Hallo Forumler,
mein erster wirklich privater Fred... Ich versuche mich kurz zu halten. Hätte gerne mal gewusst, wie meine Situation neutrale Menschen beurteilen.
Ich bin 26 und habe in meinem Leben aufgrund starker psychischer Probleme (Soziale Phobie, Depressionen, Essstörung) bisher nicht viel erreicht. Ich habe eine Ausbildung angefangen und wegen o.g. Schwierigkeiten abgebrochen. Nach zwei Krankenhausaufenthalten und zahlreichen Therapiesitzungen habe ich eine neue Ausbildung begonnen. Die ich, im August 2011, 4 Monate vor der Abschlussprüfung ebenfalls aus gesundheitlichen Gründen unterbrochen habe (ich möchte diese gern beenden sobald es mir besser geht!). Das zur Vorgeschichte...
Ich führe seit 1,5 Jahren eine Fernbeziehung mit meinem Freund. Er lebt in NRW (wie auch meine Eltern) und ich lebe in Hessen. Schon seit Jahren möchte ich gerne nach NRW in die Nähe meiner Eltern ziehen, aber leider hat es bisher nie geklappt. Mich hält hier nichts, ich habe eine Freundin hier die ich wirklich vermissen würde, ansonsten ist mein soziales Netz in NRW und ich fühle mich sehr einsam hier in Hessen.
Nun ist es so, dass man als ALG II. Empfängerin nicht einfach umziehen darf und gute Gründe vorweisen muss. Ich möchte aber definitiv hier weg, weil es auch meine Beziehung unheimlich belastet und meine Depressionen immer schlimmer werden. Meine Eltern haben mir immer signalisiert, dass sie mich unterstützen und sich freuen, wenn ich nach NRW komme. Sie haben ein großes Haus mit einer komplett abgeschlossenen Dachgeschosswohnung, die sie hin und wieder auf Zeit vermieten und als "Gästezimmer" nutzen.
Heute habe ich über meinen konkreten Wunsch gesprochen meine Ausbildung in NRW zu beenden (was auch kein Problem darstellen würde) und umzuziehen. Ich habe gefragt, ob sie mich erstmal als Mieterin im Dachgeschoss aufnehmen. Da hieß es sofort, "nein, das ist keine gute Idee.", haben mir jedoch finanzielle Unterstützung zugesagt. Eine Stunde später kam eine E-Mail dass sie auch das mit der finanzielle Hilfe revidieren. Sie würden sich zwar freuen, wenn ich komme und helfen auch beim Umzug, aber sie denken, wenn das Arbeitsamt nicht zustimmt kann das nicht gut gehen (das AA würde lediglich nicht für die Umzugskosten aufkommen. Ich würde mich ganz normal in NRW neu anmelden und bekäme dann ALG II). Außerdem bräuchten sie die Wohnung für Gäste und Familie.
Ich bin ziemlich enttäuscht darüber um ehrlich zu sein. Vielleicht sollte ich dazu sagen, dass die Frau meines Vaters meine Stiefmutter ist. Sie wissen, wie schlecht es mir hier geht und haben mir immer Hilfe zugesichert, aber jetzt wo es akut wird sind sie nicht da. Ich habe nie erlebt wie es ist eine Familie zu haben. Bin teilweise im Heim großgeworden. Emotionale Unterstützung gabs nie, aber ich hatte immer die neusten Buffalos... falls Ihr wisst was ich meine?! Ich will nicht undankbar sein, aber ich denke mir:
Ein Kind ist eine Verantwortung fürs Leben. Sollten Sie mir nicht irgendwie helfen? Ich fühl mich momentan ganz klein mit Hut und mir ist alles zuviel. Klar, ich bin Erwachsen, aber ist es so viel verlangt mir unter die Arme zu greifen? Ich könnte noch so viel erklären, aber ich mach hier mal einen Cut und warte ab, ob und, wenn ja, was von Euch kommt.
Wer auch immer durchgehalten hat...danke fürs Lesen und für jede Antwort.