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Ich habe mich dann doch mit beiden Frauen in einem Restaurant getroffen. Meiner Freundin sagte ich es 1h vorher, dass wir jetzt gleich mit meiner Affäre Essen gehen. Ich wusste, dass sie stark genug hierfür sein würde. Und mir auch vertrauen kann, dass ich sie in keine Scheiß-Situation bringen würde.
Das Essen zu dritt war dann natürlich surreal. Ein Flash. Meine Affäre hoffte, dass wir (meine Freundin und ich) uns einen Plan überlegt hätten, wie es weitergeht. Meine Freundin war nur baff, ob der Situation, meine Affäre kennenzulernen und hatte keine weiteren Hoffnungen. Ich hatte nur die Hoffnung, dass es alles entspannter machen würde, wenn ich den Druck, das Kopfkino rausnehme und sich beiden "kennenlernen" könnten. Sich zumindest ein Bild von der anderen machen würden.
Das Essen dauerte dann zwei Stunden, wir ließen das damals aufkommende Corona-Thema nicht aus, sprachen aber auch über uns, was wir in unserem Leben bislang gemacht hätten usw. Es war dennoch ein für mich angenehmes Treffen und ich war ein wenig glücklich, dass sich beide kennengelernt hatten. Das war ein Trip.
Meine Freundin ging dann allein nachhause, ich brachte meine Affäre noch zum Bahnhof. Sie weinte, ich versuchte sie zu trösten. Sie, die dieses Treffen auch wollte, hatte gedacht, dass wir unsere gemeinsame Zukunft beschreiben - mit Unterstützung meiner Freundin. Aber ich wollte keine Pläne schmieden, ich wollte erstmal nur mit Beiden zusammen sein. An einem Tisch. Ich ging dann nach Hause zu meiner Freundin und wir sprachen noch lange über unsere neue Realität.
Am nächsten Abend übernachtete ich dann bei meiner Affäre. Ich besprach das vorher mit meiner Freundin und sagte ihr, dass ich will, dass sie in sich rein hört, wie sich das anfühlt. Sie ist eine tolle Frau, genau wie meine Affäre - deswegen kämpfe ich um Beide und sehe Licht, wo es vielleicht ganz dunkel ist? Doch die Übernachtung fühlte sich erstmals nicht gut an. Nicht gut an für meine Affäre, nicht gut an für mich. Und auch für meine Freundin, die die Nacht allein in unserem Bett verbrachte. Meine Affäre und ich lagen nachts im Bett und wir beide weinten, wie ich noch nie zuvor in meinem Leben geweint habe. Sie hatte schon öfter emotionale Tiefen und weinte, wie ich zuvor nur meinen Sohn im Kleinkindalter habe weinen sehen.
Am nächsten Morgen war mir klar, dass das alles kein Selbstläufer wird. Dass sich nicht alles in Wohlgefallen auflösen kann, nur weil meine Affäre jetzt ein Bild von meiner Freundin hat. Also begann der Schmerz. Auf allen Seiten. Aber vor allem bei meiner Affäre, die mir sagte, sie wolle nicht die Nummer 2 sein ("Dann bin ich raus") und bei mir, der mit seiner rosaroten Brille völlig naiv annahm, dass sich jetzt alle Tore öffnen würden. Aber ich war noch nicht bereit loszulassen. Die Liebe auf beiden Seiten schien mir das zu verbieten: Gefühle sollen ausgelebt werden.
Was jetzt aber auf der anderen Seite der Medaille begann, war eine Überraschung: denn auf einmal hatte ich mir meiner Freundin, die ich natürlich auch noch liebe, jeden Abend den tollsten Sex. Und es sei angemerkt, dass wir über 1 Jahr kein Sex hatten. Und jetzt, 2 Tage nach dem Treffen zu dritt, schlafen wir wieder jede Nacht miteinander und haben richtig Spaß. Was ist nur passiert? Welcher Schalter wurde da umgestellt? Obwohl ich schon 45 bin, kann ich mir keinen Reim drauf machen. Aber es ist wunderschön und nein, währenddessen muss ich nicht an meine Affäre denken. Ich begehre beide sehr.
