Hey....
Ich wende mich an euch, weil ich nicht mehr weiter weiß. Bin auch nicht sicher ob mir jemand außer mir selbst helfen kann, aber trotzdem :
Nach 8 Jahren im Liebesleben und 90% schlechter bis furchtbarer Erfahrungen, habe ich ihn getroffen. Einen Mann wie ich ihn mir in naiven Träumen vorgestellt habe. Er ist wunderschön von innen und außen und macht es einem so leicht ihn zu lieben. Auch nach über 2 Jahren (meine längste Beziehung) bin ich jeden Tag mehr verliebt. Wir funktionieren gut zusammen und es ist nie einseitig. Wir sind verlobt und wollen unser Leben miteinander verbringen.
Jetzt zum Problem :
Er hat mich quasi gerettet, vor mir selbst und dem mehr als bedenklichen PartyLifestyle.
Amphetamine und Cannabis gehörten vorher knapp 2 Jahre lang zu meinem Alltag.
Berauscht von dieser Liebe und endlich einem Antrieb wieder klarzukommen, habe ich mit beidem in diesem Ausmaß aufgehört. Wir waren zwar zusammen sehr viel Party machen aber haben relativ schnell gemerkt, dass wir unseren Konsum einschränken sollten.
Das hat auch mehr oder weniger funktioniert. Wahrscheinlich war ich die erste, die den Pakt gebrochen hat, aber auch er hat ab und zu trotz der Absprache konsumiert. Die erweiterte Abmachung war dann, nur noch zusammen zu konsumieren und auch das am besten selten.
Er hat weniger Probleme damit sein Wort zu halten, mir fiel es definitiv schwerer, vor allem in Verbindung mit Alkohol und da ich eine kleine Drogenkarriere hinter mir habe, ist meine Hemmschwelle deutlich niedriger.
Im Gegensatz zu dieser Vergangenheit, habe ich mich tatsächlich um 180 Grad gedreht.
Was auch meistens mit konsumaffinem Verhalten mit einspielt, ist diese "Fehltritte" zu relativieren.
Darin bin ich Profi. Noch dazu kommen Lügen in Bezug auf den Konsum.
Was für mich keine größere Sache ist, ist in einem Vertrauensverhältnis, wie wir es eigentlich beanspruchen, ein großer Bruch für ihn.
Wie gesagt ist verheimlichter Konsum bei uns beiden schon vorgekommen, bei mir aber sooft, dass es schon regelrecht routiniert abläuft.
Sein Argument, das ich natürlich gut nachvollziehen kann, ist, dass ich dann auch in Bezug auf z.B. Treue lüge und, dass er nicht mehr weiß was er von meinen "schönen Worten" noch glauben kann. Oder was ich tue wenn er nicht als Kontrollinstanz da ist.
Ich habe schon 100 mal um Verzeihung gebeten und unzählige aufrichtige Tränen vergossen und beteuert, dass ich mich bessern will und es ist jedes mal ernst gemeint.
Aber jetzt ist der Punkt erreicht, da ich keine Worte mehr habe und kein Versprechen mehr zählt. Trotzdem will ich, dass er versteht, dass sich das in Bezug auf Drogen so verhält, aber nichts mit unserer tatsächlichen Beziehung zu tun hat.
Eigentlich ist es so schön und das muss doch auch zählen...
Ich will natürlich nicht, dass ihm egal ist, was ich mache aber auch nicht, dass er mein Verhalten mit dem zwingenden Scheitern gleichsetzt .
Ich investiere verdammt viel und bin die meiste Zeit eine mehr als gute Partnerin. Auch er weiß das und hat schon mehrmals gesagt, dass er in einer Beziehung noch nie so glücklich war.
Und auch wenn es sich nach viel rumgejunke anhört, unterstützen wir uns eher als uns in Abgründe zu reissen.
Ich weiß, dass es besser wäre, es komplett sein zu lassen und dass ich ein vormals besiegtes Suchtproblem zumindest im kleinen Ausmaß wiederbelebt habe.
Er ist mir natürlich wichtiger als jeder Rausch. Hauptgrund für Streit in dieser Beziehung ist allerdings genau dieses Drogenthema. Nach dem letzten mal habe ich 6 Monate Pause gemacht (inklusive Alkohol) um ihm zu beweisen, dass mir die Beziehung wichtiger ist.
Ich weiß nicht wie ich im umgekehrten Fall reagieren würde.... vielleicht ähnlich aber weniger heftig.
Natürlich sollte man meinen, ich könnte es doch "einfach lassen" gerade weil ich ihn so liebe, aber der Impuls ist oft stärker.
Die Rechtfertigung vor mir selbst ist die Tatsache, dass es in meinem alltäglichen Leben und Denken ja quasi keine Rolle mehr spielt. Ich bin auch nicht hinterher mir was zu besorgen und Cannabis rauche ich vielleicht 4x im Jahr.
Das heißt ich brauche es nicht aber ich will noch zu oft... ?
Tatsächlich mache ich es auch fast lieber ohne ihn, weil es seinen Charakter stark verändert, zumindest für die DraufZeit. Auch er erkennt sich im Nachhinein nicht wieder; er wird weder aggressiv noch total meschugge aber ziemlich idiotisch und stumpf und teilweise unerträglich in gewissen Hinsichten.
Wie kann ich es schaffen mich an unsere Regeln zu halten ?
Und sind seine Wut und Zweifel gerechtfertigt ?
Er sagt, so jemanden kann er nicht heiraten und dass er denkt wir hätten uns entwickelt...
Seine "Forderung" ist ja nicht mal absurd sondern geht absolut in die richtige Richtung aber ich habe das Gefühl, dass ich für so einfache Dinge am längsten brauche.
Sabotiere ich mit meinem Verhalten die schönste Beziehung überhaupt oder sollte er ein bisschen nachsichtiger sein und nicht eine ganze Welt zusammen brechen lassen?
Vielleicht von beidem ein bisschen?
Jedenfalls weiß ich nicht ob ich noch eine Chance bekomme, weiß auch nicht ob ich noch eine verdient habe, will am liebsten von dieser Welt verschwinden (nicht suizidgefährdet!).
Trotzdem glaube ich, dass eine Liebe wie diese nicht daran scheitern sollte.
Ich kann und will mir kein Leben ohne ihn vorstellen.
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