an0N_1230580299zNa so ist es auch net ganz ;)
Also erstmal danke für den recht ausführlichen Beitrag. Es ist immer recht schwer die Zusammenhänge einer Beziehung hier in Worte zu fassen, denke deswegen kommen einige Dinge anders rüber wie sie sind.
Ein schwaches Selbstbewusstsein hat ja nicht immer was mit eigener Meinung etc zu tun. Da muss ich langsam doch ein wenig weiter ausholen scheint mir. Aufgrund meiner Vergangenheit und meiner Lage habe ich ein geringes Selbstwertgefühl, was sie laut ihrer Meinung aber in den Monaten stark verbesser hat. Eine eigene Meinung z.b. hatte ich schon immer, und habe es ihr auch immer ohne Rücksicht auf Verluste gesagt, wenn ich eine andere Meinung habe. Was schon eher zu einem Problem wurde, war wenn sie was wollte, ich meist sprang. Gut, in der letzten Zeit auch nicht immer. Aber nun ja, es gehört für mich auch mal in eine Beziehung der Frau was gutes zu tun, und im Gegenzug hat sie mir früher, nicht in den letzten Wochen, auch immer was gutes als getan.
Im Bezug auf "mir gut gehen lassen" und "ihr zeigen sie sei mir egal" etc muss ich allerdings mal mit gehobenen Zeigefinger wiedersprechen ;) ALssooooo. Auch wenn es Dinge gibt die ich hier net breit treten will, zum besseren Verständnis ist es wohl angebracht.
Ich leide unter ADS. Bis auf die endgültige Diagnose steht es fest. Für die, die sowas nicht kennen: Für eine Beziehung kann das sehr sehr schwer sein. Es ist im Grunde so, dass ich sehr viel Aufmerksam brauche, mich unruhig fühle, hyperfokusiere und mal Nähe und mal Distanz brauche. Im Grunde bedeutet es aber auch, dass ich ohne spezielle Medikamente und einer speziellen Therapie mein Leben nicht in den Griff bekomme. Aud genau diesem Grund will ich mich erstmal auf mich konzentrieren, und hatte auch deswegen vor eine Auszeit in der Beziehung in Kauf zu nehmen - einfach weil uns diese Sache beide sehr viel Energie gekostet hat, und ich genau vor dem Angst gehabt habe, was passiert ist.
Als ich das vor 2 Wochen vorschlug, wollte sie nicht. Sie meinte jetzt, wo es ihr scheiße geht, würde ich sie allein lassen. Das Dumme halt, sie ist drogenabhängig. Eine Hauptdroge, und dazu noch Zigaretten, gerne viel Alkohol und gerne wenn es da ist Gras. Das alles konsumiert sie nicht erst seid gestern, nö, ihre Kifferzeit fing wohl mit 14 an. Nun ist sie über 30 - ihre Hauptdroge, Speed, hat mich im Endeffekt auch auf ADS gebracht. SIe braucht es zum Arbeiten, sie braucht es um ihren Arsch hoch zu kriegen und den Haushalt zu werfen, sie braucht es um überhaupt was zu machen. Ohne es, sagt sie selber von sich, sie sei faul, wird fett und kriegt nix gebacken. Stimmt, leider. ALso habe ich mich mit um vieles gekümmert - eben weil sie mir wichtig ist.
Jetzt das alles im Detail zu erläutern würde zu weit gehen, und wieder nur Aussagen von 3. anlocken, die unangebracht sind.
Meine Aussage in der Mail, sie soll wenn sie denn schon weiß wir werden nie mehr ein Paar, es auch konsequent so handhaben hat einen Sinn. Sie nimmt sich gerne immer das was sie will, ohne wenn und aber. So habe ich bei der ersten Trennung nicht Schluss machen wollen, es aber akzeptiert und erstmal Ruhe einkehren lassen, dann Kontakt aufgebaut, ihr wiederum Zeit gegeben und bin ihr hinter her gelaufen.
Bis zu einem Punkt, wo ich nicht mehr konnte. Dann plötzlich ist sie aktiv geworden, ist mir an einem Abend hinter her gelaufen, es musste alles sofort sein. Am nächsten Tag die Aussprache, ich sagte ihr Freundschaft ist aktuell nicht, wenn nur Beziehung und das auch nur wenn sie sich sicher ist - sie hat mich dann in die neue Chance gedrängt. Weißt Du, für einen menschen ist es schwer zu verstehen, wenn die Frau, die plötzlich eine Beziehung will, aber noch vor 2 Wochen nicht mal wusste welche Gefühle sie für einen hat, ohne da nochmal nachzudenken. Für mich war das im Grunde eine Art Verlustangst, habe ich ihr auch später nochmal gesagt, dass ich das Gefühl habe sie will die Beziehung nicht aus freien Stücken sondern weil sie meint, ich wäre dann weg. Hat sie abgestritten.