Das macht mich sehr glücklich, dass ich der Frau meines Sohnes wieder so richtig nah bin und wir Körperlichkeit austauschen. Wir reden viel, ich versuche sie nicht zum Kummerkasten meiner Affäre werden zu lassen und bespreche diesen Herzschmerz mit meinen Freunden. Aber mit meiner Freundin ist gerade alles super. Allerdings sage ich ihr schon, dass ich auch meine Affäre immer noch liebe und sie nicht aus meinem Kopf kriege. Sie aber aus dem Kopf kriegen will. Zum Glück (?) hat sie jetzt 2 Wochen Urlaub und danach ich auch 2 Wochen. Also sehe ich sie nun zumindest bis Mitte April nicht in unserer systemrelevanten Arbeit, die was auch immer mit Corona kommen mag, weiter gehen wird. Sich nicht auf Arbeit sehen, sollte vieles in ein anderes Licht stellen. Das kann nur gut tun.
Mit meiner Freundin besprach ich nun, dass ich mir - wenn Corona denn mal vorbei sein sollte und die Welt da draußen, noch die Welt ist, die wir kannten - eine Wohnung in der Nähe suche. Ich will dadurch nicht meine Beziehung zu meiner Freundin beenden, nein. Ich will, dass wir Abstand bekommen, unsere Issues vielleicht klären können - und ich dennoch meine Affäre zu mir, in meine Wohnung einladen kann, oder aber auch mal meine Freundin. Was ich nicht will sind Trennungen, wenn sich zwei Menschen voneinander angezogen fühlen. Ich will das als Rückenwind nutzen, für mich und meine Partnerin. Und alles schöne und schlimme, was mein eines Leben für mich bereit hält. Raus aus der kleinbürgerlichen Idylle. Ja zum Leben und zur Liebe sagen, wahrhaftig sein.
Doch alles intellektualisieren endet natürlich irgendwann, wenn die Realitäts-Bombe einschlägt: Denn stand Heute hat meine Affäre keine Lust die Nummer 2 zu sein, fühlt sich von mir verarscht, weil ich immer noch zuhause wohne und hat mit dem "Abbauprozess der Liebe begonnen", wie sie mir gestern am Telefon sagte. Ich sagte ihr der Groschen ist gefallen: ich suche mir eine Bude in der Nähe. Doch sie wollte nix mehr wissen. Was ärgerlich, dass ich doch noch mal angerufen habe. Stimmt schon: wie ein junges Reh, verspreche ich ihr zum x-ten Mal, dass ich ausziehe. Ganz sicher auch mit dem Hintergedanken, ein Leben mit ihr führen zu können. Bla, sie fragte nur, warum ich ihr das erzähle und schwieg. Dann war das Telefonat beendet. D.h. jetzt, ich kontaktiere sie nicht mehr, halte aber an meinem Plan fest, auszuziehen und dennoch in einer positiven Verbindung zu meiner Freundin zu bleiben. Wir haben auch ein Kind, wir wollen uns auch weiterhin unterstützen, auch wenn ich nicht mehr in der Wohnung wohne.
Meine Affäre werde ich verlieren, nicht halten können. Sie ist auch 20 Jahre jünger, steckt in einer anderen Lebensphase. Ich mache die Dinge jetzt für mich: guter Kontakt zu der Mutter meines Sohnes, Nähe zu der Mutter meines Sohnes, Zweisamkeit oder Dreisamkeit ausleben. Aber nicht mehr aus der gleichen Wohnung. Und ich hoffe so sehr, dass auch meine Affäre gestärkt aus der Liebe herauskommt. Sie sagte mir nach dem 3er-Treffen, dass ein Knoten geplatzt sei und sie sich erwachsen fühle. Es scheint jetzt aber so, als wenn zumindest ich, davon nix mehr habe.
Und bitte antwortet, mir jetzt nicht mit: Wetten, Du ziehst eh nie aus.