@10diva.
Mir hat Kabat-Zinn die Augen geöffnet. Er ist kein Sexualtherapeut, schreibt nicht einmal explizit über Sexuelles, aber er verdeutlicht, was Nähe und Bindung sind und dass bei Paaren Körperkontakt und Sexualität die höchsten Ausdrucksformen einer solchen Nähe sein können (allenfalls im Grenzfall nicht müssen - aber es ist eher davon auszugehen, dass die Partner dann einander verloren haben).
Noch trauriger ist, wenn man erkennt, wieviele Menschen sich mehr oder weniger als Monaden begreifen - sozusagen als Einzeller, welche die eigenen Grenzen aus Furcht kaum mehr überschreiten können. Da die wenigstens imstande sind, auch als Einsiedler Ganzheit zu erfahren (eine Möglichkeit, die er nicht ausschließt, jedoch für extrem selten hält), ist diese Selbstbegrenzung mehr als ungesund.
Daher ist der Zusammenhang zwischen einer erfüllten Sexualität und dem Weltfrieden durchaus nicht an den Haaren herbeigezogen. Mag der Weltfrieden "wichtiger" sein, aber wer möchte noch Krieg führen, wenn er sich zu einem anderen Menschen mit Leib und Seele hingezogen fühlen darf?