Du musst vom ihm viel mehr erfahren - Du kennst ihn scheinbar noch nicht wirklich
Ich hab weiter unten gelesen dass Du eigentlich ganz interessiert an seiner Religion bist. Dann wäre es vielleicht von Vorteil für Eure Beziehung wenn Du Dich persönlich weiter über diese Religion informieren würdest.
Ich finde es im übrigen auch recht spät, wenn ihr euch jetzt erst über das Thema ausgetauscht habt.
Er sagt "sie werden Moslems und werden nach dem Koran leben".
Da würd ich mal weiter nachhaken und mich auch in seiner Familie umschauen. Also wenn die Familie eine Kopftuchträger Familie ist, die ziemlich streng islamisch ist und Du dieses Leben mit Deinem gar nicht vereinbaren kannst, dann bist Du bei ihm falsch. Dann hat das alles wenig Zukunft. Denn dann denke ich dass er genauso eingestellt sein könnte. Das solltest Du herausfinden.
Also es ist wichtig zu ergründen wie er sich das Leben nach dem Koran konkret vorstellt. Denn das kann halt vieles bedeuten.
Wenn er aber aus einer recht liberalen Familie kommt, bei der man halt einfach nur so gläubig ist wie man es auch oftmals als Christen ist, dann habe ich weniger bedenken.
Wegen der Sprache: Grundsätzlich ist seine Einstellung richtig. Denn erst einmal sollten die Kinder in den ersten 3 Lebensjahren einen Bezug zu der Sprache in der Familie entwickeln, die im Land selbst nicht gesprochen wird. Denn wo sollten sie sie sonst lernen, wenn nicht im Elternhaus. Denn die Landessprache wird ja draußen ohnehin gesprochen und daher wird das Kind die Deutsche Sprach im Kindergarten mit 3 Jahren in windeseile lernen. Das geht ganz schnell und in ca. 3-6 Monaten. Denn Kinder lernen schneller.
Bei Euch wäre es jedoch eine Mischehe, in der die Mutter Deutsche ist. Da ist es anders. Denn Du wirst ja hauptsächlich mit den Kindern zu tun haben. Da Du kein Türkisch kannst, werden sie automatisch erst einmal Deutsch lernen. Da kann er auch nichts dran ändern. Anderfalls müsste er sich halt den ganzen Tag mit den Kindern befassen. Was er jedoch machen kann ist, dass er sich in der Zeit in der er mit den Kindern ist auf türkisch unterhält. Dann wachsen die Kinder autmatisch zweisprachig auf und das ist doch eine Bereicherung.
Das andere was er sich vorstellt ist einfach nicht praktikabel und darauf solltest Du ihn hinweisen. Und darauf dass ihr die Kinder automatisch zweisprachig aufwachsen lassen werdet.
Ich sehe in Deinen Ausführungen jedoch auch sehr viel Angst. Diese Angst lässt in Dir Bilder wach werden die wahrscheinlich nur Gespenster sind. Grundsätzlich solltest Du Dich offener verhalten und in seinen Aussagen nicht gleich entzetzliches vermuten, sondern sie hinterfragen.
Ich sehe jedoch dass Du bisher vor dem Thema weggerannt bist und es irgendwo immer noch tust. Und das bringt Dich nicht weiter. Klär das und mal Dir nicht selbst was aus was nicht ist, sondern frag ihn einfach was er genau mit seinen Aussagen meint.
Wenn er schon eine deutsche Freundin hat und Dich auch noch seinen Verwandten vorgestellt hat, dann wird er wohl schon nicht so krass sein und die Familie wohl auch nicht, sonst hätten schon die Verwandten Dich komisch angesehen und Du wärst auch von ihnen geschockt gewesen. Deshalb hab ich eher das Gefühl dass Du Dir da selbst was ausmalst was gar nicht so schlimm ist.
Und eine Religion zu haben kann auch etwas bereicherndes sein. In Zeiten in denen man schwere Schicksalsschläge erleidet oder Seelennot hat, Hilfe braucht, dann ist es gut wenn man den Kindern etwas mitgegeben hat an das sie sich halten können wenn sie alleine oder in Not sind. Daher ist das eine Bereicherung. Hinterher können sie ja immernoch freiwillig Atheisten werden.
Du musst bedenken dass ja auch die Erziehung zum Atheisten eine Erziehung zu einer bestimmten Haltung ist und die sucht man ja dann auch für sein Kind aus. Frei sind wir doch eh nie.
Wir können uns doch noch nicht mal unseren Namen, unser Geschlecht unsere Nationalität etc. aussuchen. Dann ist es doch nicht so schlimm, wenn sie automatisch halt als Moslems aufwachsen. Wichtig ist dass sie irgendeinen Zugang zu Gott erlangen. Egal ob der auf dem christlichen, buddhistischen oder sonstwas für einen Weg erlangt wird.
Und der Zugang zu Gott ist erst mal eine Bereicherung. Wenn sie sie im Laufe ihres Lebens ablehnen und sich dagegen entscheiden, dann haben sie diese Freiheit dazu, weil sie den Zugang schon mal hatten.
Wenn Du etwas nicht hast, dann kannst Du Dich auch nicht dagegen entscheiden. Daher wäre es gut es ihnen erstmal zu geben und ihnen später dann die Wahl zu lassen, indem man ihnen mitteilt dass man den Kindern nicht böse wäre, wenn sie den Glauben mal freiwillig ablehnen sollten.
Wenn die Gespräche die jetzt dringend geführt werden sollten zu nicht führen, dann solltest Du um Deinetwillen ernsthaft an eine Trennung denken. Denn dann hat das ganze gar keinen Sinn, auch um der zukünftigen Kinder willen.
LG