Einige von Euch werden sich bestimmt noch daran erinnern, dass ich hier ganz aufgeregt davon erzählte, dass ich bald heiraten würde.
Letzte Woche Donnerstag, am 13.03.03, war es dann soweit. In der Nacht zuvor konnten wir beide kaum schlafen und am Hochzeitsmorgen kannte meine Nervosität keine Grenzen. Obwohl unser Termin erst um 11.20 Uhr war, begann ich schon um 7.30 Uhr mich zurecht zu machen, aus lauter Angst, es könnte etwas schiefgehen. Das hatte dann zur Folge, dass ich ab 8.30 Uhr total hibbelig auf und ab tigerte und an nichts anderes mehr denken konnte, dass ich bald seine Frau sein würde.
Es fühlte sich an wie am Weihnachtsmorgen, wenn man sechs Jahre alt ist. Diese wundervolle, aufgekratzte Stimmung, diese frohe Erwartung und natürlich auch die Sorge, es könnte noch etwas schiefgehen... Zum Glück hat mein Schatz mich dann ganz meisterlich beruhigt und mir geholfen, keine Sorgen mehr wegen all der Äußerlichkeiten zu haben - und er hatte natürlich Recht. Wir waren uns unserer Sache beide sicher, warum sollte es also wichtig sein, ob meine Frisur sich verselbständigte, ich Lippenstift an den Zähnen hatte oder er die Ringe verwechselte?! (Schreckliche Vorstellung: Er steckt mir aus Versehen seinen Ring auf und ich bekomme meinen dann natürlich nicht über seinen Finger - *grusel*)
Weil wir noch Brautstrauß und Anstecker abholen mussten, fuhren wir dann um 10.40 Uhr mit Schwiegermama im Schlepptau los (ein Zeichen, dass nicht nur ich mir unnötige Gedanken machte - das Standesamt und Blumenladen sind quasi um die Ecke) und fanden auch sofort einen Parkplatz - nämlich den für Brautleute.
Im Blumengeschäft war man sehr freundlich und gab uns viele gute Wünsche mit auf den Weg - die Blumen sind wundervoll, ein Strauß aus roten Rosen und cremefarbenen Gerberer, der noch immer sehr schön aussieht. Mein Mann bekam noch einen Anstecker aus eine roten Rose, der auch wunderbar aussah, und ab gings rein zum Standesamt. Es war ein tolles Gefühl, als er meine Hand nahm und meinte: Komm, jetzt gehen wir heiraten! Seine Augen leuchteten, wie sie das sonst nur beim Anblick eines neuen, noch schnelleren PC's getan hätten *g* und ich war schon richtig gerührt.
Dann aber mussten wir warten. Nach der Anmeldung verstrichen die Minuten nur langsam und erst um halb zwölf (!) bat uns die Standesbeamtin herein.
Die Worte, die sie an uns richtete, waren genau richtig: Voller Freude und Hoffnung und doch ernst. Wir hielten uns die ganze Zeit an den Händen und als die Standesbeamtin dann davon sprach, dass man sich soo glücklich schätzen könnte, wenn man einen Menschen gefunden habe, mit dem man sein Leben verbringen möchte, drückte mein Mann meine Hand und sah ganz gerührt aus (ich biss mir auf die Zunge, um nicht zu weinen...)
Als dann die alles entscheidende Frage gestellt wurde und ich meinen Liebsten "Ja" sagen hörte, war es um mich geschehen. Ich war dermaßen euphorisch, dass mein "Ja" klang, als würde man auf eine Quitscheente treten, aber das war nicht so schlimm. Als mein Mann mir dann den Ring ansteckte und ich ihm seinen, war der Augenblick...magisch. Wir sahen uns in die Augen und konnten uns gar nicht mehr loslassen und der Hochzeitskuss war unglaublich zärtlich, aufwühlend und lang.
Nachdem wir dann ein paar Fotos gemacht hatten, gingen wir ganz in der Nähe Essen und danach in unser Zuhause - als erste gemeinsame Amtshandlung wechselten wir das Klingelschild aus - da steht ja jetzt nur noch ein Name.
Ich bin wirklich froh, eine "kleine" Hochzeit gefeiert zu haben. Es war so innig, warm und gemütlich und vor allem nur für uns zwei. Seit wir verheiratet sind, lassen wir beide keine Gelegenheit aus, "mein Mann" oder "meine Frau" zu sagen und die Behördengänge, die mit der Namensänderung zusammenhingen, ware fast schon ein Vergnügen.
Wir haben uns dann noch "Flitterwochen" verordnet und uns für ein paar Tage komplett zurückgezogen: Kein Telefon, keine Türklingel, kein Fax u.s.w.
Ich bin so glücklich, ich wusste gar nicht, dass man sich so fühlen kann!
LG
Calistra