Hallo ihr Lieben,
nachdem ich unzählige Threats über das Leben und die Liebe mit depressiv erkrankten Menschen gelesen habe, möchte ich euch nun auch um Hilfe bitten.
Mein Freund, Ende 20, super guter Job und sehr beliebt ist leider seit der Trennung seiner ersten großen Liebe depressiv. Ich selbst gehe auch auf Ende 20 zu und studiere.
Wir führen seit etwas 1 1/2 Jahren eine bis auf den wiederkehrenden schwarzen Hund wie ich seine Depressionen nenne eine sehr harmonische und schöne Beziehung.
Am Anfang der Beziehung war ich sehr begeistert davon, wie er um ein Treffen mit mir gekämpft hat. Er zeigte mir sein Interesse auch wenn er, wie ich im Nachhinein gemerkt habe, etwas kompliziert war bzw weiterhin ist. Im Grunde waren unsere anfänglichen Treffen immer schön, aber man hat gemerkt, zu oft sehen war bei ihm nicht drin.
Im Laufe der Zeit hat sich das geändert. Er ließ meine Nähe immer mehr zu und wir sahen uns öfters. Er gab mir nach all den schlechten Männern mit denen ich Beziehungen führte zum ersten mal das Gefühl, dass ich mir keine Gedanken um uns machen muss und es einfach super läuft.
Wir fuhren zusammen in den Urlaub. Dort sagte er mir, wie gut ich ihm täte, dass er Dank mir einschlafen kann, ganz ohne Hilfsmittel und er auch das Kiffen nicht mehr bräuchte, weil ich ihm so viel Leichtigkeit schenke.
Kurz darauf folgte die erste Trennung. Er wurde wütend, ich kannte ihn so gar nicht. Vorallem aber wurde er verletzend, sagte mir ich solle gehen, nie wieder kommen, Gefühle für mich hätte er sowieso nie gehabt... 2 Wochen später nahm er alles zurück und wollte wieder mit mir zusammen kommen. Für mich war das alles anfangs ein riesen Schock. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass er sich immer von mir trennt, wenn alles eigentlich super läuft. Es war also nicht die einzige Trennung von mir. Auch wenn wir viel Zeit zusammen verbracht hatten, ich für ein paar Tage bei ihm blieb, brach er immer wieder aus dem Nichts ein Streit vom Zaun. Total unnötig. Und jedes Gegenlenken war sinnlos. Dann war Schluß.
Wir haben auch wunderschöne Zeiten zusammen, in denen er mir zwar nie mit Worten sagen kann, was er fühlt, es mir aber immer wieder durch seine Taten zeigt.
Nun sind wir wieder an einem Punkt, an dem er Schluss gemacht hat. Aus dem Nichts.
Er ist beruflich sehr eingespannt, arbeitet mehr als gesunde Kollegen, nicht weil er muss sondern, weil er sehr ehrgeizig ist und in Sachen Job immer 120% gibt. Diesen Job hat er erst ein gutes halbes Jahr. Aber seither treten immer öfter Situationen auf, in denen er plötzlich vor dem explodieren steht. So kenne ich ihn nicht. Normalerweise ist er ein Mensch mit ruhiger, angenehmer Stimme. Er wird immer so verletztend wenn er ein Tief hat.
Ich kenne die genauen Ursachen seine Depressionen nicht. Es hat wohl mit der Trennung seiner ersten Freundin mit der er 4-5 Jahre zusammen war zutun.
Ich habe heute Briefe von ihm an sie gefunden, in denen er über seine Gefühle spricht - was er bei mir nicht kann - stimmt das? Gehört das zu den Depressionen? Gehören die vielen bösen Worte, die wie er im Nahchhinein immer sagt, unwahren Worte, wirklich oder sind das Tatsachen, die er sich nicht traut mir im nicht-depressiven-Zustand zu sagen? Warum kommt er immer wieder zu mir zurück, wenn er mir in den krassen Phasen so böse Dinge sagt? Und warum schafft er es nicht, wenn er allein sein möchte, zu sagen, 'Schatz, ich brauche Zeit für mich, bitte gehe!' und schmeißt mich stattdessen mit ner Trennung im Gepäck aus seiner Wohnung?
Kann das trotzdem Liebe sein? Ist das ein normales Verhalten eines Depressiven?
Ich weiß dass solch ein Verhalten durchaus Symptome der Depression sein können, aber Moment tritt das Schlussmachen so gehäuft auf, dass ich mich frage, ob all die gesamten Dinge wenn er Schluss macht, doch schon immer der Wahrheit entsprochen haben.
Ich wäre sehr dankbar, wenn mir jemand der selbst mit dieser Krankheit Leben muss, eine Antwort auf meine Fragen geben könnte.
Eure verunsicherte Sommerregen0314