jilly_12761592Ich versuche es
auch mal, mich einzuklinken...
Bine, Tyche, ich verstehe eure beiden Seiten. Irgendwie und irgendwo habt ihr beide Recht, keine Frage! Kann leider nicht verhehlen, daß ich allerdings mehr zu Bine's Meinung tendiere.
Wer sagt einem, was für das Kind gut ist? Tyche, woher kannst du wissen, daß dein "Stiefkind" nicht in fünf Jahren zu euch kommt und dir sagt, daß es die ganze Situation total sch... fand? Auch, wenn es sich jetzt damit damit augenscheinlich angefreundet hat? Das weiß niemand, jeder ist nur bestrebt, es aus seiner Sicht gut zu machen. Was einem die lieben Kleinen sagen, wenn sie erwachsen sind, kann etwas anderes sein. Ich schätze, damit muß man auch rechnen....
Auch klar ist, daß man, wenn man sich gerade getrennt hat - NICHT einvernehmlich vorausgesetzt - einfach nicht in der Lage ist, eine "vernünftige" Regelung mit Besuchen des Partners zu finden. Es tut einfach zu weh... da brauchen wir uns nichts vorzumachen.
Erst vom Partner ich sage mal "abserviert" zu werden, kratzt schon am Selbstbewußtsein. Dann sofort eine Neue präsentiert zu bekommen, haut noch einen drauf. Und wenn dann auch noch die absolute Supermami dazukommt, dann tut das erstmal unglaublich weh. Man zweifelt an sich als Frau UND als Mutter. Woher weiß man, wie sie mit dem Kind umgeht? Wie wird es laufen? Tauschen Papa und die Neue Zärtlichkeiten aus? Nicht alle gehen so rücksichtsvoll vor den Kindern miteinander um wie du und dein Lebensgefährte. Wenn sie es täten, würde es vielleicht auch öfter so gut laufen...
Kinder brauchen Kontinuität, Kinder brauchen regelmäßige, geordnete Tagesabläufe. Das ist MEINE Meinung. Mein Mann kann sein Kind momentan einmal die Woche sehen, einen ganzen Tag lang. Er würde es gerne zweimal (!!) die Woche sehen - aber nicht am Wochenende, das gehört dem Sport und seiner Fernbeziehung. Ja, super - immer dann, wenn es zwischen Arbeit, Sport, Training und neuer Tusse hineinpaßt, dann holt er den Kleinen! Soviel zu GROSSER Vaterliebe und Verantwortung. Versteh mich nicht falsch, er ist ein toller Vater... allerdings ist das ja auch nicht schwer, wenn man das Kind nur einen Tag hat und einen auf "eitel Sonnenschein" machen kann. Nur spielen und Spaß haben ist leicht... Egal, wenn es nach mir ginge, würde er ihn gar nicht sehen - weil es mich ankotzt, daß er sich aus der Verantwortung gezogen hat. Die Erziehung, die Verantwortung und alles, was dazu gehört, hat er mir überlassen. Zur Zeit bin ich der Meinung, daß er damit auch sein Recht als Vater - hoffentlich vorrübergehend - ad acta gelegt hat. Ist provokant, ich weiß, aber ich bin einfach noch viel zu wütend auf ihn. Und ja, ich weiß, das diese Einstellung beschissen ist - ihr braucht nicht über mich herzufallen. Wie soll es denn laufen, wenn Kindergarten und Schule dazukommen? Dann ist am Wochenende doch sowieso der einzige mögliche Termin...
Aber wie - und hier bin ich wirklich für Hilfe dankbar - erklärt man einem Zweijährigen, warum Papa mal zweimal die Woche da ist, dann wieder 10 Tage gar nicht? Wo ist da die Regelmäßigkeit? Mal ganz ehrlich: wer ist da, wenn der Kleine nach Papa (oder Mama, natürlich) ruft? Wer ist da, wenn er weint, warum Papa nicht mit ihm spielt? Das sind diejenigen, bei denen die Kinder leben!
Mein Mann hat mal gesagt, ich bräuchte ihm nicht sagen, wenn der Kleine geweint hat und nach ihm gerufen hat als er krank war, es ginge ihm auch so schon schlecht genug. Das streite ich nicht ab! Aber so ist nun mal die Realität und es gehört dazu, daß sich diejenigen, die gehen, darüber im Klaren sind, daß es eben NICHT gut für die Kinder ist. Egal, was man sich einredet.
Ich stimmte dir zu, Tyche, wenn man nur streitet und sich in den Haaren liegt, dann ist eine Trennung auch für das Kind gut. Aber wenn Zärtlichkeit, Freundschaft und Zusammenhalt da waren - wie erklärt man es einem Kind?
Bine hat Recht, auch ein Auszug ist ein Verlust. Und nicht zu knapp.... Kinder leiden immer, ich habe mehrere Freundinnen, die z. T. von ganz klein ohne Vater aufgewachsen sind bzw. die sich an die Situation der Trennung erinnern können. Egal, wie es abgelaufen ist - es war immer, in jedem Fall, unendlich traurig für sie.
Nichtdestotrotz freue ich mich, daß es für dich und dein Stiefkind gut läuft. Es ist schön, daß es auch so laufen kann. Jemand hat mal gepostet, warum eine Frau oder ein Mann ein "fremdes" Kind lieben sollte - toll, daß du es geschafft hast. Und das meine ich absolut ehrlich!