Hallo liebe Forumler,
wenn ich mir hier so ansehe was über dieses Forum von Männer berichtet wird, die Unterhalt nicht zahlen wollen, Unterhalt während Urlauben reduzieren, sich nicht kümmern, aber genauso EX(en) die immer mehr wollen, Umgang verbieten oder nicht arbeiten wollen - da fehlt es mir an Verständnis.
Ich war in der selben Situation und das Mehrfach und kann vieles hier wirklich nicht nachvollziehen.
Vorab, ich bin in diesem Fall der Papa und Erzeuger. Ich habe selber 3 Kinder, 2 aus einer ersten Ehe und eins (1) aus einer späteren Beziehung.
Ich war also in allen Konstellationen: Scheidung, neue Partnerschaft, Unterhalt, Umgang, usw.
Unterhalt zu zahlen war niemals auch nur eine Frage, weder für Kinder noch für Expartner und wir haben weißgott auch nicht immer Traumtrennungen hinter uns gebracht (wer tut das schon). Aber mit Kindern kommt Verantwortung und auch Unterhalt.
Wer meint, wenn die Kinder im Urlaub bei einem sind, keinen Unterhalt zahlen zu müssen, den frage ich: Muss die Expartnerin auch nur einen Teil Ihrer Miete, des Sportvereins oder Schulgelds zahlen während des Urlaubs? Nö?
Meine EXen bekommen zwar das Geld, aber haben auch die Kinder jeden einzelnen Tag. Machen Hausaufgaben zusammen, bespassen die Kinder, hören sich Sorgen/Nöte an, trösten, Spielen, usw.
Ich habe nichts als Hochachtung für den Job "Mutter" und das ist wahrlich ein Vollzeitjob. Ich habe dagegen Abends meine Freizeit, kann Freunde treffen, zum Sport oder sonstwas. Welcher "Exmann" sich beschwert, er müsste ja nur zahlen, der weiss nicht was eine alleinerziehende leisten muss.
Hab ich am Anfang das Geld für den Unterhalt gehabt? Sicher nicht! Also hab ich beim Freund auf der Couch geschlafen und einen Nebenjob angenommen. Geht alles. Braucht mir keiner erzählen er könne keinen Unterhalt aufbringen.
Mittlerweile geht es viel besser. Ich zahle Unterhalt für 3 Kinder, weit über dem Mindestsatz, gebe die Hälfte für Klassenfahrten, Zahnspangen, Brillen, Kinobesuche, sonstwas. Glaubt mal nicht das der Unterhalt auch nur Ansatzweise genug ist um ein Kind zu versorgen. Es reicht vielleicht gerade mal für Essen, wenn dann das Handy dazukommt oder Freunde oder Schwimmbad oder oder oder, dann wird das knapp. Keine Mutter macht sich ein tolles Leben davon.
Was habe ich also davon? Ich habe 2 EXen und 3 Kinder und dadurch eine wundervolle Patchwork-Familie. Ich sehe die Kinder ohne eine angeordnete Regelung, und habe aber auch die Freiheit zu sagen: Ich kann dieses Wochenende nicht weil ich arbeiten muss o.ä. Meine 2te Ex nimmt die beiden Kinder aus der Ehe mal zu sich für ein Wochenende, damit diese Ihr Halbgeschwisterchen sehen, auch ohne das ich dabei bin. Bei Geburtstagen kommen wir alle zusammen und feiern gemeinsam. Da wird nicht angefeindet, gebitcht oder hass geschoben. Und die jewailigen neuen Partner? (soweit vorhanden) Die sind auch dabei wenn Sie mögen.
Ich bin sicherlich nicht der Vater des Jahres, nichtmal nominiert. Ich bin zu wenig da, arbeite zu viel, könnte 1x öfter anrufen oder auch mal Gemüse kochen, aber ich habe 2 wundervolle Mütter für meine Kinder und bin jeden Tag dankbar, dass diese versorgt, geliebt und glücklich sind.
und keine 30EUR beim Unterhalt zu sparen sind es mir Wert auf dieses Gefühl zu verzichten.
Ich kann nur Raten: Feilscht nicht um jeden Cent, habt mal Verständnis für den Vollzeitjob Mutter, Gebt auch mal nach - Mütter wollen gutes für Ihr Kind und sind keine habgierigen Hexen, geht zu Einschulungen und Geburtstagen, ruft mal an und sagt den Kindern gute Nacht, bringt mal Blumen mit wenn Ihr die Kinder abholt.
Ich habe auch nicht alles richtig gemacht in den Beziehungen (2x getrennt, 3 Kinder, das spricht für sich), aber macht zumindest in Euren Trennungen vieles Richtig.
Ihr werdet sehen, das macht das Leben deutlich einfacher und Eure Kinder werden es Euch danken.
Gruß