linnet_11926950Meine Gedanken zum Thema: Ich bin, was diese Frage anlangt, sehr zerrissen. Ich denke auch, dass manche Menschen einen verändern, dass man eine große Leidenschaft, ein starkes Gefühl nie so ganz vergisst. Ich kann daher steinundwassers Worte ein Stück weit nachvollziehen. Es gibt Menschen, nach denen man nicht einfach so weitergeht, nach denen die Dinge nicht mehr ganz so sind, wie sie früher waren.
Andererseits denke ich aber auch, dass Dinge, die nicht passieren oder nur bis zu einem gewissen Punkt passieren, eben nicht sein sollen und dass das Gründe hat. Sehr oft ist es auch so, dass wenn man sich die sogenannten äußeren Umstände solcher Konstellationen ansieht, man feststellt, dass es sehr wohl möglich gewesen wäre, die Beziehung zu führen, wenn die Gefühle auf beiden Seiten stark genug gewesen wären, wenn beide reif genug gewesen wären, mutig genug, füreinander einzustehen, um in keineswegs erschöpfender Weise nur einige Beispiele anzuführen. Wenn es immer wieder Umstände -seien diese nun im Umfeld oder im Innenverhältnis der Verliebten oder sich zueinander hingezogen Fühlenden zu finden- gibt, die die Liebe verhindern, dann denke ich, dass die Menschen eben doch nicht füreinander bestimmt waren, weil sie nicht in der Lage waren, diese Liebe zu leben. Sicher gibt es günstigere oder ungünstigere Umstände.
Romeo-und-Julia-Konstellationen sind aber doch relativ selten. Diese Denkweise ermöglicht meiner Meinung nach emotionale Distanz und eine Ablösung. Was passieren soll, wäre passiert. So in etwa denke ich mir das. Alles andere war vielleicht sehr schön, aufregend, eine Seifenblase, die man eine Zeit lang brauchte, eine wichtige Lernerfahrung, die einem zu neuen Sichtweisen verhalf und einen als Mensch veränderte, vielleicht sogar ein Irrtum, den man nicht bereut, ein Missverständnis, aber eben nicht die große Lebensliebe.