Hallo zusammen,
wie einige ja mitverfolgt haben, haben mein Mann und ich die Chance eines Neuanfangs unserer Ehe gewählt.
Unsere Geschichte könnt ihr hier nachlesen.
Die Affäre meines Mannes ist aus tiefen Eheproblemen entstanden , die sich über Jahre hochgeschaukelt haben.
Das Übliche eben, sexueller Frust, ungeliebt fühlen, unverstanden fühlen und die eingeredete Gewissheit, ICH liebe ihn nicht.
Mittlerweile sind fast 9 Wochen vergangen.
Wir haben wahnsinnig viel geredet, geweint, geliebt und verbessert und geändert.
Wir haben unser komplettes Leben verändert.
Was alleine durch den Jobwechsel meines Mannes zwingend erforderlich war, denn der Job war der Dreh und Angelpunkt unserer Probleme und der Ort der Affäre.
Soweit läuft alles super. Mein Mann bereut sehr, leidet sehr, weil er weiß wie verletzt ich immernoch bin.
Ich lerne mich als Menschen neu kennen.
HJabe durch die Krise viel über mich erfahren....leider zum größten Teil negative Dinge.
Diese redet mir aber mein Mann nicht ein, sondern sie sind mir quasi wie Schuppen von den Augen gefallen.
Mein Mann beteuert mir jeden Tag, wie sehr er mich liebt und immer geliebt hat. Das er soo glücklich ist diese Liebe endlich auch einmal zurückzubekommen von der Frau die er liebt.
Seine Affäre ist aus unserem Leben verschwunden.
ABER:
Ich merke selber wie mich die Dinge immer wieder einholen.
Es reichen Kleinigkeiten die mich wieder daran denken lassen, was er mit einer anderen Frau gemacht hat.
Immer wieder....
Ich hasse dieses Gefühl, diese Vorstellung, diese Tatsache.
Mittlerweile sind mein Mann und ich leider an einem Punkt angekommen, wo er hilflos wird, genau wie ich.
Er weiß nicht mehr wie er mir helfen kann.
Und wenn ich ehrlich bin, ich weiß es selber nicht.
Er tut alles für mich, genau wie er es immer getan hat.
Vielleicht ist genau DAS auch DAS Problem ?!?
Mein Mann hat sich ( wie er selber sagt ) nie gefühlsmäßig von mir verabschiedet. Er mußte sich nie zwischen ihr und mir entscheiden.
Unsere Eheprobleme, die waren Vordergründig für ihn. Nie sie.
Mein Mann blickt sehr positiv und mit Elan in unsere Zukunft. Aber mit meinen Gedanken hole ich ihn immer wieder zurück.
Er redet gerne mit mir darüber, wenns mir hilft, aber es hilft nicht.
Ich merke selber wie ich jeden Tag in Erwartungshaltung stehe, dass was passiert was alles ungeschehen macht.
Aber es kann nicht ungeschehen gemacht werden.
Es geht schon fast soweit, dass ich Angst habe ihn mit meinen Depressionen und Ängsten von mir fort zu treiben.
Er verneint dies natürlich im Moment. Aber glauben kann ich ihm nicht.
Ich kann mich manchmal selber nicht mehr hören, will nicht mehr darüber reden, denn ich habe meine Fragen schon hundertmal beantwortet bekommen.
Ich habe mir und uns auch schon professionelle Hilfe geholt. Wir haben eine Eheberatung begonnen, die uns aber nur die Dinge wiederspiegeln kann, die in der Ehe schief gelaufen sind...und die wissen wir schon selber.
Desweiteren habe ich eine Psychotherapie begonnen, die mich wieder lernen soll zu vertrauen und das Geschehene zu verarbeiten.
Bitte erspart Euch jetzt Tipps von wegen ich solle mich trennen und er bräuchte eine Therapie usw.
Die Umstände liegen bei uns einfach ein bisschen anders als bei den üblichen Fremdgeher und Affären.
Glaubt mir einfach wenn ich sage, ich war tatsächlich nicht ganz unschuldig an der Sache.
Aber eben auch nicht alleine schuldig !!! Und das weiß auch mein Mann.
Kennt jemand dieses Gefühl ? Bestimmt !
Wie habt ihr es in den Griff bekommen, so dass sich das Mißtrauen und die verletztheit in einem gesunden Rahmen bewegt haben ?
Die Lösung der Trennung von meinem Mann, schiebe ich gleich zurück, denn das ist nicht das was ich will.
Das hätte ich vllt. vor einigen Jahren selber in Betracht gezogen, aber eben auch durch meine schmerzhafte Selbsterkenntniss kommt dies nicht mehr in Frage.
Ich liebe meinen Mann sehr, habe erst jetzt gemerkt wie sehr überhaupt. Und das schmerzt.
Jetzt so sehr zu lieben mit der Tatsache er hat mich betrogen und belogen.
Aber ich erwarte und erwarte...und er gibt und gibt. Aber es scheint mir nicht zu reichen !
Aber was kann er noch tun ?
Ich kann die Frage selber nicht beantworten, leider.