daß ich nur noch heulen könnte.
Ich sei irre, verrückt. Das in solchen Situationen wenn ich ihn bitte mal das Kind zu übernehmen und mal Zeit für mich und den Haushalt haben möchte und er sich einfach nicht strukturiert und ich ihm auch noch alles hinterhertragen muss… Ich muss doch tagsüber auch mit der kleinen zurechtkommen, alleine. Und ja, es geht…
Aber muss ich mich in einer Ehe als "Blöde Kuh", "dumm", "gestört" beschimpfen lassen - nur weil ich nicht in einer vermüllten Wohnung leben möchte?!?!?!?!??! Er versteht mich einfach nicht.
Wird auch laut und unangenehm, so daß ich richtig Angst bekomme, weil ich ihn so nicht kenne. Und das auch in Gegenwart meiner Tochter. Ein Schande eigentlich und ich schäme mich sehr dafür.
Neulich waren wir in einem Lokal und ich sollte ein Bild machen, dieses war leider total verschwommen, so daß ich keine weitere Aufnahmen mehr machen wollte. Da wurde ich auch nur herablassend behandelt und was ich mich so anstelle… im Nachhinein hatte er eingesehn, daß es an der Kamera lag.
Aber in dem Moment konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Und das auch noch vor meiner Familie.
Reagiere ich über? SO langsam denke ich, daß er eher ein tiefgreifendes Problem hat. Ich weiß nicht, ob ich stark genug für diese Ehe bin .
Ich fühle mich respektlos und wie der letzte Dreck behandelt . . .
Liebe Grüße…