Ich bin gerade ziemlich am Boden und wollte mir meinen Kummer von der Seele schreiben....
Ich sitze hier und schaue auf die Scherben einer Beziehung. Selbstreflexion ist etwas schwieriges, wer will sich schon selber die Schuld an etwas geben?
Ich habe mein kleines Mädchen verloren. Meine kleine, blonde Hexe.
Wir haben zusammen gelebt, wir haben zusammen gestritten, wir haben zusammen geweint. So viele Momente, die jede Beziehung etwas Einzigartiges werden lassen.
Wir hatten zusammen Schulden, wir hatten Sorgen, wir haben im Winter zusammen gefroren und doch hatten wir immer uns Beide.
Wir waren eine kleine, heile Welt inmitten von Trümmern.
Jegliche Logik sprach gegen unsere Beziehung, sie ist Arbeitslos, weniger gebildet als ich, hat eine andere Einstellung zum Leben.
Doch das ganze Drumherum, die ganze Logik war mir nicht wichtig, denn es war der Mensch, den ich liebte.
Nicht ihre Familie die mich nicht mochte, nicht Ihre unzähligen Liebhaber vor meiner Zeit und nicht ihre motivationslose Lebenssicht. Ich war ein glücklicher Mann.
Ich habe geträumt, wie wir zusammen in einem kleinen Häusschen wohnen, sie und unser gemeinsames Kind empfangen mich, wenn ich von der Arbeit komme und wir können lächelnd auf unsere Vergangenheit schauen, da wir unser Leben nun im Griff haben. Trotzt aller Wiederworte, trotzt der gegenseitigen Diskriminierung unserer Familien. Wir waren glücklich zusammen und haben unsere Probleme nacheinander beseitigt, haben dadurch noch mehr zu Uns gefunden. Wir sind ein glückliches Paar, noch immer können wir zusammen lachen und auch wenn das Geld, das ich verdiene, nicht für eine Villa reicht, wir sind zufrieden.
Meine Träumerei wurde oft zerschlagen. Ich war nie gut genug, auch wenn ich das dachte. Monat für Monat sank ich tiefer in die Schulden, ich schlafe schlecht und strahle das auch aus.
Trotzdem, ich habe meine Kleine, und die ist mir wichtiger als irgendwelche Zahlen auf Papier.
Natürlich hatte auch ich meine schwachen Momente ist es das Wert? Ich gebe jeden Monat Geld für eine Frau aus, die doch in der Lage wäre, sich Ihr eigenes zu verdienen?!
Ich unterstütze sie bei der Jobsuche, erspare ihr lange Anfahrten indem ich Sie mit dem Auto fahre. Ich werde immer selbstverständlicher, bin ich nun ein geliebter Mensch oder ein Mittel zum Zweck?
Werde ich geliebt oder gebraucht?
Die heile Welt bröckelt. Finanziell geht es bergab, immer öfters muss ich meinen Vater um Geld fragen. Sie kümmert sich selten darum.
Wenn ich mir einmal von Ihr Geld borgen muss, höre ich mir lange Vorträge an. Aber warum können wir uns nicht gegenseitig unterstützen? Geben und Nehmen. Ich gebe mehr, als ich bekomme.
Wenn ich nach der Arbeit in unsere Wohnung komme, steht sie nicht einmal mehr vom Sofa aus, um mich in den Arm zu nehmen. Sie sitzt meist rauchend - vor dem Fernseher und wartet bis ich auf sie zukomme.
Der Haushalt bleibt liegen. Obwohl sie den ganzen Tag Zeit hat, muss auch ich mich immer öfter darum kümmern. Ist das Fair? Ich helfe doch gerne, aber warum muss ich soviel tun, wo sie doch immer jammert wie langweilig ihr Tag ist und wie gerne sie arbeiten würde?
Ich esse oft sehr billig, damit sie etwas schmackhaftes auf den Tisch bekommt. Trotzdem ist es oft nicht gut genug. Ich bin erschöpft von der Arbeit, trotzdem stehe ich Abend für Abend in die Küche und koche für uns. Doch das mache ich gerne, ich will doch dass es meiner Kleinen gut geht. Warum schätzt sie das nicht?
