Gedanken ...
Hallo Petersilia
Ein schwieriges Thema hast Du hervorgeholt. Die Meinungen hier sind "laut" und doch glaube ich, sind sie einzelne Ansichten, auch Erfahrungen oder Gedanken wie es wäre, wenn ein Freund, Partner, Elternteil oder im schlimmsten Fall das eigene Kind diesen Weg wählt.
Aber wer hat das Recht hier zu Urteilen? Wer hat das endlose Wissen wie es einem Menschen geht, der diesen Weg wählt. Wieviele Kinder leben 1000 Meilen entfernt ihr Leben, ohne sich um die Eltern zu kümmern. Sie sind dann auch nicht da und verletzten damit die Eltern.
Wer ahnt was in einem Menschen vorgeht, wenn er das letzte was er hat aufgeben will.
Ja, mögen wir wütend sein. Aber wer kann wirklich fühlen und wissen, was den anderen dazu treibt.
Selbstmord, welch verachtenswerte Form. Aha!
Mord, das Wort allein dreht sich mir dabei im Hals um. Prima wie man Mörder hier mit diesen Menschen in einen Topf wirft. Aber das ist Typisch für Menschen. Immer für den anderen denken und wissen was er zu fühlen hat.
Was machen denn Raucher?
Ja, nun sollen sich mal alle "starken" Raucher an die Nase fassen und zu ihren Kindern und Partnern schauen. Sie wissen das es töten kann und rauchen bewusst weiter. Wo ist hier die Verantwortung? Weil es schleichend geht? Soso ... oder weil man es nicht wahrhaben mag? Sich versteckt hinter dem Gedanken "Mir passiert nix. Ich doch nicht. Die anderen krepieren an Lungenkrebs und lassen ihre Frauen/Männer und Kinder zurück, aber ich doch nicht"!
Wie schaut es denn beim Autofahren aus? Wo ist die Verantwortung wenn man mit Kind und Kegel auf der Autobahn mal mehr wie "Richtgeschwindigkeit (130) fährt? Habt ihr denn vergessen das es tödlich enden kann? Oder mag das niemand wahrnehmen, sich lieber sagen "Ich doch nicht".
Damit hier kein falscher Eindruck entsteht. Ich rauche hin und wieder und fahre gern schnell. Und wenn ich allein auf der Autobahn bin und die Strecke "freigegeben" ist, auch 220. Ich fahre gern Motorrad und auch flott, obwohl ich weiß was passiert wenn ich mich um oder in die Leitplanke wickele. Ich bin also weiß Gott kein Kind von Traurigkeit und lebe nicht gerade auf sicherem Boden. Und das obwohl ich es könnte. Warum nun?
Aus Reiz. Was für ein Sch... Wort gerade heute. Aber egal. Reiz kann töten (auch andere) das sollte jedem klar sein, der ihn auslebt.
Ich schweife ab, sorry.
Aber was will ich sagen?
Jeder Mensch ist in erster Linie für SICH und SEIN Leben verantwortlich. ER muss es leben und kein anderer. Jeder Mensch hat SEIN Leben in seiner Hand. Wie lange wir leben, entscheiden wir bewusst wie unbewusst auf jeden Fall mit. Und es verurteilen darf nur der sein, der bewusst "Lebenserhaltend" lebt. Kein anderer!
Welche Gründe dazu führen, auf den "Genuss Leben" zu verzichten, dass ist unterschiedlich. Was sind denn Schmerzen? Wo definieren wir das denn? Es sind auch schon Menschen gestorben, aus purem Herzschmerz. Weil der Körper nicht mehr mag.
Was wissen wir wirklich über andere?
Ein bloßes Aufgeben wegen einer Frau/Mann halte ich auch für Feigheit und Schwäche. Wenn ich also den Artikel von Petersilia so lese wie er steht und nur Liebeskummer der Grund war, finde ich das auch ziemlich daneben. Aber wissen wir wirklich alles? Vielleicht gibt es noch viel tiefere Dinge und es war nur der letzte Auslöser?
Wirklich erfahren und fühlen kann nur, der auf dieser anderen Seite schon war. Und dieses Gefühl kann NIEMAND der dort nicht war nachempfinden. Psychische Krankheit kann mindestens genauso schmerzen und töten wie körperliche. Und manchmal wollen wir nicht mehr ... auch das kann es geben. Auch bei körperlichen Schäden.
Wie ist es im Leben. Wenn wir an einem Ort nicht mehr gebraucht werden oder uns nicht wohl fühlen ziehen wir weiter. Und das entscheidet jeder für sich allein. Mein Leben gehört nicht meinem Nachbarn, dem Staat oder meinen Eltern. Es ist ganz allein mein Leben. Es wurde mir geschenkt und ich sollte darauf acht geben. Aber machen wir das denn alle bis zur letzten Konsequenz und jeden Tag?
Ich will ein Fazit ziehen.
Wegwerfen ist Feigheit. Und wenn ein Mensch noch Ziele haben kann, wirft man nichts weg. Das ist traurige Schwäche.
Aufgeben am Ende der Straße, ist eines jedem Recht und sollte es auch bleiben. Da gibt es gar nichts zu verurteilen. Denn keiner weiß an welchem Ende diese Person stand.
Verantwortung zu haben für Familie, auch vielleicht Eltern, sollte Priorität haben über eigene Probleme.
Ist man aber allein und ohne Verantwortung und befindet man sich am Ende der Straße, so ist es zwar schrecklich traurig aber rechtmäßig, über sich selbst zu entscheiden.
Abgesehen davon finde ich es ehrbar und auch erstrebenswert für ein gute Sache auch zu sterben. Auch wenn es bewusst geschieht.
Wütend hat mich der Beitrag keines Wegs gemacht. Eher traurig zu lesen, an welchem Punkt dieser Mensch stand. Vielleicht hinter dem Spiegel und somit nicht sichtbar für die reale Welt. Nur wer hindurch greifen kann, ist in der Lage zu fühlen und dann diesem Menschen zu helfen.
So fern er denn will ...
Ich hoffe ich will noch lange, sofern es das Schicksal so will und noch greifbares Glück oder Aufgaben bereit hält. Vegetieren werde ich nicht.
Nur Leben will ich ...