Im Grunde ja jetzt wieder das Gleiche. Vor 2 Wochen wollte ich eine Auszeit, wegen mir - weil ich die Probleme, die unsere Beziehung auch belasteten, in den Griff kriegen wollte und einen klaren Kopf brauchte. Ich habe davon abgelassen, weil sie meine Hilfe brauchte - die brauchte sie aber Ende letzte Woche nicht mehr, und dann? Sie macht Schluss, und das in einer Zeit wo ich eh völlig neben der Spur war, und sie gebraucht hätte. Ein Tag vorher habe ich ihr sogar telefonisch gesagt, hör mal, wenn Du einen Cut willst, mach es bitte heute und jetzt - ich habe gerade eine starke Psyche. Nö, sie meinte es muss nicht alles hier und jetzt sein, sie müsse inne gehen und wir reden dann morgen drüber. Sie lässt mich, dann ankarren, um das zu machen, was sie schon angeblich seit Dienstag wusste - und fragt mich im gleichem Atemzug, ob ich denn dennoch mal dies und das ausleihe und sie mit auf ein bestimmtes Konzert nehme.
Deswegen der Spruch mit dem konsequent sein, sie sagt weiter, sie hat mich lieb - hat aber nicht genug Hoffnung für eine gemeinsame Zukunft :-/ Das passt für mich nicht, und wenn ich für jemanden Gefühle habe, und weiß das hat keinen Sinn, nehme ich persönlich lieber erstmal eine konsequente Auszeit um diese Gefühle loszuwerden, und um dann offen für was Neues zu sein. Verstehst Du wie ich das meine? Bei ihren Ex Freunden hat sie das so gehandhabt, bei mir nicht.
Und die Sache mit dem wollen oder nicht. Nun ja, ich weiß es nicht ob ich sie zurück will. Jetzt aktuell? Nein. Das würde nichts bringen, wir würden weiterhin die gleichen Probleme in der Beziehung haben, das ist mir bewusst, das muss ihr auch bewusst sein. Ich befinde mich bereits, im Gegensatz zu ihr (und ihr täte es nun wirklich auch gut) in professioneller Betreuung. Sobald das in etwa durch ist, und ich meine Medikamente und Therapie bekomme, ändern sich viele Dinge in meinem Leben. Nicht nur das, es kommt sogar vor, dass einige Menschen mit dieser Störung bei Behandlung zu anderen Menschen werden, und Partner diese nicht mehr wieder erkennen.
Es bringt mir einfach nichts mich jetzt volle Pulle für sie zu entscheiden, weil ich nicht weiß wie es bei mir weitergeht, und wer ich dann bin - klingt verrückt, ist aber so. Bei mir steht aber nicht zur Frage, dass ich ausschließe dass es nochmal was wird. Ich liebe diese Frau, auch wenn es für viele nicht nachvollziehbar ist. Aber das allein ist keine Basis für eine Beziehung. Ich muss erstmal mit mir klar kommen, sie muss einige Dinge bei sich ändern. Wäre die Beziehung so weiter gelaufen, es hätte funktionieren können, wäre aber sehr schwer geworden bis und nach der Therapie.
Es belastet mich als Mensch ja auch ohne Job, ohne klare Struktur im Leben und den psaychischen Problemen und Schulden leben zu müssen - und es hat mich in der Beziehung belastet, immer wieder zu denken, ich kann ihr Nichts bieten und es ist purer Mitleid warum sie mit mir zusammen ist.
Ich mache ihr ja auch keine falschen Hoffnungen, ich habe klar gesagt, im Grunde kam die Trennung zum richtigen Zeitpunkt - nur mit der falschen Aussicht. Eine Trennung auf Zeit wäre für mich logisch gewesen. Einfach mal ein paar Wochen ins Land ziehen lassen, runterkommen, sich dann wieder neu kennenlernen und lieben lernen.
Und ja, ich nehme mich herraus - ist auch eine klare Ansage meiner Psychologin. In ihren Augen würde ein Energie in die Sache investieren den Ausgang der Therapie total versauen, wenn nicht sogar unnötig herraus zögern, da ich zwar stark bin, aber mich auf andere Dinge konzentrieren muss. Sollte ich jetzt direkt wieder eine Bindung mit ihr eingehen, müsste ich mir eine neue Therapeutin suchen, weil sie dann nicht das Ziel erreichen kann, was wir uns gesteckt haben.
Logo musste ich mit der Therapeutin über sie reden, und die letzten 2 Wochen war die Beziehung und sie das Thema Nr 1 - einfach weil ich die Beziehung nicht aufgeben wollte. Wir haben Lösungswege erarbeitet, wie ich sie besser verstehen kann, wie ich mich beruhige usw usw usw. Das Resultat? Urplötzlich wird Schluss gemacht, ohne der Sache dann eine Chance zu geben, mit einer Begründung die selbst für die Therapeutin an den Haaren herbei gezogen ist, ganz zu schweigen von der Aussage, sie könne sich kein Leben mit mir vorstellen oder die Gefühle würden nicht reichen. Ich habe die Frau bei einer Sitzung noch nie so oft mit dem Kopf schütteln sehen ;)
Ui jetzt bin ich abgedriftet. Wollte nur zeigen, dass ich ab und an sicher nicht astrein war, aber ihr nie was böses wollte, immer nach Lösungswegen gesucht habe, ihr in jeder Hinsicht geholfen habe wo ich nur konnte und für sie da war, wenn es ihr schlecht ging. Das kann ich von ihr leider nicht behaupten, mache ihr da aber keine Vorwürfe, weil ich diese Bedürnisse oder Wünsche vielleicht nicht klar genug ausgedrückt habe.
So, soviel erstmal wieder dazu. Aber schön dass wir uns einig sind, dass man kaum vorher sagen kann, ob Gefühle wiederkommen, wachsen und ob da in Monaten eine Chance besteht.
Gruß