Am Wochenende würde ich gerne ausschlafen, doch sie beginnt mit dem Haushalt und hört absichtlich so laut Rockmusik, dass ich erwache.
Verdiene ich denn nicht auch einmal ein bisschen Ruhe? Früher hat sie doch am Morgen so gerne mit mir gekuschelt und mir auch mal einen Kaffee ans Bett gebracht. Verdiene ich das nach einem halben Jahr Beziehung nicht mehr?
Langsam wird aus mir ein besorgter junger Mann. Ich bin gottlob nicht perfekt, auch ich werde wütend. Ich habe Sie schon oft angeschrien. Ich sehe es halt nicht gerne, wenn meine Kleine sich mit anderen Männern trifft, vor allem nachdem sie mir so ehrlich erzählt hat, dass zwei ihrer bisherigen Beziehungen gescheitert sind, nachdem sie fremdgegangen ist. Ich will sie doch nicht verlieren, vergesse dabei, dass sie mich liebt und gar nicht betrügen will. Sie hat wegen mir geweint, das hat mich fast zerrissen.
Warum kann ich verdammtnochmal nicht der Mann sein, den sie verdient? Ich gebe mir Mühe, ich versuche es, ich scheitere und bleibe der Alte.
Ich will sie verlassen, aber doch nicht. Ich bin ein fröhliches Gemüt, ihre Launigkeit macht mir zu schaffen. Ich werde selber ein unglücklicher Mann, mit dem Gefühl, dass sie mich herunterzieht.
Aber ich will sie doch nicht verlieren!
Wir haben einen grossen Streit, sie ruft ihre Familie an und die kommt sie abholen. Ich muss ausziehen, heisst es. Ist alles vergessen, was wir zusammen erlebt haben?
Sie spricht nun nicht mehr richtig mit mir, ihre Antworten sind Naiv, unschlüssig und ihre Meinung ändert sich in Minutenschnelle. Mädchen, wir haben uns hier etwas zusammen aufgebaut!
Wir haben dafür über ein Jahr gebraucht, schmeiss das doch nicht hin.
Ich weine vor ihr, weil ich sie liebe. Sie stellt sogar das in Frage, sagt meine Tränen sind nicht echt. Das verletzt mich. Ist das dieselbe Frau, in die ich mich vor über einem Jahr so verliebte?
Warum will sie mir wehtun? Warum fördert sie bewusst meine Eifersucht und geht Nachts mit Kollegen, die sie nicht einmal mag, in den Ausgang?
Warum vergleicht sie mich mit ihren Exfreunden und sagt, diese wären besser als ich? Das tut mir so weh, dass ich sie nicht mehr anschauen kann. Ich bin so verletzt, dass ich Distanz aufbaue. Ich gehe auf Abstand zu der Frau, mit der ich zusammensein will.
Nach vielen Gesprächen vertragen wir uns wieder. Wie geht es weiter? Sie hält mich hin, sagt sie weis nicht ob sie mich noch liebt.
So etwas weis man doch! Wenn Du mich nicht mehr liebst, warum rufst du mich beinahe jeden Abend an und sprichst mit mir?
Auf einmal sagst du, dass du mich liebst und änderst deine Meinung innert einer Woche.
Wir sehen uns ja kaum noch, du hast keine Zeit wegen deines Hobby, warum hast du keine Zeit für den Mann, der dir Gutes tun will? Natürlich leben wir uns auseinander, ich vermisse dich.
Ich habe mich doch so geändert wie du es wolltest! Ich bin Herr meiner Eifersucht, ich lasse dich dein Hobby machen, ich rufe dich nicht auf dem Handy an, weil du sonst denkst ich kontrolliere dich.
Ich lasse dir deinen Freiraum, aber ich will dich sehen!
Nun hast Du mich verlassen. Ich merke, dass Du meine Nähe noch immer geniesst. Du bist ein anderer Mensch bei mir, warum springst Du nicht über deinen Schatten und stehst dazu?
Hier steht ein Mann, der dich behandelt wie eine Prinzessin und nicht wie ein Objekt reiner körperlicher Befriedigung! Wir haben uns Etwas aufgebaut, dass du nun am zerstören bist.
Steh zu deinen Gefühlen, meine Kleine, und wir werden das gemeinsam durchstehen!
Ich liebe Dich