Hallo. Ich bin männlich, 26 und seit kurzen verheiratet. Ich wende mich anonym mit meinen Sorgen an euch, weil ich niemanden kenne, mit dem ich darüber reden könnte und mich häufig depressiv fühle. Als ich 19 war lernt ich ein Mädchen namens Catalina aus Spanien kennen und wir verliebten uns. Ich hatte davor hauptsächlich sexuelles Interesse an Frauen und eher keine Gefühle oder Interesse mich an etwas Festes zu binden. Bei Catalina war es anfangs das gleiche, jedoch veränderte sich unsere anfängliche Sexbeziehung zu etwas Ernstes. Es dauerte einige Monate, aber dann sah ich sie wie als einen Teil von mir und ich achtete sie, überraschte sie mit Kinokarten und spontanen Ausflügen in die Berge und schenkte ihr Blumen. Es machte mich unglaublich glücklich, wenn sie sich freute. Sie fand in meiner Stadt keine oder nur wenige Freunde, da sie anfangs ein ruhiger und zurückhaltender Mensch war. Sie besuchte Sprachschulen, aber auch da lernte sie keinen Freunde kennen. Nach 1,5 Jahre Beziehung begann sie zu studieren und lernte einen Algerier kennen. Ich hatte kein Bedenken zu ihrer Freundschaft mit ihm, bis ich sie telefonieren hörte, als sie ihm ihr Herz ausschenkte. Ich neige nicht zu Kurzschlussreaktionen und hielt mich zunächst zurück aber fasste die Möglichkeit ins Auge, dass sie mir gegenüber nicht mehr ehrlich war. Einige Wochen später stellte ich den Algerier zur Rede und erfuhr, dass sie ein Verhältnis hatten. Ich konnte nicht verstehen, wieso sie das tat und wir stritten sogar 2 Wochen täglich annähernd pausenlos. Wir einigten uns darauf, dies zu vergessen und sie würde den Kontakt zu ihm abbrechen. Daraufhin hatte ich Probleme ihr zu vertrauen und jedes Mal wenn sie mit Freundinnen ausgegangen ist, habe ich ihr viele Fragen gestellt, die wieder zu Streitigkeiten führten. Ich habe oft den Teufel gesehen, wo keiner war, das ist mir jetzt auch bewusst. Naja jedenfalls waren wir noch 3 weitere Jahre zusammen. Im Frühling vor 2 Jahren wurde sie von der Uni exmatrikuliert, da sie ihre Prüfungen nicht bestand und machte mit mir Schluss. Sie meinte, dass sie keinen Ballast oder Ablenkung brauchen könnte, obwohl ich sie unterstützte und versuchte ihr Mut zu machen. Ich habe das nicht akzeptiert und habe zunehmend oft angerufen, sie besucht, versucht sie zu überraschen. Sie sagte mir 1 Monat nach unserer Trennung, dass sie einen Mann kennengelernt hat, aber nicht weiß, was daraus würde. Meine Wut ließ mich noch öfters bei ihr anrufen. Ich war einfach völlig außer mir und merkte nicht, dass ich mit den Anrufen alles schlimmer machte. Meine Wut ließ mich dann zeitlich nah mit zwei anderen Frauen schlafen, was ich ihr erzählte um sie eifersüchtig zu machen. Das habe ich zwar geschafft, aber änderte das nichts zwischen uns. Nach einem halben Jahr begann ich eine neue Beziehung und versuchte mir einzureden, dass ich genauso glücklich sein könnte wie anfangs bei Catalina. Aber in Wirklichkeit habe ich Catalina nach wie vor vermisst. Jetzt vor einigen Wochen habe ich geheiratet. Ich wollte mich dazu zwingen eine andere Frau zu lieben und meine Gedanken nicht länger an Cata zu verschwenden. Aber dennoch denke ich täglich an sie und vermisse sie. Ich fühle mich, als hätte ich mich in einen Käfig gesperrt. Meine Frau erwartet natürlich, dass ich glücklich bin, darum bemühe ich mich darum, aber das ist nicht ehrlich. Sie ist ein wirklich intelligenter und guter Mensch, aber ich schaffe es nicht sie so zu lieben, wie Catalina. Ich kann aber auch keinen Rücktritt mehr machen, da verheiratet und würde Ich mich trennen/scheiden wollen, dann müsste ich gestehen sie nur gebraucht zu haben und dazu habe ich zu viel Ehrgefühl. Ich hasse manchmal meinen Alltag, diese Unehrlichkeit meinerseits, diese Ausweglosigkeit und mein Leben. Ich kann im Grunde genommen niemanden um Hilfe oder Tipps bitten, da ich nicht glaube, dass es einen einfachen Ausweg gibt... Ich weiß nicht was ich tun soll oder kann, oder wie ich zur Ruhe finde.